Nationale Förderer unterstützen

150.000 Euro: Großzügige Geldspritze für „Athletes for Ukraine“

02.08.2022 | Stand 02.08.2022, 18:22 Uhr

Freuen sich über die Unterstützung: Fritz Fischer (von links), Franziska Hildebrand, Christopher Sitte, Anna Berreiter, Wolfgang Pichler, Jens Steinigen, Marcus Burghardt und Dirk Brandt. −Foto: Zehendner

Von Lukas Zehendner

Am Anfang stand die Idee: Die Kraft des Sports nutzen, um ein Signal gegen den Ukrainekrieg zu setzen. Mittlerweile entwickelte sich daraus eine Bewegung, der sich viele Persönlichkeiten aus der Sportwelt anschlossen. Mit dem im März gegründeten Verein „Athletes for Ukraine“ bewies Initiator Jens Steinigen, seinerseits Staffelgoldmedaillengewinner im Biathlon bei den Olympischen Spielen 1992 in Albertville, Solidarität und wollte damit mehr in die Wege leiten als nur Spenden zu generieren.

Über 250 Mitglieder und über 400 Botschafter – unter anderem Rodel-Olympiasieger Felix Loch – engagieren sich inzwischen und fahren entweder Hilfstransporte an die polnisch-ukrainische Grenze oder helfen ukrainischen Athleten, eine neue sportliche Heimat zu finden. Auch geflüchtete Kinder und Familien unterstützt der Verein gezielt.

Ohne nationale Förderer geht’s nicht: Mithilfe der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) sowie der Generali ist „Athletes for Ukraine“ mittlerweile auch bundesweit in der Lage, Kindersporttage umzusetzen. An diesen absolvieren die Kleinen unterschiedliche Programme und knüpfen Kontakt zu lokalen Vereinen. „Sport soll verbinden und den Kindern helfen, eine Perspektive für die Zukunft aufgezeigt zu bekommen“, betont Steinigen, der als Rechtsanwalt in Traunstein tätig ist.

Gefühl vermitteln, dass der Alltag weitergeht

Einen Kindersporttag in Prien hat bereits Ex-Biathlontrainer Fritz Fischer mit auf die Beine gestellt. „Als Sportler lernst du, nicht lange zu reden, sondern einfach anzupacken. Für mich war’s ein sehr schönes Zeichen“, schildert er seine Eindrücke beim Pressetermin im Hotel „Zur Post“. Mit solchen Events soll den Kindern das Gefühl vermittelt werden, dass der Alltag weitergeht.

Auch den nationalen Förderern sei es ein zentrales Anliegen, Menschen in Not eine neue Chance zu geben und die Integration zu verbessern, betont Generali-Pressesprecher Dirk Brandt. Das Unternehmen hat mit „The Human Safety Net “ bereits eine globale Gemeinschaftsinitiative in Form einer Stiftung ins Leben gerufen. Und auch die DVAG möchte „nachhaltig möglichst viel Gutes bewirken“, betont Christopher Sitte, Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „Menschen brauchen Menschen“. Aus diesem Grund gab’s für „Athletes for Ukraine“ eine großzügige Finanzspritze in Form eines Spendenschecks in Höhe von 150000 Euro.

Großes Sportevent am 20. August

Biathlon-Trainer-Ikone und Botschafter Wolfgang Pichler findet zudem, dass der psychologische Effekt für die Menschen in der Ukraine einen ganz wichtigen Part einnimmt, der rein mit Geld nicht zu regeln sei. Um die Solidarität auch weiterhin darzustellen, veranstaltet der Verein deshalb am 20. August im Ruhpoldinger Ortszentrum ein großes Event „Sports Connect“ mit neun verschiedenen Sportarten. Viele ehemalige Athleten wie Fischer oder Rennradfahrer Marcus Burghardt sowie Aktive wie Biathletin Franziska Hildebrand sind vor Ort, um mit Interessierten Sport zu machen. Fischer übernimmt eine Golfgruppe. Jeder darf gegen ihn abschlagen. Die besten Drei, die ihn auf dem Grün bezwingen, erhalten Medaillen, verspricht er. Hildebrand betreut die Nordic-Walking-Gruppe – „eine gelenkschonende Sportart, an der jeder Freude haben kann“, wie sie sagt. Eine Bergwanderung mit den Huberbuam ist im Programm ebenso inkludiert wie ein Kinderlauf mit Langlauflegende Stefanie Böhler. Anmeldungen sind im Übrigen auf der Homepage www.athletes-for-ukraine.org möglich. „Ein Krieg kann niemals die Lösung sein.“ Mit diesen Worten bezog Star-Biathletin Denise Herrmann per Videoschalte von der Seiser Alm klar Stellung. Sie hatte kürzlich mit einigen Kolleginnen aus dem Biathlon-Zirkus in der Chiemgau-Arena ihren Junggesellinnenabschied gefeiert. Im September tritt sie vor den Traualtar, um ihren langjährigen Freund Thomas Wick – einen ehemaligen Langläufer – zu heiraten. Zuvor geht’s für sie und die internationale Biathlon-Elite bei der Sommer-WM von 24. bis 28. August um Medaillen.

Ein aktuelles Projekt von „Athletes for Ukraine“ gilt dem Wiederaufbau eines Biathlon- und Langlaufzentrums für Kinder und Jugendliche in der Stadt Tschernihiw im Norden der Ukraine, das vollkommen niederbrannte. Einen aktuellen Situationsbericht lieferte Masha Parshukov – ebenfalls live zugeschaltet. Die Aufbauarbeiten sind bereits im Gange. Die wichtigste Hilfe aus Deutschland sei die Ausrüstung, betont sie, damit die Kinder wieder trainieren können.

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