Bringt das Bollwerk die Bezirksliga?

Nur 13 Gegentore: Dank einer stabilen Abwehr ist der TSV Regen auf Aufstiegskurs

08.12.2021 | Stand 19.09.2023, 2:24 Uhr

Beeindruckender Lauf: Nach einem verkorksten Saisonstart schaffte der TSV Regen (um Stephan Klauser) die Trendwende und überwintert nun an der Tabellenspitze der Kreisliga Straubing. Das Prunkstück der Mannschaft ist die stabile Defensive. −Foto: Frank Bietau

"Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften." Nicht immer bewahrheiten sich Fußball-Weisheiten, sollte aber dieser Spruch auf die Kreisliga Straubing zutreffen, ist der TSV Regen auf dem besten Weg zurück in die Bezirksliga. Die Kreisstädter überwintern mit 34 Punkten an der Tabellenspitze, spielen die beste Saison seit langem. Und gerade die Abwehr ist das Prunkstück der Mannschaft: Torhüter Armin Süß musste erst 13 Mal hinter sich greifen – absoluter Bestwert im Ligavergleich.

Kein Wunder also, dass auch Andreas Greil zufrieden auf die Herbstrunde zurückblickt. Der Sportchef sieht mehrere Gründe für den Erfolg in den vergangenen Wochen. "Mit Co-Spielertrainer Daniel Völkl und Torjäger Tobias Artmann haben wir uns gut verstärkt, die Mannschaft darüber hinaus im Kern zusammengehalten." Außerdem, so Greil, gebe es dieses Mal keine "Übermannschaft", die es zu bezwingen gilt. Denn bereits bereits in der Vorsaison überzeugte der TSV über weite Strecken. Die Nase vorn hatte am Ende aber der SC Kirchroth, der nach dem coronabedingten Abbruch vorzeitig zum Meister gekürt wurde. Für Regen blieb nur Platz zwei – und damit ein weiteres Jahr Kreisliga.

Die Enttäuschung über den verpassten Aufstieg ist den Spielern noch beim Start in die neue Spielzeit anzumerken. Lediglich zwei Zähler sind nach den ersten drei Partien eingesammelt. Die Rückkehr in die Bezirksliga? Zunächst rückt dieses Ziel erneut in weite Ferne. Die Konsequenzen der Misere lassen nicht lange auf sich warten: Reinhard Schreder stellt sein Amt als Spielertrainer freiwillig zur Verfügung. Der 33-Jährige ist der Meinung, dass die Mannschaft eine "neue Ansprache" braucht, bleibt dem TSV aber als Spielgestalter erhalten.

Als Nachfolger auf der Trainerbank präsentieren die Verantwortlichen Michael Schaller (40), der bereits als Spieler für den TSV die Schuhe schnürte und wenige Wochen zuvor beim SC Zwiesel verabschiedet wird. Beim Nachbarn hatte der 40-Jährige in den vergangenen drei Jahren die Richtung vorgegeben und sich als Nachwuchsförderer einen Namen gemacht. "Dass Michael zu diesem Zeitpunkt gerade frei war, war natürlich ein Glücksfall für alle Beteiligten", sagt Greil. Denn mit dem neuen Chefanweiser an der Seitenlinie kommt plötzlich auch der Erfolg zurück.

Arbinger, Klauser und Co. sammeln Siege und Selbstvertrauen und verbessern sich in der Tabelle Rang für Rang. Von 16 Partien werden zehn gewonnen. Nur zweimal (1:2 in Degernbach, 1:2 in Auerbach) muss sich die Schaller-Elf geschlagen geben. Eine Konstanz, die in der Tabellenführung gipfelt. "Inzwischen wissen die Gegner, dass wir hinten stabil stehen und verlegen sich meistens auf das Kontern", sagt Greil. "Aber auch wir haben die Balance gefunden, die es braucht, um das Spiel zu machen."

Laut dem Sportchef sind keine Veränderungen im Kader zu erwarten. Sobald es Pandemie und Regierung zulassen, will die Schaller-Truppe mit vollem Elan in die Vorbereitung starten. Mit Spinningeinheiten soll der der Fitnesszustand erhalten bzw. hergestellt werden, ehe die Mannschaft Mitte Februar auf den Platz zurückkehrt. Übrigens: Die Vorentscheidung im Meisterrennen könnte schon am Samstag, 2. April, fallen: An diesem Tag ist der SV Neuhausen/Offenburg zu Gast im Bayerwaldstadion. Der Rangzweite hat drei Punkte Rückstand auf den TSV.

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