Schiedsrichter im Zentrum

Trotz Blitzstart: SV Kirchanschöring zieht gegen Schalding-Heining 1:2 den Kürzeren

20.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:58 Uhr

Luca Schmitzberger (in Gelb) brachte den SVK bereits früh gegen den SV Schalding-Heining und Dominik Weiß in Front. −Foto: Butzhammer

Ein guter Auftritt gegen den Titelanwärter und Regionalliga-Absteiger SV Schalding-Heining hat dem Fußball-Bayernligisten SV Kirchanschöring beim Heimauftakt am Dienstagabend keine Punkte gebracht. Beim 1:2 machten die Gelb-Schwarzen ganz viel richtig, gingen bereits nach wenigen Sekunden durch Luca Schmitzberger in Führung. „Wir haben es Schalding richtig schwer gemacht und waren 40 Minuten lang sogar die bessere Mannschaft“, resümierte SVK-Coach Mario Demmelbauer. Dann setzte sich Referee Fabian Büchner ins Rampenlicht, zückte Rot gegen „Anschörings“ Elias Huber und stellte die Partie auf den Kopf.

Es ist selten ein gutes Zeichen, wenn sich der Fokus im Nachgang um den Unparteiischen dreht. Der ließ mehr Verlierer als Gewinner zurück, beispielsweise die 466 Fans, die bis dato ein tolles Bayernligaspiel gesehen hatten. Beide Teams ließen sich kaum Luft zum Atmen, rückten dem Gegner, auch in dessen Hälfte immer wieder druckvoll auf die Pelle. So auch direkt nach dem Anstoß, den der SVK hoch in die Hälfte des SVS schlug und sofort nachrückte. Den zweiten Ball sicherte sich Co-Spielertrainer Christoph Dinkelbach, der umgecheckt wurde.

Da waren circa zehn Sekunden gespielt. So durfte sich Thorsten Nicklas aus bester Freistoß Position von halbrechts, 25 Meter vom Tor entfernt, die Kugel zurecht legen. Seinen Schlenzer über die Mauer kratzte Daniel Schedlbauer mit Hilfe des Pfostens noch von der Linie, beim Abstauber von Luca Schmitzberger, war er hingegen machtlos – 1:0 (1.). Ein Start nach Maß für Kirchanschöring, Schalding zeigte allerdings sofort eine Reaktion im Stile einer Spitzenmannschaft. Vor allem clever und effizient zeigten sich die Niederbayern, die laut Co-Trainer Sepp Holler „spielerisch nicht das beste Spiel gemacht“ hatten. Fabian Burmberger roch Lunte und spritzte mit seinem Bein dazwischen, als Luca Obirei im Strafraum gerade zum Befreiungsschlag ausholte. Anstelle des Leders traf Obirei das gegnerische Bein – Strafstoß. Markus Gallmaier, schickte Keeper Egon Weber nach links und setzte die Kugel entspannt rechts unten ins Tor (5.).

Offener Schlagabtausch mit leichten SVK-Vorteilen

In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit leichten Vorteilen für „Anschöring“. Einmal über Debütant David Lobendank (34.) rechts, einmal über Thorsten Nicklas links (22.), versäumten die Querpässe der Hausherren bei ihren schnörkellosen Gegenstößen die bestens platzierten Dominik Buxmann und Schmitzberger im Zentrum. Ansonsten waren es Standardsituation, bei denen sich beide Mannschaften etwas Luft ließen. Es hätte durchaus auch 2:2 stehen können. Ein amüsantes Spiel, bis die Interpretation einer nichtigen Szene die Wende brachte.

Folgendes war passiert: Elias Huber und Markus Gallmaier standen im Mittelfeld unbeteiligt am Spielgeschehen nah beisammen. Gallmeier stieg Huber leicht auf den Fuß, der griff kurz nach hinten, hielt sich den Knöchel und setzte den Fuß zurück auf den Boden, als Gallmaier mit etwas Verzögerung zu Boden ging. Büchner, eigentlich bestens positioniert pfiff, griff in die Gesäßtasche und trieb damit seine enorm kleinliche Linie auf die Spitze. Gallmaier stand sofort wieder auf und machte sich aus dem Staub, alle Proteste der Hausherren halfen nichts.

Danach verlor die Partie vieles von dem, das sie zuvor so unterhaltsam gemacht hatte. „Anschöring“ mühte sich bei hitzigen Bedingungen, positionierte sich nun deutlich abwartender und tiefer, heimste sich aber trotzdem Komplimente ein. „Hut ab, auch zu zehnt haben die uns alles abverlangt“ betonte Schaldings Holler. Kaufen kann man sich an der Ache aber nichts dafür, Gallmaier vollendete übrigens den ersten und einzigen gut zu Ende gespielten Angriff in Durchgang zwei zum 2:1 (54.) – im Stile einer Top-Mannschaft. Ausgleichschancen für den SVK gab’s noch nach Standards, Jonas Kronbichlers Kopfball in Minute 84 aufs Tordach war die beste Gelegenheit. Mehr ging dann einfach nicht mehr.

− bt


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