Debüt im Jahr 2018

Mit 500 PS unterwegs: Rennfahrer Lukas Ertl aus Burghausen im Interview

21.09.2022 | Stand 21.09.2022, 15:08 Uhr

2017 war Lukas Ertl zum ersten Mal in einem Rennauto unterwegs. Mittlerweile hat der Burghauser viele Erfahrungen im Porsche Carrera Cup gesammelt. −Foto: red

Mit 25 Jahren kann Lukas Ertl schon einige Erfahrungen im Porsche Carrera Cup Deutschland vorweisen – bereits 2018 debütierte der Burghauser im deutschen Markenpokal. Vor dem Rennwochenende auf dem Sachsenring (23. bis 25. September) spricht Ertl über Anfänge im Kartsport, die Herausforderungen in einem über 500 PS starken Porsche und Kindheitsheld Mattias Ekström.

Herr Ertl, wann wurde Ihnen klar, dass Sie Rennfahrer werden möchten?

Ertl: Das war im Jahr 2005, damals war ich acht Jahre alt. Über die Lokalzeitung hat der Kartverein in meiner Heimatstadt Burghausen nach neuen Fahrern gesucht. Daraufhin habe ich mit meinem Vater vorbeigeschaut, und das hat mir direkt großen Spaß gemacht.

Wann ging es für Sie ins Rennfahrzeug?

Ertl: Erstmal bin ich noch einige Zeit Kart gefahren und habe als 17-Jähriger an verschiedenen Auto-Slalom-Wettbewerben teilgenommen. Das war auf abgesperrten Bergstrecken in meiner Heimat. Ins Rennauto ging’s dann zum ersten Mal 2017 bei der Porsche Club Historic Challenge. Damals übrigens schon mit einem Cup-Fahrzeug, dem 997 GT3 Cup.

Ein Jahr später haben Sie direkt Ihr nächstes Debüt gefeiert – im Porsche Carrera Cup Deutschland.

Ertl:
Der Wechsel war eine große Herausforderung. Ich hatte nur die Erfahrung aus einer Saison in der Porsche Club Historic Challenge, und es kam recht kurzfristig zum Engagement im Porsche Carrera Cup. Mein Vater und Teamchef Christoph Huber von Huber Racing kennen sich schon länger, darüber ist der Kontakt entstanden.

Welche Erinnerungen haben Sie an deine Debütsaison?

Ertl:
Das war ein anspruchsvoller Start mit vielen neuen Eindrücken. Insgesamt verlief meine Debütsaison durchwachsen. Allerdings waren es meine ersten Rennen ohne ABS, und bis auf den Hockenheimring kannte ich keine der Strecken. Auf dem Nürburgring habe ich es damals aber unter die Top 10 geschafft.

Auffällig ist, dass Sie den Porsche-Rennserien bis heute treu geblieben sind.

Ertl:
Das stimmt, auch wenn ich 2020 und vergangenes Jahr keine komplette Saison im Porsche Carrera Cup gefahren bin. Dafür war ich im Porsche Sports Cup am Start, wo ich unter anderem erstmals im neuen 911 GT3 Cup saß.

Auf dem Sachsenring steigt der vorletzte Saisonstopp. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Leistung?

Ertl:
Anfangs war es schwierig, weil ich das neue Auto erstmal kennenlernen musste. Im Vorgängermodell hatte man vergleichsweise viel Untersteuern, im aktuellen Porsche 911 GT3 Cup ist genau das Gegenteil der Fall. Über die Saison haben wir das Setup immer weiter angepasst. Man kann beispielsweise hinten am Flügel oder vorn am Sturz was ändern.

Was erwartet die Fans auf dem Sachsenring?

Ertl:
Auf dem Sachsenring bin ich schon einige Rennen gefahren, kenne die Strecke gut und fühle mich wohl. Einige Kurven sind nicht einsehbar, dazu kommen Höhenunterschiede. Der Sachsenring ist schon sehr besonders. Außerdem ist das Überholen auf dieser Strecke wirklich schwierig. Eine kuriose Randgeschichte ist, dass Hohenstein-Ernstthal die Partnerstadt meiner Heimatstadt Burghausen ist.

Wer war Ihr Kindheitsheld?

Ertl:
Früher war ich großer Fan von Mattias Ekström. Damals habe ich gern die DTM geguckt und da hat er mich fasziniert. Außerdem gefiel mir sein Motto „Go hard or go home“.

Was machen Sie abseits der Rennstrecke?

Ertl:
Ende März habe ich meinen Bachelorabschluss in Automobil- und Nutzfahrzeugtechnik geschafft. Seit Juni arbeite ich in Teilzeit in einer Automobil-Zuliefererfirma. Ansonsten gehe ich gern Ski fahren oder mit Freunden Fußball gucken. Mein Heimatverein Wacker Burghausen hat lange in der 2. Bundesliga gespielt, inzwischen ist es die Regionalliga. An freien Wochenenden bin ich gern dort im Stadion und schaue mir die Spiele an.

− red



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