Robbens Rat für "Chiemgau-Adler" Andi Wellinger: Jedes Jahr wieder ganz oben stehen

13.11.2018 | Stand 17.09.2023, 21:55 Uhr
Patrick Reichardt

Bayern-Fan Andreas Wellinger – hier im Bodyflying-Training − hält’s sportlich mit dem Rat von Arjen Robben. Auch der will immer ganz oben stehen. −Foto: dpa

Das Motto für den kommenden Winter ließ sich der Ruhpoldinger "Überflieger" Andreas Wellinger (23) beim USA-Trip mit dem FC Bayern von Fußball-Star Arjen Robben (34) diktieren: "Es ist schön, was ich schon alles gewonnen habe, aber ich will jedes Jahr wieder ganz oben stehen", sagte der bayerisch-geprägte Niederländer zum oberbayerischen Skispringer in diesem Sommer.

Mit diesem Ansatz könnte sich nun auch der in Traunstein geborene, in Weißbach (Gemeinde Schneizlreuth ) aufgewachsene und für den SC Ruhpolding springende "Chiemgau-Adler" von den Schanzen dieser Welt stürzen. Zweimal Olympiasieger, Team-Weltmeister, mehrmaliger Weltcup-Sieger: Es ist schön, was der Ruhpoldinger für sein Alter schon alles gewonnen hat, aber er würde gerne wieder oben stehen. Sein Weg soll mit den glorreichen Nächten von Pyeongchang und Lahti noch lange nicht beendet sein.

"Er hat gut trainiert, er hat brav trainiert, aber er ist nie so richtig aufgefallen. Man merkt schon, es macht was mit einem, dieses Olympia", sagte Bundestrainer Werner Schuster über seinen Schützling. Auch nach diesem Sommer, in dem andere Teamkollegen mehr auffielen, rechnet Schuster fest mit Wellinger: "Er ist eigentlich auch einer, der sich mit der Wettkampfphase steigert." Für den Olympiasieger ist nach dem Gold-Coup in Südkorea alles ein bisschen größer geworden: die mediale Aufmerksamkeit, die Bekanntheit, der Druck – auch die Stellung im eigenen Team.

"Man kriegt eine andere Rolle und andere Möglichkeiten", merkte Schuster an. Wellinger bringt sich teamintern noch mehr ein, liefert Ideen und führt im bestens funktionierenden DSV-Kollektiv mit an. In der eineinhalbjährigen Abwesenheit von Severin Freund (zwei Kreuzbandrisse!) ist auch er ein Stück weit in die Rolle des Leaders gewachsen.

Mit dem Auftakt der neuen Skisprung-Saison an diesem Samstag (16 Uhr/ARD) in Wisla wird sich der Blick schnell wieder auf die sportlichen Fähigkeiten Wellingers an der Schanze richten. Welche Ziele setzt er sich, nachdem er Robben, Ribéry und Co. live erleben und begleiten durfte? "Am liebsten jeden Wettkampf ganz oben stehen. Da kann ich euch beruhigen, das wird nie passieren", sagte Wellinger und lachte dabei laut auf. "Ich hoffe, dass ich den anderen das Leben schwer machen kann. An der Motivation scheitert es ganz sicher nicht."

− dpaMehr über Andi Wellinger und den Auftakt der deutschen Skispringer lesen Sie am Donnerstag im Sportteil der Heimatzeitung.