Traum erfüllt: Pockinger Roman Gorst wird Box-Profi

03.08.2018 | Stand 17.09.2023, 21:54 Uhr

Voller Fokus auf das Boxen: Roman Gorst wird Profi. − Foto: Georg Gerleigner

Endlich. Roman Gorst hatte so lange darauf hingearbeitet. Jetzt hat er es geschafft. Seit dieser Woche ist der Pockinger Box-Profi. Über einen befreundeten Boxer hat Gorst den Promoter Thomas Holefeld kennengelernt – und schnell war klar: das passt. "Wir teilen dieselben Ansichten", erzählt der 28-Jährige im Gespräch mit heimatsport.de. Im September will Gorst seinen ersten Profikampf bestreiten.

"Profi zu werden war mein Traum", sagt der Schwergewichtler. Gorsts Geschichte ist die eines unermüdlichen Kämpfers. Mit 16 stieg er in seiner Heimat erstmals in den Ring – übergewichtig und unsportlich. Innerhalb von drei Monaten trainierte er sich 35 Kilo ab, wurde flinker, schlug präziser, härter. Der Ring wurde seine Heimat. Heute ist Gorst achtfacher bayerischer Meister im Schwergewicht, deutscher Vizemeister. Doch das olympische Boxen gab ihm zuletzt nicht mehr viel. "Die Liebe zum Sport war noch voll da, aber es sind ein paar Dinge vorgefallen", sagt er. Im Halbfinale der letztjährigen Deutschen Meisterschaft etwa sei er benachteiligt worden. "Ich habe nach Punkten verloren, obwohl ich der bessere Boxer war."

Während seine Motivation fürs Amateurboxen bröckelte, stieg in Gorst immer mehr der Wunsch auf, seinen Sport professionell auszuüben. "Ich habe Kontakt zu Promotern aufgenommen. Es ist aber nicht so einfach, einen guten Ansprechpartner zu finden, weil es nicht so viele gibt." Doch mit Thomas Holefeld habe er sich auf Anhieb blendend verstanden, sagt Gorst: "Wir waren uns schnell einig."

Im Alltag des 28-Jährigen ändert sich wenig. Er kann weiterhin in seiner Heimat wohnen und in einem großen Pockinger Fitnessstudio arbeiten. Zudem hat er eine Kooperation mit einem Ausrüster abgeschlossen. Im Gegenzug agiert er als Markenbotschafter – zusammen mit Henry Maske. Und auch die Trainingspartner werden namhafter. Gorst profitiert dabei auch davon, dass Promoter Holefeld mit dem "Team Sauerland", einem der größten Boxställe der Welt, zusammenarbeitet. Im September, schwärmt Gorst, dürfe er voraussichtlich mit einem Großen der Szene trainieren: Kubrat Pulev. Der Bulgare boxte 2014 gegen Wladimir Klitschko – und ging K.o.

Bis zu den großen Ringen dieser Welt ist es noch ein weiter Weg für Gorst. Zunächst wolle er nationale Titel gewinnen, Siege sammeln und damit in der Rangliste steigen, sagt er. Das langfristige Ziel ist klar: "Ich will Gürtel gewinnen." Sein erster Kampf steigt voraussichtlich Mitte September. Vor einem Jahr hatte er in einem Interview gesagt: "Ich wollte mir mit dem Boxen einen Namen machen." Jetzt bekommt Roman Gorst die Gelegenheit dazu.