Der Jubel mit dem Wolfsgruß des türkischen Nationalspielers Demiral sorgte während der Fußball-EM für Aufregung. In der Türkei widmet ihm nun ein über die Kritik erboster Bürgermeister eine Statue.
Der Wolfsgruß-Jubel des türkischen Nationalspielers Merih Demiral während der Fußball-Europameisterschaft sorgte für einen großen Eklat, in der Heimat ist dem Spieler dagegen ein Denkmal gewidmet worden. In der westtürkischen Stadt Bolu wurde eine Statue des Spielers im Nationaltrikot und den Wolfsgruß zeigend eingeweiht, wie in einem Video des Bürgermeisters der Stadt auf der Plattform X zu sehen war.
Demiral (26) hatte nach einem Tor den sogenannten Wolfsgruß gezeigt. Die UEFA sperrte den Spieler daraufhin für zwei Spiele. Der Wolfsgruß drückt in der Regel die Zugehörigkeit oder das Sympathisieren mit der türkischen rechtsextremen Ülkücü-Bewegung und ihrer Ideologie aus. In der Türkei wird er etwa von der ultranationalistischen Partei MHP genutzt, die Partner der Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan ist.
Initiator der Statue ist Bürgermeister Özcan selbst, der als Nationalist gilt und mit seinen flüchtlingsfeindlichen Äußerungen landesweite Bekanntheit erlangte. Er argumentierte für die Statue, indem er sagte, es sei „eine große Lüge“, dass der Wolfsgruß ein Zeichen der MHP und der Grauen Wölfe sei. Es sei vielmehr ein Symbol des „Türkentums“. Demiral habe der Aktion im Voraus zugestimmt, erklärte der Bürgermeister.
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