Chiefs siegen 5:4 nach Verlängerung

Kruck-Hexerei und Grapentine-Hattrick – „Extrem wichtig für die Moral“

17.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:28 Uhr

Ausgelassener Jubel in der Gästekabine der Burgauer Eishalle: Die Trostberg Chiefs freuen sich über die ersten zwei Punkte. Hinten von links, Maxi Heitauer, Jakub Poricky, Max Kruck, Nico Roßmanith, Metty Wolfgruber, Stephan Bozner, Christian Mamontow, Michal Zak, Wayne Grapentine, Josef Mayer, Petr Dvorak und David Meyrl; vorne von links: Stefan Feldner, Johannes Käsmaier, Fabian Kimpel, Lukas Feldner, Dominik Moser; ganz vorne: Flo Schwabl. −Foto: privat

Von Thomas Thois

„Das ist wie eine Flut über uns hereingebrochen“, beschreibt Trostbergs Eishockey-Abteilungsleiter Johannes Käsmaier den Dauerdruck, den der ESV Burgau vor allem im zweiten Drittel ausübte. „Wie sollen wir dieses Spiel gewinnen?“, habe er sich da gefragt. Doch gab es mit seinem Torhüterkollegen Max Kruck einen Fels in der Brandung. Der 33-Jährige entschärfte eine Burgauer Topchance nach der anderen, hielt seine Chiefs im Spiel – und seine Vorderleute nutzten die Chance und erkämpften sich am Sonntag (16. Oktober) den ersten Landesliga-Saisonsieg. 5:4 nach Verlängerung stand es am Ende.

Dank der ersten Tor-Premieren von Neuzugang Jakob „Kuba“ Poricky und Wayne Grapentine ging Trostberg mit einer 2:1-Führung in die erste Pause. Im zweiten Abschnitt schaltete Burgau mehrere Gänge hoch und wirbelte die TSV-Abwehr gehörig durcheinander. Allen voran der pfeilschnelle David Ballner, vergangene Saison Topscorer mit 30 Toren und 28 Vorlagen in 24 Spielen. Der 27-jährige Tscheche war am Ende an allen vier Eisbären-Treffern beteiligt und wurde zum Spieler des Spiels gewählt. Jedoch lag es an Max Kruck, dem dieselbe Auszeichnung auf Trostberger Seite zuteil wurde, dass die Gastgeber die Partie nicht vorentscheiden konnten. Der TSV-Keeper brachte Ballner und Co. schier zur Verzweiflung. „In dieser Phase war die komplette Mannschaft immer einen Schritt zu langsam – außer Max im Tor“, fasst Johannes Käsmaier das zweite Drittel zusammen, das die Chiefs dank ihres Hexers zwischen den Pfosten mit nur zwei Gegentoren überstanden.

Geduldig und taktisch diszipliniert geblieben

Im Schlussabschnitt stabilisierten die Gäste wieder ihre Defensive, nahmen den Eisbären den Wind aus den Segeln. Und im Gegensatz zur 2:5-Niederlage am Freitag beim SC Reichersbeuern sei man geduldig und taktisch diszipliniert geblieben, so Käsmaier, und habe sich auch durch den späten Burgauer 4:3-Führungstreffer nicht aus der Ruhe bringen lassen. Der verdiente Lohn: Petr Dvoraks 4:4-Ausgleichstreffer zweieinhalb Minuten vor Schluss und der erste Saisonsieg, weil Trostbergs dreifacher Torschütze Wayne Grapentine nach der Hälfte der fünfminütigen Verlängerung mit drei Feldspielern auf beiden Seiten Burgaus Torwart Benedict Schaller mit einem trocken Schuss durch die Beine überwand.

Auch wenn ein Sieg nach Verlängerung nur zwei statt drei Punkte einbringt, war der Jubel im Trostberger Lager groß. „Das ist extrem wichtig für die Moral und macht die ohnehin sehr gute Stimmung in der Mannschaft noch besser“, so Spartenchef Käsmaier. Wobei die Freude diesmal auch dem sonst stets maximal gelassenen TSV-Trainer so richtig anzusehen war. Petr Zachar spendierte in der Kabine gleich eine Kiste Siegerbier. Immerhin hatte er das familieninterne Duell gegen seinen Sohn David gewonnen, dessen Tor zum 3:2 und Assist zum 4:3 die Burgauer Niederlage nicht verhindern konnten.

Die Widerstandskraft und der Kampfgeist, den die Chiefs in dem hochklassigen und fairen Spiel an den Tag gelegt haben, macht Johannes Käsmaier Mut für den nächsten Auswärtsdoppelpack – am kommenden Freitag (21. Oktober) bei der SG Schliersee/Miesbach 1b und am Sonntag (23. Oktober) beim EV Pfronten.


Lesen Sie dazu auch die PNP-Printausgabe vom Dienstag, 18. Oktober 2022 – unter anderem das Trostberger Tagblatt und den Traunreuter Anzeiger.

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