Zweiter in Löningen

Filimon Abraham ist deutscher Crosslauf-Vizemeister – Nun steht die Europameisterschaft in Turin an

02.12.2022 | Stand 02.12.2022, 16:10 Uhr

Der Traunsteiner Filimon Abraham kam in Niedersachsen auf Rang 2 ins Ziel. −Foto: imago images

Es war ein überaus erfolgreiches und aufregendes Jahr für Filimon Abraham: Der Ausnahmeathlet aus Traunstein hat den Sprung in die deutsche Lauf-Elite geschafft. Jetzt steht noch ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr für den sympathischen Sportler aus Eritrea auf dem Programm: Der 30-Jährige, der mittlerweile wieder für die LG Telis Finanz Regensburg startet, hat das Ticket für die Crosslauf-Europameisterschaft in Turin am Sonntag, 11. Dezember, gelöst. Er reist nach Italien als deutscher Vizemeister im Crosslauf an. Diesen Titel holte er sich beim Wettkampf über anspruchsvolle 9,8 Kilometer in Löningen.

In Niedersachsen wurde Abraham äußerst knapp von Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) geschlagen, der damit seinen Titel erfolgreich verteidigte. Der Sieger brauchte 29:28 Minuten, Abraham kam nur einen Wimpernschlag dahinter – also nach 29:29 Minuten – ins Ziel. Dritter wurde Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach/29:48). „Ich bin trotzdem sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, sagt Abraham. Die ersten drei Kilometer im Rennen wartete der Traunsteiner erst einmal ab, dann griff er an – und seine Taktik ging voll auf. Abraham konnten nur noch der spätere Sieger Fitwi und Markus Görger folgen. Das Trio bestimmte fortan das Tempo und setzte sich immer weiter vom Rest des Feldes ab. Görger musste dann jedoch mit Hüftproblemen vorzeitig aus dem Rennen aussteigen. Der Titel wurde im Zweikampf zwischen Fitwi und Abraham entschieden – der Titelverteidiger hatte am Ende noch etwas mehr Reserven im Tank und hatte somit das bessere Ende für sich.

Für Abraham war’s dennoch ein Top-Ergebnis, und er will jetzt auch in Turin nochmals alles aus sich herausholen. Aber er sagt auch: „Die Saison war lang, mal schauen, was jetzt noch geht.“ Abraham, der auch ein begnadeter Bergläufer ist, war bereits 2021 bei der Cross-EM am Start. Damals wurde er im irischen Dublin über die Zehn-Kilometer-Strecke als 14. bester Deutscher.

Nach dem Wettkampf in Turin freut sich Abraham erst einmal „auf ein paar Wochen Pause“. Da müsse er erst einmal ein wenig runterkommen. „Ich war das ganze Jahr über doch sehr viel unterwegs“, sagt er. „Und das ist ja nicht immer nur lustig, das ist ja harte Arbeit.“ Und diese hat ihn in diesem Jahr weit gebracht. Sein sportlicher Höhepunkt war die Teilnahme an den European Championships in München. Im Olympiastadion belegte Abraham bei der EM über die 10000 Meter am Ende den 19. Platz in 28:53,54 Minuten, ihn stoppten dabei Magenprobleme. „Das war nicht ganz so gut“, erzählt er rückblickend, „aber für mich war dabei sein alles.“ Schließlich sei er von Null auf 100 durchgestartet. „Ich war zuvor ja kein Profi“, erinnert er an seine sportlichen Anfänge zurück. Doch mittlerweile hat sich Abraham schon einen Namen in der Szene gemacht.

− br

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