Er weckt große Hoffnungen

„Außergewöhnlich“, „Augenweide“: Musiala stellt die Bayern-Stars in den Schatten

15.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:50 Uhr

Trainer Julian Nagelsmann sagt, Jamal Musiala sei „extrem demütig“. Nicht die einzige Stärke des Jungstars. −Foto: imagoimages

Für einen kurzen Moment war Jamal Musiala nach seiner erneuten Gala dann doch leicht verwundert. „Ich habe Jamal in der Kabine getroffen und ihm gesagt: Da muss mehr kommen“, berichtete Oliver Kahn nach dem 2:0 (2:0) gegen den VfL Wolfsburg - und lachte.

Es war in der Tat ein Scherz des Münchner Vorstandschefs, denn einmal mehr begeisterte Musiala die Fans und die Verantwortlichen des Rekordmeisters. „Er ist super in die Saison gestartet. Er spielt im Moment außergewöhnlich“, schwärmte Kahn. Auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic betonte, „dass wir froh sind, so einen Spieler zu haben. Es ist klasse, wie er sich auf engem Raum dreht - eine Augenweide“.

Musiala unterstrich auch gegen den VfL wie schon beim 5:3 im Supercup bei RB Leipzig und dem 6:1 zum Ligastart in Frankfurt sein außergewöhnliches Talent und seine Ambitionen. Bundestrainer Hansi Flick dürfte es mit Blick auf die WM in Katar im Winter freuen. „Mit Musialas Fähigkeiten kann in Zukunft auch die deutsche Nationalmannschaft bei großen Turnieren wieder um den Titel spielen“, hatte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus zuletzt schon bei Sky betont.

Es ist reichlich viel, was derzeit auf Musiala einprasselt. Doch dass der Youngster angesichts der Hymnen abheben könnte, glaubt bei den Bayern keiner. Da habe er „keine Angst“, so Salihamidzic: „Er ist ein super Junge, sehr professionell und hat keine anderen Sachen im Kopf.“ Auch Trainer Julian Nagelsmann lobte Musiala als „extrem demütig. Er ist gut erzogen“. Da müsse er „nicht viel machen“.

Und wenn, gibt es bei den Bayern ja auch noch einen Thomas Müller. „Heute hat sein Timing und die Technik im Passspiel gestimmt. Manchmal kommt ja etwas Wildes dabei raus“, scherzte der Torschütze zum 2:0 (44.) bei DAZN: „Jamal, sehr gutes Passspiel heute.“

Und Musiala? Der hebt lieber die unberechenbare Offensiv-Abteilung um Superstar Sadio Mane, Müller oder Serge Gnabry hervor. Dass er derzeit alle in den Schatten stellt? Kein Thema. „Wir sind ganz flexibel. Wir spielen guten Fußball. Es macht Spaß, da vorne zu sein“, sagte er lapidar. Er versuche „einfach, 100 Prozent zu geben und in die Aktionen reinzukommen“.

Das gelingt ausgezeichnet, wie bei seinem wichtigen Führungstreffer gegen Wolfsburg (33.). „Sein Tor war überragend, das ist schon klasse“, sagte Kahn anerkennend. Dabei war Musiala eigentlich gefoult worden, rappelte sich aber schnell wieder auf und schob von der Strafraumgrenze gekonnt ein. Es sei toll, so der Bayern-Boss, „da die Ruhe zu haben, den Kopf zu heben und noch zu überlegen, in welche Ecke ich schieße“. Im Moment kämen beim Nationalspieler „viele Dinge zusammen“.

Musiala, sagte auch DAZN-Experte Michael Ballack bewundernd, „scheißt sich nix. Er bringt so viel mit, ist auch im Strafraum unheimlich ruhig, das kannst du nicht lernen.“

− sid

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