Plattling

Peter Erl initiiert Aktionsplan: Mehr staatliche Hilfe für den Tierschutz?

28.12.2017 | Stand 18.09.2023, 2:27 Uhr

Auch viel Leid gibt es im Plattlinger Tierheim: Katze Polly, hier auf dem Arm von Pflegerin Mandy Kruschel, hatte nach einem Unfall Einblutungen im Auge und eine verletzte Wirbelsäule. Inzwischen ist sie blind. Das Tierheim kämpft um jeden Cent, um sich auch um solch kranke Tiere kümmern zu können. − Foto: Schweighofer

Anfang des Jahres war das Plattlinger Tierheim noch nicht einmal offiziell eröffnet, da nahm es auch schon die ersten heimatlosen Hunde, Katzen und Nagetiere auf. Mehrfach warnte Leiterin Ilona Wojahn in den vergangenen Monaten davor, dass die Kapazitätsgrenze längst überschritten sei, dass man um jeden Cent kämpfe, um die hohen Betriebskosten zu decken. Beim letzten CSU-Parteitag in Nürnberg machte sich nun Peter Erl, Bezirksvorsitzender, für die bayerischen Tierheime stark. Er beantragte, einen Aktionsplan aufzustellen, der mehr staatliche Hilfen für den Tierschutz ermöglichen soll – und dieser Antrag wurde angenommen.

Als Mitglied des Tierschutzvereins Deggendorf und Umgebung kennt Erl die schwierige Situation des Plattlinger Tierheims. Nur durch "tatkräftige Hilfe vieler Tierfreunde, Sponsoren und Mitglieder des Tierschutzvereins" sei dessen Bau überhaupt erst ermöglicht worden. Für den Unterhalt und Betrieb benötige es jedoch ebenso wie die meisten Tierheime mehr Unterstützung seitens der Politik. "Nur mit Lippenbekenntnissen kann das Tierwohl nicht gesichert werden", ist Erl sicher. Die Fundtierpauschalen der Kommunen – in Plattling liegt diese bei 50 Cent pro Einwohner – würden vielerorts nicht ausreichen. Beschlagnahmte Tiere aus illegalen Tiertransporten würden die Tierheime zusätzlich belasten.

Konkret beinhaltet der von Peter Erl beantragte Aktionsplan drei Punkte: Erstens soll ein Haushaltstitel "Investitionskostenzuschüsse für bayerische Tierheime" geschaffen werden. Desweiteren soll in Abstimmung mit den kommunalen Spitzenverbänden eine bayernweit einheitliche Regelung zur Unterbringung von Fundtieren und zur kostendeckenden Finanzierung der Betreuung gefunden werden. Schließlich sollen Veterinärämter und Vollzugsbehörden mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet werden, um den Vollzug des Tierschutzgesetzes zu gewährleisten.

Erl hofft, dass mit der Aufnahme seines Aktionsplanes ins Regierungsprogramm dieser auch umgesetzt wird. 2016 habe die CSU nach einem Antrag Erls den Tierschutz in sein Grundsatzprogramm aufgenommen. Das Mitglied des Tierschutzvereins Deggendorf setzt sich für ein Umdenken innerhalb seiner eigenen Partei ein. Bisher hatte die CSU-Fraktion im Landtag einschlägige Anträge der Oppositionsparteien für die Förderung von Tierheimen immer abgelehnt.

− cav

URL: https://www.pnp.de/archiv/0/peter-erl-initiiert-aktionsplan-mehr-staatliche-hilfe-fuer-den-tierschutz-9743907
© 2024 PNP.de