Trostberg macht Klassenerhalt perfekt

Zweimal "Zak bumm!" und Schwabls Rekordschuss – 8:4-Sieg der Chiefs gegen Selb 1b

21.02.2022 | Stand 19.09.2023, 2:49 Uhr

Trostberg Chiefs – VER Selb 1b 8:4. Das 2:1 für Trostberg durch Lukas Feldner. −Foto: Butzhammer

Trostberg. Mit gewaltiger Schusskraft und Präzisionspowerplay haben die Trostberg Chiefs am Sonntagabend den Klassenerhalt in der Eishockey-Landesliga vorzeitig unter Dach und Fach gebracht. Das 8:4 (2:1, 4:2, 2:1) gegen die DEL2-Reserve der Selber Wölfe war der fünfte Sieg im fünften Abstiegsrundenspiel.

Besonders ausgelassen war der Torjubel der 350 Zuschauer, als die Partie schon längst entschieden war. 30 Sekunden vor der Schlusssirene, Trostberg hatte einen Mann weniger auf dem Eis, setzte Verteidiger Flo Schwabl zu einem seiner gefürchteten, knallharten Schlagschüsse an – und zwar auf Höhe des eigenen Kastens, etwa zwischen Grundlinie und Bullypunkt. Die Mischung aus unbändiger Kraft und perfekter Technik, die den 31-Jährigen auszeichnet, sorgte für einen echten Rekordschuss. Der Puck sauste in höchstem Tempo rund 50 Meter über die gesamte Eisfläche, in einer schwer zu berechnenden Flugbahn, die Selbs Keeper Radek Uhrin zum Verhängnis wurde. Zwischen den viel zitierten Hosenträgern schlug die Scheibe zum 8:4-Endstand im Gäste-Gehäuse ein. Und Schwabl , der vorher auch schon drei Assists verbucht hatte, durfte sich von Mitspielern und Publikum ausgiebig feiern lassen.

So wie zuvor auch schon sein Abwehrkollege Michal Zak, für den es ein ereignisreiches Spiel war. Auch er packte den Hammer aus. Zwei Mal machte es "Zak bumm!" – nach nur neun Sekunden im zweiten Drittel, als der 29-jährige Tscheche, ebenfalls in Unterzahl, mit einem Schlagschuss ins lange Kreuzeck traf, und in der 54. Minute, als er die Vorarbeit des überragenden Sturmduos Petr Dvorak/Wayne Grapentine mit einem Kracher von der blauen Linie zum 7:3 voll- endete. Dazwischen hatte es so ausgesehen, als würde Michal Zak die Verletztenliste des TSV verlängern. Denn im zweiten Drittel kassierte er einen extrem harten Bandencheck von Wölfe-Stürmer Toni Lippert. Der Chiefs-Spielmacher krümmte sich vor Schmerzen auf dem Eis, erwies sich aber als hart im Nehmen und konnte nach Behandlungs- und zweiter Drittelpause weitermachen.

Personell hatten die Gastgeber mit Kapitän Nico Roßmanith, Michael Fröhlich, Maxi Heitauer, Ralf Heide, Michael Sporysch und Flo Wehle einige Ausfälle zu verkraften. Und das merkte man ihnen im ersten Spielabschnitt auch an. Trostberg agierte träge und fehlerhaft, während die Selber Wölfe, denen 300 Kilometer Busfahrt in den Beinen steckten, mit viel Schwung loslegten und den TSV-Kasten unter Dauerbeschuss nahmen. Den vielen Paraden von Torwart Max Kruck hatten es die Chiefs zu verdanken, dass sie nach einer Viertelstunde nur 0:1 zurücklagen. Aus dem Formtief befreiten sich die Gastgeber dann mit ihrem Überzahlspiel, das präzise wie ein Uhrwerk funktionierte. Jeweils mit einem Mann mehr auf dem Eis stellten Petr Dvorak und Lukas Feldner den Spielverlauf auf den Kopf, und Trostberg konnte mit einer 2:1-Führung in die erste Pause gehen.

Gelegenheit für Trainer Petr Zachar, seine Mannen in die Spur zu bringen. Und so knüpften die Chiefs doch noch an die vielen Glanzleistungen an, mit denen sie die Saison 2021/22 bislang zu einer der besten und sehenswertesten seit vielen Wintern gemacht hatten. Plötzlich klappte das Kombinationsspiel auch bei Fünf-gegen-fünf, und die Zuschauer sahen herrliche Tore, allen voran das Supersolo von Wayne Grapentine zum 6:3. Auch die dritte Sturmlinie trug sich in Person von Nicolas Magerl wieder in die Torschützenliste ein.

Ähnlich heftig wie die aktuellen Winterstürme brach Trostbergs Offensivwirbel über den VER Selb 1b herein − sehr zum Leidwesen von Caroline Schramm. Die erst 16-jährige Nachwuchstorhüterin, die im Bundesleistungszentrum in Füssen schon einen Sichtungslehrgang der Damen-Nationalmannschaft absolviert hat, ließ sich trotz einer starken Leistung nach Petr Dvoraks 28. Saisontor zum 4:1 auswechseln. Doch auch ihr Vertreter Radek Uhrin musste noch vier weitere Male hinter sich greifen – mit einer gewissen Teilschuld beim finalen Langstreckengeschoss von Scharfschütze Schwabl.

Mehr über die Chiefs lesen Sie in der PNP-Printausgabe vom Dienstag, 22. Februar 2022 – unter anderem im Trostberger Tagblatt und Traunreuter Anzeiger.

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