Trostberg

Trostberg Chiefs: Schützenfest mit Verletzungsschock

20.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:19 Uhr

Trostberg Chiefs – SC Forst 11:4. Mit zwei Toren und drei Vorlagen zeigte Michal Zak, warum er als einer der besten Offensivverteidger der Landesliga gilt. −Foto: Chrsirtian Butzhammer

Von Thomas Thois

Die Freude über den Kantersieg war gedämpft im Lager der Trostberg Chiefs. Denn überschattet wurde das 11:4 gegen den SC Forst am Sonntagabend in der Eishockey-Landesliga durch die schwere Schulterverletzung von Lukas Feldner.

Nach Trostbergs Blitzstart mit dem 1:0 nach 17, dem 2:0 nach 99 Sekunden und einer schnellen 4:1-Führung befanden sich die 430 Zuschauer schon in Schützenfeststimmung. Doch als Lukas Feldner in der 9. Minute über einen von der Seite in seinen Laufweg rutschenden Forster Spieler stürzte, mit voller Wucht auf seinem rechten Arm landete und sich vor Schmerzen auf dem Eis krümmte, wurde es still im Rainer-Roßmanith-Eisstadion.

Die Sanitäter kümmerten sich minutenlang um den 37-jährigen Stürmer, der sich die ohnehin schon operierte Schulter so unglücklich ausgekugelt hatte, dass ein Abtransport zunächst unmöglich war. Der Rettungswagen eilte vom Krankenhaus herbei, ein Notarzt folgte, und erst mit schmerzstillender Infusion war es möglich, Feldner auf der Rollliege vom Eis und in die Klinik zu bringen.

Eine halbe Stunde dauerte die Unterbrechung, und die Chiefs brauchten einige Minuten, um den Schock zu verdauen. Doch blieben die Gastgeber gegen den Tabellenletzten immer Herr der Lage. Johannes Käsmaier, der kurz vor dem Eröffnungsbully bei der Verabschiedung von Ralf Heide am Stadionmikrofon noch seine Pflichten als Abteilungsleiter erledigen musste, war ein sicherer Rückhalt. In der Offensive harmonierte die Reihe mit Hattrick-Schütze Nico Roßmanith, Wayne Grapentine und Maxi Heitauer mit insgesamt fünf Treffern hervorragend. Dazu kam das durchschlagskräftige Tschechen-Duo mit Jakub Poricky, der sich bei seinen beiden Toren wieder als unnachahmlicher Scharfschütze erwies, und Petr Drvorak, der seine Spielmacherqualitäten mit fünf Vorlagen unter Beweis stellte.

Auch die dritte Linie trug sich durch David Meyrl in die Torschützenliste ein. Der unermüdliche Dominik Moser, der für Lukas Feldner in die Dvorak-Linie aufgerückt war, überzeugte mit einem Tor und einem Assist. Und die für einen Verteidiger außergewöhnliche Ausbeute von zwei Toren und drei Vorlagen stand am Ende für Michal Zak zu Buche.

Die Trostberg Chiefs verbesserten sich durch den höchsten Saisonsieg auf den 2. Tabellenplatz, punktgleich mit dem Dritten ESV Burgau, der gegen die SG Schliersee/Miesbach erst nach Verlängerung 4:3 gewann.

Nachholtermine stehen fest

Der ESV Burgau ist auch eine der drei Mannschaften, gegen die der TSV noch Heimspiele nachholen muss. Nachdem die Schwaben, wie gemeldet, am Freitag wegen einer Buspanne nicht in Trostberg antreten konnten, findet das Spitzenspiel nun am Sonntag, 18. Dezember, statt. Fix sind auch die Termine für die beiden Heimspiele, die die Chiefs wegen der verspäteten Stadionöffnung verschieben mussten: am kommenden Sonntag um 17.30 Uhr gegen den EV Pfronten und am Freitag, 9. Dezember, um 19 Uhr gegen den EHC Bad Aibling.

Trostberg Chiefs – SC Forst 11:4 (5:1, 2:1, 4:2); 1:0 (1.) Roßmanith (Heitauer), 2:0 (2.) Meyrl, 3:0 (5.) Roßmanith (Grapentine), 3:1 (7.) Fend, 4:1 (9.) Grapentine (Roßmanith, Zak), 5:1 (15.) Zak (Dvorak, Poricky), 6:1 (28.) Heitauer (Roßmanith, Grapentine), 6:2 (29.) Grundner, 7:2 (37.) Roßmanith (Grapentine, Zak), 7:3 (42.) Wohlgemuth, 8:3 (42.) Moser (Dvorak, Zak), 9:3 (47.) Poricky (Dvorak), 10:3 (48.) Zak (Dvorak, Moser), 11:3 (54.) Poricky (Dvorak, Schwabl), 11:4 (60.) Kraus; Strafminuten: TSV 10, SCF 4; Zuschauer: 430.

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