Das ist das i-Tüpfelchen auf einem brillanten Saison-Endspurt: Mit acht Toren Vorsprung und nicht nur deshalb verdient gewann der HC Deggendorf sein letztes Saisonspiel in der Bezirksliga Altbayern bei der HSG Freising-Neufahrn II mit 31:23. Damit sind die Handballer aus Deggendorf nach 2016 erneut Meister der Bezirksliga, der Aufstieg stand schon zuvor fest. Sensationell ist der Titel deshalb, weil der SC Eching über mehr als die Hälfte der Saison als sicherer Sieger aussah, zum Ende hin aber plötzlich schwächelte. Genau dann war der HCD da – und ließ kein einziges Mal mehr aus, auch nicht gegen so starke Gegner wie Mitaufsteiger Pfaffenhofen. Umso mehr freut man sich in Deggendorf nun auf die neue Saison in der Handball-Bezirksoberliga – mit Derbys gegen Metten, Eggenfelden und Pfarrkirchen.
Vor der Fahrt zum Finale nach Freising staunten die Spieler nicht schlecht: Der Andrang in den Fanbus war so groß, dass die Plätze nicht ausreichten. So nahmen einige Handballer auf dem Boden Platz, die Stimmung war also schon vor Anpfiff ausgelassen. Bis auf Lukas Maurer und Michal Poek konnten die Trainer Vacláv Hajsman und Kai-Uwe Herrlich auf alle Spieler zurückgreifen, und das machte sich bezahlt: Zehn von elf Feldspielern trugen sich zum Abschluss in die Torschützenliste ein.
Aber der Reihe nach: Obwohl ja bekanntlich jedem Anfang ein Zauber innewohnt, zauberten diesmal nur die Defensivreihen – denn Tore waren Mangelware. Hüben wie drüben machten die Mannschaften viele Fehler oder warfen schlicht zu unpräzise. So kam es, dass der erste Treffer erst in Spielminute 5 fiel. Von da an ging aber die Post ab: Es entwickelte sich ein rasantes Bezirksliga-Spiel, bei dem beide Teams sichtlich wollten. Und vor Freising war der HCD sowieso gewarnt, zeigte sich die HSG ja zuletzt als Favoritenschreck. Dennoch führte der HCD zur Halbzeit mit 15:9, es fehlten also noch 30 Minuten zur Meisterschaft.
Die mitgereisten Fans peitschten die Spieler weiter an, und einer ließ sich davon besonders anspornen: Angreifer Fritz Helber, der nach beruflichem Auslandsaufenthalt wieder dabei sein konnte, feuerte wie wild aufs Tor und traf letztlich 11-mal, was ihm ein Sonderlob von Coach Hajsman einbrachte. Auch Valentin Lotos, Zeljko Grbic und der Rest der Truppe wussten, wo das Tor steht. So kam der HCD nie wirklich in Gefahr und führte kurzzeitig mit zehn Toren mehr. Danach wechselten die Trainer durch und gaben allen Spielern ihre Einsatzzeit.
"Danke, danke an die ganze Mannschaft und den Verein für diese super Saison", freute sich Vacláv Hajsman und dankte seinem Kollegen Kai-Uwe Herrlich, der dies zurückgab und außerdem sagte: "Wir haben das Schwächeln von Eching durch konsequente und harte Arbeit zum Meister genutzt." Ziel für die kommende Saison, da sind sich beide einig, kann nur der Klassenerhalt in der BOL sein.
− red/sli
Kaum zu bremsen war HCD-Topscorer Valentin Lotos: In 20 Spielen traf er 127-mal.
So ausgelassen feierten die HCD-Spieler den Meistertitel in der Handball-Bezirksliga. − Foto: Fritz Helber
