Ruderin Sonja Schlosser: Als Vierte der Welt zurück in die Deggendorfer Heimat

06.08.2018 | Stand 06.08.2018, 9:53 Uhr

In ihrer Bootsklasse sind sie die viertbeste Mannschaft der Welt: Die deutsche U23-Rudernationalmannschaft der Riemenbootsklasse "Vierer mit", von links: Katja Rübling, Charlotte Körner, Elisa Saks, Sonja Schlosser aus Deggendorf und Katja Fuhrmann. − Foto: DRV/Schwier

Erstmals ist eine Athletin des Donau-Ruder-Clubs Deggendorf bei einer Weltmeisterschaft angetreten: Die Deggendorferin Sonja Schlosser (20), das Rudern lernte sie bei DRCD-Trainer Frank Darscheid, hatte sich mit der deutschen Nationalmannschaft in der neu ins WM-Programm aufgenommenen Riemenbootsklasse "Vierer mit" für das A-Finale qualifiziert. Am Ende stand trotz einer Bestleistung als Team der undankbare vierte Platz. Es dominierten aber nicht die Trauer oder der Frust über die verpasste Medaille, sondern der Stolz auf das Geschaffte: "Wir waren noch keine Mannschaft von höchstem Niveau, aber wir konnten intensiv arbeiten und ein gutes Mannschaftsgefühl entwickeln", analysiert Sonja Schlosser nüchtern. Die Ruder-WM der U23 hatte rund um den 28. Juli im polnischen Poznan stattgefunden.

An jenem Samstag, Punkt 15 Uhr, war die Startampel des Finales auf Grün gesprungen. Darauf hatten sie hingearbeitet, in 30 Stunden Training und 300 Kilometer Strecke auf dem Wasser − pro Woche. Vor dem Finale hatte sich das deutsche Boot zusammen mit den vier weiteren schnellsten Booten für das A-Finale qualifiziert.

Dort hielt Team Deutschland circa 500m lang einigermaßen mit – zwischenzeitlich lag der Abstand bei 3,01 Sekunden auf Rang 3 – aber danach zogen die Konkurrentinnen ein irres Tempo an: Die USA gewannen mit sechs Sekunden Vorsprung in 7:02,60 Minuten, vor Italien (7:08,97) und Russland (7:11,14). Das deutsche Boot erreichte die Ziellinie nach 7:22,36 Minuten, vor der Ukraine (7:28,59).

"Klar hofft man, eine Medaille zu holen, auch wenn es nur Bronze ist. Wir sind unser persönlich bestes Rennen gefahren, aber die anderen waren einfach wahnsinnig stark", ordnet Schlosser das Ergebnis ein. Mit im Boot saßen Katja Fuhrmann, Katja Rübling (beide aus Dresden), Charlotte Körner (Köln) und Steuerfrau Elisa Saks (Osnabrück).

Mit viel Erfahrung und als Vierte der Welt kehrte Sonja Schlosser nach Deggendorf zurück. Nach ein paar Tagen Ruhe geht es für sie zu ihrem Stützpunkt nach Dortmund, um sich auf die neue Saison vorzubereiten. Das Ziel ist schon ausgegeben: Edelmetall.

− sli/red

Dieser Artikel erschien am Samstag, 4. August, in Ihrer Heimatzeitung, Heimatsporte Deggendorf und Passau.