Ein Großer beendet seine Karriere: Mettens Zbynek Karasek sagt dem Handball schweren Herzens Servus

11.04.2018 | Stand 17.09.2023, 21:53 Uhr

Die Mettener "10" tritt nicht mehr an: Zbynek Karasek beendet seine erfolgreiche Handball-Karriere. − Foto: Helmut Müller

Es waren bewegende Szenen am vergangenen Samstag in der nahezu voll besetzten St. Benedikt-Sporthalle. Vielen standen Tränen in den Augen, als die SSG-Handballer vor dem Spitzenspiel gegen Oberliga-Meister Spvgg Altenerding ihren langjährigen Spielmacher und Regisseur Zbynek Karasek (37) feierlich verabschiedeten.

Acht Jahre hatte der gebürtige Pilsener für die Klosterer den Ball geworfen, oft genug äußerst treffsicher, denn der gelernte Kaufmann war Mettens mehrfacher Torschützenkönig in diversen bayerischen Handball-Ligen. 2010 war es dem damaligen SSG-Trainer Roman Becvar gelungen, den passionierten Golfspieler nach Metten zu lotsen – eine große Liebe nahm ihren Anfang. Zbynek stieg mit seinen damals ständig verletzungsgeplagten Klosterern von der Landes- bis in die Bezirksliga ab und feierte 2017 einen Wiederaufstieg in die Bezirksoberliga. "Rekordverdächtige 141 Ligaspiele, 860 Tore, unzählige Zeitstrafen und nicht näher bestimmbare Mengen besten tschechischen Bieres für schöne Feierstunden kamen zusammen", hat SSG-Jugendleiter Gerald Eckmeier für Mettens "Ober-Böhmen" ausgerechnet.

Die großen sportlichen Erfolge mit den Mettener Handballern hatten allerdings ihren Preis. Zbynek Karasek verletzte sich in den vielen Spielen mehrmals schwer, bis ihn zuletzt die behandelnden Ärzte warnten.

Jetzt zum Saisonende muss er Schluss machen und schweren Herzens seine lange Handball-Karriere beenden, die er als Fünfjähriger begann. Handball sei sein Leben, sagt er. "Ich kann das alles im Moment nur schwer ertragen." Und die SSG Metten sei für ihn wie die eigene Familie. Als sein Sohn Stepanek auf die Welt kam, widmeten die Mettener Handball-Kameraden dem Kleinen ihren gerade errungenen Sieg. Mit seiner Frau Terka und Stepanek, der auch Handballer werden soll, will Zbynek immer wieder nach Metten kommen, schweren Herzens nun "nur" noch als Zuschauer.

− pd