Lokalmatadoren auf dem Siegerpodest

Ein wahrer Sturmlauf auf den Arber: Widrigste Bedingungen beim Ultra Trail

07.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:52 Uhr

Für die 43 Kilometer und 1500 Höhenmeter der Mittelstrecke (Auerhahntrail) benötigte der Tscheche Filip Matejovic 3:48:30 Stunden und war damit 25 Sekunden schneller als der Tittlinger Patrick Ehrenthaler, den er erst kurz vor dem Ziel überholte. −Fotos: Sportshot/Veranstalter/Privat

Der Arberland Ultra Trail machte seinem Namen wieder alle Ehre, bei schwierigsten Bedingungen machten sich am vergangenen Wochenende über 650 Läufer aus 14 Nationen frühmorgens auf den Weg zum Hohenzoller Skistadion.

Für die Starter standen schwere technische Strecken auf dem Programm. Vom Stadion ging es zunächst über die Brennesfichte hinauf zum „König des Bayerwaldes“ – den 1455 Meter hohen Großen Arber. Bereits dieser Abschnitt sehr schwer zu laufen, auf felsigen und wurzligen Steilstücken ging es durch Wälder hinauf zum höchsten Punkt der Strecke. Der Regen in der Nacht hatte dazu geführt, dass den Läufern teilweise kleine Bäche in den tiefen Wurzelpfaden entgegenkamen. Beim Lauf über den Gipfel sorgten dichter Nebel und schwere Sturmböen für abenteuerliche Bedingungen. Ein wilder Ritt hinüber zum kleinen Arber und zur Chamer Hütte forderte erneut alle Konzentration und Kraft. Die Strecke führte dann auf einem schweren Downhill hinunter zum „Kleinen Arbersee“. Dort unten angekommen ging es wieder steil hoch Richtung Großer Arber und dann hinunter zur Talstation. Die letzten fünf Kilometer führten dann über wechselndes Gelände zurück ins Stadion. Dort war dann für den Arbersee Ultratrail nach 18 km und 600 Höhenmetern das Ziel.
Die Läufer der Marathon Strecke (43 km und 1500 Höhenmeter) machten sich auf den weiteren Weg auf die 2. Schleife auf historischen Steigen zum Glashüttenstandort Schachtenbach und Silberberg. Über die Bretterschachten ging es dann auch für die Marathon Läufer zurück ins Stadion.

Die Ultrastrecke über 68 km bewältigte der Gaißacher Toni Seewald (M30) in 5:58 Stunden am schnellsten, fast eine Stunde später kam der Vorarlberger Andreas Gehrer ins Ziel, sieben Minuten hinter ihm der Tscheche Jan Mitacek. Eine ganz starke Leistung vollbrachte Juliane Rößler aus Zwiesel, die hier nur fünf Minuten hinter der Lohbergerin Lisa Hamberger ins Ziel kam.

Der Auerhahntrail (43 km) „gehörte“ dem Tschechen Filip Matejovic, dem der Otterskirchner Patrick Ehrenthaler nur 25 Sekunden später „nachhetzte“. Auf Platz 3: Markus Mingo aus Bad Kötzting. Die Waldkirchnerin Karina Bauer gewann bei den Damen in 4:37 Stunden, 45 Sekunden dahinter Hanna Kilgenstein aus München. Mit Sieger Martin Mühlbauer (Bad Kötzting) und Konrad Kufner (WSV Otterskirchen) landeten weitere Einheimischer über 18 km (Arberseetrail) in den Top Drei, zwischen den beiden lag lMarkus Bergler (Neumarkt).
Die Organisation des Rennens wurde von einem 50- köpfigen Helferteam des Ausrichtervereins „Woidläufer“ mustergültig durchgeführt. Fast ein Jahr hatte das Team um Anja Schneider das Großevent vorbereitet und geplant. Das größte Trailevent im Bayerischen Wald sollte zu einem extremen Wettkampf werden. Gerade einmal 3 Grad am Großen Arber und Sturm forderten den Teilnehmern alles ab.

− M.W./red

URL: https://www.heimatsport.de/sportmix/ein-wahrer-sturmlauf-auf-den-arber-widrigste-bedingungen-beim-ultra-trail-6685212
© 2024 Heimatsport.de