Sprung in die Weltrangliste: Zwieslerin Alia Lex bleibt weiter am Ball

08.09.2018 | Stand 08.09.2018, 6:00 Uhr

Immer voll fokussiert: Alia Lex blickt auf eine der besten Sommerrunden ihrer noch jungen Karriere zurück. Als Höhepunkt durfte sie ihr erstes Weltranglisten-Turnier spielen. −Foto: privat

Am Ende der zurückliegenden Tennis-Saison hatte sie endlich ihr großes Ziel erreicht: Der Name Alia Lex taucht künftig in der WTA-Tennisweltrangliste der Damen auf – ein Riesenerfolg für die 15-Jährige vom TC Zwiesel. Bis dahin war es aber ein weiter Weg.

So richtig los ging die Sandplatzsaison für Lex mit den Spielen für die 1. Damenmannschaft des TC Zwiesel, die sich heuer erstmals in der Landesliga behaupten musste. Gleichzeitig trat Zwiesels Tennishoffnung zu den Spielen in der Tennisbundesliga der Damen für den UTC Fischer Ried in Österreich an. Die Doppelbelastung ließ sich Lex aber nicht anmerken, sie fertigte an Position 1 sämtliche Damen der Landesliga im Eiltempo ab. Richtig gefordert wurde die Zwieslerin dagegen in der österreichischen Bundesliga. Dort musste sich Lex gegen große Namen wie Julia Thiem (DTB-Rangliste 44) und Chantal Skamlova (WTA-Rangliste 230) behaupten. Am Ende konnte die Schülerin sowohl mit UTC Fischer Ried, als auch den TC-Damen die jeweilige Klasse halten.
Weiter ging die Saison für Lex mit dem Zavadil-Cup in Friedberg. Nach dem Auftakt-Sieg gegen Isabel Blazevic, gewann die die Zwieselerin auch das Halbfinale gegen die aktuelle Bayerische U16-Jugendmeisterin Laura Putz (TC Aschheim). Weniger gut lief es beim ITF-Weltranglistenturnier im tschechischen Prerov. Dort musste sich Lex der 17-jährigen Karolina Berankova geschlagen geben. Die Zwiesler Tennisspielerin wurde schließlich nach Pilsen zu einem der anspruchsvollsten internationalen Jugendturniere Europas eingeladen, einem ITF Grade II. Gleich im Hauptfeld startend, brachten Lex drei glatte Zweisatzsiege bis ins Halbfinale. So verbesserte sich die Bayerwäldlerin um über 500 Plätze in der Jugendweltrangliste (ITF).
Und die beeindruckende Form der niederbayrischen Tennishoffnung hielt an. Drei Turniersiege folgten: beim Gäuboden-Turnier des TC Rot-Weiß Straubing, beim Preisgeldturnier der Damen in Altdorf bei Nürnberg und beim bosco WC Special Nachwuchsturnier.

Letzteres war auch gleichzeitig die größte Herausforderung für Lex im zurückliegenden Tennissommer. Auf dem Weg ins Halbfinale ließ die 15-Jährige nichts anbrennen. Dort wartete mit Emily Seibold eine DTB Top 100-Spielerin der Damen, doch Lex zog mit einer konzentrierten Vorstellung ins Finale ein. Das Endspiel gegen die Rumänin Arina Vasilescu war ein ständiges Hin und Her mit Chancen für beide. Schließlich musste der Match-Tie-Break entscheiden – und dort hatte Lex mit 10:3 das bessere Ende für sich. Und besser noch: Als Siegerin dieses Nachwuchs-Turniers qualifizierte sich Alia Lex für die mit 60.000 US-Dollar dotierten "bosco Ladies Open", was zugleich das erste Weltranglisten-Turnier ihrer Karriere sein sollte.
Im baden-württembergischen Hechingen waren unter anderem die WTA-Top-100-Spielerinnen Carina Witthöft und Laura Siegemund am Start. Lex musste in der ersten Runde gegen die österreichische Nummer 1 Julia Grabher (WTA 240) ran. Vor stattlicher Zuschauerkulisse ging es im Match gleich richtig zur Sache. Den ersten Satz konnte Grabher mit 6:4 für sich entscheiden. Im zweiten Satz gestaltete Lex das Duell offener, schließlich musste sie sich aber auch hier dem starken Topspin der Österreicherin mit 6:3 beugen. Für Lex war der zurückliegende Tennis-Sommer dennoch der bisher beste ihrer Karriere – und das erste WTA-Turnier eine ganz besondere Erfahrung für die junge Zwieseler Tennishoffnung.