Landesliga Mitte: Titel schon vergeben?

Sturm und Seebach schielen auf 2 – Deggendorf rechnet – Gute Stimmung in Waldkirchen trotz Horrorserie

04.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:41 Uhr

Doppelt getroffen hat Manuel Mader (Mitte) zuletzt für den FC Sturm gegen Kareth. Geht sein Lauf in Roding weiter? −Foto: Sven Kaiser

Vier Runden sind in der Landesliga Mitte noch zu absolvieren, der FC Sturm Hauzenberg hat als Tabellenvierte drei Zähler Rückstand auf „Vize“ Schwandorf-Ettmannsdorf. Dazwischen liegt noch der zwei Punkte bessere 1.FC Bad Kötzting. Reicht es für die Staffelberger vielleicht doch noch zum Relegationsplatz? „Wir können nicht mehr tun als unsere eigenen Hausaufgaben zu machen – und abzuwarten, was die Konkurrenz tut“, meint 2. Vorstand Markus Reischl vor dem schweren Gang am Sonntag nach Roding.

Für ihn ist das Meisterrennen schon zugunsten von Fortuna Regensburg gelaufen. „Die sind so gut drauf, die lassen sich das nicht mehr nehmen“, glaubt Reischl. Auch wenn es für seine Mannschaft am Ende nicht zu Rang 2 reichen sollte, ist man in der Granitstadt mit dem Verlauf dieser Saison mehr als zufrieden. „Wir haben im Frühjahr eine Klasse-Serie hingelegt und nur gegen Fortuna verloren. Das war hervorragend, jetzt sehen wir uns im Endspurt als Herausforderer“, sagt der 39-Jährige. Er schätzt den Sonntags-Gastgeber als außerordentlich heimstark und unbequem ein. Auch die restlichen Gegner SpVgg Osterhofen, FC Tegernheim und SV Neukirchen b.Hl. Blut wollen erst einmal bezwungen sein. Aber wenn die kleine Chance auf den großen Sprung nach vorne erhalten werden soll, darf die Geiger-Schwarz-Truppe nichts mehr liegen lassen. Personell sind die Vorzeichen vielversprechend: Bis auf Spielertrainer Alex Geiger sind alle Mann einsatzbereit.

Deggendorfer Endspiele



„Positiv ist, dass wir alles in der eigenen Hand haben. Hoffe, dass wir das auch nutzen“, gibt sich Deggendorfs Coach Thomas Seidl vor der so immens wichtigen Partie beim heimstarken FC Amberg phrasenschweinverdächtig. In der Tat kann es der Aufsteiger selbst regeln, gegen Waldkirchen, Pfreimd und Lam wartet anschließend nicht gerade die Crème de la Crème auf die Grün-Weißen. Seidl versucht dennoch den Druck von seinem Team zu nehmen, sagt: „Unser letzten beide Siege haben uns sehr gut getan.“ Er fügt aber auch an: „Allerdings ist noch lange nichts erreicht. Wenn wir aber wieder die Tugenden abrufen, die uns zuletzt stark gemacht haben, bin ich positiv gestimmt.“ Nicht verlieren ist zunächst das Minimalziel. „Wenn uns das gelingt, wäre das ein großer Schritt Richtung Klassenerhalt“, so Seidl, der neben den Langzeitausfällen auch auf Julius Reiner ersetzen muss. Und dann beginnen sie doch, die Rechenspiele, die eigentlich um dieser Fußballzeit keiner gerne macht. „Wenn wir am Samstag nicht verlieren, reichen vielleicht schon 37 Punkte. Wenn wir verlieren, kann es aber sein, dass die 40-Punkte-Marke noch geknackt werden muss“, so der Deggendorfer Coach, der weiter ausführt: „Amberg hat dann in Straubing und daheim gegen Burglengenfeld machbare Spiele. Auch Lam hat noch das Nachholspiel gegen Tegernheim in der Hinterhand.“

Seebach ohne Goalgetter Müller



Natürlich hofft man beim TSV Seebach noch – und schielt mit einem Auge auf Platz 2. Für Trainer Manfred Stern aktuell aber nur Nebensache. Ihm ist viel wichtiger, dass die Mannschaft beim 1:1 gegen Amberg seit langem endlich mal wieder Fußball gespielt hat. „Ballbesitz, Bewegung, Spielfreude – alles war da. Leider haben wir uns aber nicht belohnt“, so Stern über die katastrophale Verwertung besser Einschussmöglichkeiten. Deshalb gilt für die heutige Partie: „Wir müssen einfach nur dort weitermachen, wo wir gegen Amberg aufgehört haben.“ Mit einem Unterschied: Vor dem Tor müssen die Seebacher wieder abgezockter agieren. Dass allerdings Top-Torschütze Marcel Müller (18 Tore) krankheitsbedingt fehlen wird, spielt dem Tabellenfünften nicht gerade in die Karten. Darüber hinaus wurde Kilian Schwarzmüller nach seiner roten Karte gegen Amberg für zwei Spiele gesperrt.

Spielt Osterhofen das Zünglein an der Waage?



Völlig befreit kann hingegen die Spvgg Osterhofen ins Spiel gegen den Tabellenführer Fortuna Regensburg gehen. Auch wenn die Herzogstädter in der Rückrunde mit 26 Zählern zu den mit führenden Punkte-Hamstern gehören und in diesem Jahr noch nicht einmal verloren haben, zählen sie als krasse Außenseiter. „Wir haben nichts zu verlieren“, sagt Trainer Christian Dullinger kurz und knapp zur Ausgangsposition am Samstagnachmittag im Osterhofener Stadion. Jedoch ist davon auszugehen, dass die Oberpfälzer mit ordentlich Respekt die Reise nach Niederbayern angehen. So stellt Osterhofen mit nur zehn Gegentoren in der Rückrunde die stabilste Defensive der Liga und für ein Tor sind Shalaj, Hobelsberger und Kollegen immer gut. Dagegen fängt sich die nicht immer sattelfeste Abwehr der Regensburger gern mal ein paar Stück ein. Also ist „ärgern“ nicht ausgeschlossen. Welche Spieler dafür Dullinger zur Verfügung stehen, ist noch ungewiss. „Momentan haben wir viele kranke und verletzte Spieler. Am Dienstag konnten nur elf Spieler trainieren“, moniert Dullinger, der bis Samstag auf Besserung hofft.

Waldkirchen hat nichts mehr zu verlieren



Nein, mit dem Abstieg haben sie sich noch nicht abgefunden beim TSV Waldkirchen. „Solange es rechnerisch möglich ist, werden wir alles reinwerfen was wir haben“, sagt Manuel Karlsdorfer vor dem Freitags- Heimspiel gegen den TSV Seebach (19 Uhr). Dann fügt der Interimstrainer hinzu: „Aber natürlich sind wir nicht realitätsfremd und wissen die Situation entsprechend einzuschätzen.“

Die Situation stellt sich wie folgt dar: Vorletzter Platz in der Landesliga Mitte. Vier Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. Seit 24. September 2022 kein Spiel mehr gewonnen. Angespannte personelle Situation. Kein Wunder, dass Manuel Karlsdorfer vor der Partie gegen den Tabellenfünften aus Seebach feststellt. „Wir haben nichts mehr zu verlieren. Der Druck liegt ganz klar beim Gegner, der ja noch vorne dabei ist. Von daher können und wollen wir heute ganz befreit aufspielen.“

Vielleicht liegt ja genau darin der Schlüssel zum erhofften Erfolgerlebnis. „Wir haben ein ganz junges Team, daher haben wir auch bewusst den Druck rausgenommen. Die Stimmung bei uns ins trotz der langen Negativserie top. Niemand lässt sich hängen und alle werden versuchen, heute ein gutes Spiel zu machen.“

Personell hat sich die Situation ein bisschen entspannt, ein paar Spieler kehren in den Kader zurück. Beim jüngsten 0:4 in Bogen war die Not so groß, dass der zweite Torwart Leon Westner sogar als Aushilfs-Stürmer fungieren musste. „So schlimm ist es dieses Mal nicht. Wir haben genug Spieler an Bord“, sagt Karlsdorfer, der nochmals versichert. „Uns ist klar, wie schwierig die Lage ist. Aber wir werden weiter alles versuchen.“ Solange es eben rechnerisch noch möglich ist ...


31. Spieltag am Freitag, 19 Uhr: Waldkirchen – Seebach (Hinspiel 0:5); 19.30 Uhr: Bad Kötzting – Lam (2:2); Samstag, 14 Uhr: Osterhofen – Fortuna Regensburg (2:4); 15 Uhr: Tegernheim – Burglengenfeld (1:3); 16 Uhr: Amberg – Deggendorf (0:4); Sonntag, 15 Uhr: Pfreimd – Bogen (3:2); 16 Uhr: Schwandorf-Ettmannsdorf – Kareth (1:0), Roding – Hauzenberg (1:5), Neukirchen b.Hl Blut – VfB Straubing (4:0).

− mo/fn/He/la

URL: https://www.heimatsport.de/fussball-verbandsebene/landesliga-mitte/sturm-und-seebach-schielen-auf-2-deggendorf-rechnet-osterhofen-empfaengt-primus-waldkirchener-horrorserie-11099140
© 2024 Heimatsport.de