Pokalsieg und Klassenerhalt

Nach Taktik-Trick gegen Passau: Trainerfuchs Süß und seine letzten Projekte in Schöfweg

28.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:22 Uhr

Nach dem überraschenden Startsieg haben die Schöfweger schon das nächste Highlight vor sich. Sie wollen wie vor einem Jahr ins Kreispokalfinale einziehen. −Foto: Alexander Escher

Fußball ist ein Tagesgeschäft. Bei den Profis wie bei den Amateuren. Das bekommen die Bezirksliga-Kicker des SV Schöfweg gerade zu spüren. Am Samstag haben sie erstmals in der Geschichte ihres Vereins in einem Liga-Spiel den 1.FC Passau besiegt (2:1). Schnell mussten Schwankl & Co. feststellen: Auch für einen Sieg gegen einen namhaften Traditionsverein gibt es nur drei Punkte. Drei Tage später zählt dieser nichts mehr, denn am Dienstag bestreitet Schöfweg das Halbfinale im Kreispokal gegen Liga-Rivale SV Grainet.

Ermittelt wird in Schöfweg (Anpfiff 18 Uhr ) der Finalgegner von Hutthurm (Termin Montag, 1. Mai) und die Schöfweger würden gerne wie vor einem Jahr ins Endspiel einziehen. 2022 schnappte ihnen die Spvgg Grün-Weiß Deggendorf den Pokal weg, heuer möchte Matthias Süß diesen nach Schöfweg holen – es wäre sozusagen ein Abschiedsgeschenk des 33-jährigen Trainers, der, wie berichtet, im Sommer Coach beim FC Künzing wird.

Süß: Taktik ist voll aufgegangen



Seine Arbeit in Schöfweg ist längst nicht beendet. Neben zwei Pokalsiegen will der Kirchberger den SVS zum erneuten Klassenerhalt führen. Mit Taktiktricks wie am Samstag, als Süß und seine Mannschaft den Meisterschaftsfavoriten der Bezirksliga Ost auf den Boden der Tatsachen holten. „Wir waren um das eine Tor besser“, sagt der 33-Jährige selbstbewusst zum überraschenden Sieg. In Summe hätte sein Team ein Plus an Torchancen gehabt und deshalb „verdient gewonnen“. Wie man es von Süß kennt, beschäftigte er sich im Vorfeld intensiv mit dem Gegner und stellte seine Spieler auf entdeckte Schwächen ein. Ein Kniff griff definitiv, wie Süß gestern verriet: „Wir haben sie hoch angelaufen und einen Spieler dafür geopfert, darauf hat der Gegner 90 Minuten keine Antwort gefunden.“

Mit einer Eckenvariante hätten die Schöfweger zudem eine weitere FC-Schwäche beinahe schon in der ersten Minute ausgenutzt: Der Christian Schwankl drückte den Ball freistehend per Kopf auf die Latte. Natürlich, gesteht Süß, hätte sein Team das nötige Glück gehabt. Beim 1:0 reklamierten die Dreiflüssestädter (wohl zurecht) Abseits, die Chance zum 2:2 vergaben die Gäste leichtfertig, als zwei Passauer auf Torwart Kurt Kroner zuliefen, der einschussbereite Noah Aklassou jedoch beim Querpass im Abseits stand. „Aber insgesamt haben wir wenig zugelassen“, bestätigt Matthias Süß, der sein Team lobt: „Die Taktik wurde von den Spielern zu einhundert Prozent umgesetzt.“

Statt einer befürchteten Auftaktniederlage sammelten die Schöfweger dadurch gleich drei Punkte ein. Allerdings ist der erste von zwei Relegationsplätzen dennoch nur fünf Punkte entfernt, heißt: „Gegen einen Gegner wie Passau ist jeder doppelt motiviert und jeder total diszipliniert, aber wir müssen diese Leistung auch gegen andere wiederholen – wir können uns kein schlechtes Spiel leisten, sonst sind wir sofort hinten dabei“, betont der Schöfweger Trainer.

Grainet hat die Niederlage in Mauth abgehakt



Am Dienstagabend ist Süß übrigens nicht mit von der Partie. Er ist beruflich unterwegs und wird von Co-Spielertrainer und dem künftigen Chef Johannes Wittenzellner vertreten. Oberste Vorgabe von Süß ist: keiner soll sich verletzen. Der Kader ist ohnehin dünn besetzt, weitere Ausfälle können die Schöfweger nicht kompensieren. Den ein oder anderen Wechsel im Vergleich zur Startelf am Samstag wird es dennoch geben, wie Süß ankündigt.

Das gilt auch für die Gäste aus Grainet. Sie haben ihr Auftaktspiel in Mauth verloren (0:2). „Das war ärgerlich, weil meine Mannschaft alles versucht hat, aber der Platz war sehr schwer zu bespielen und es ein geordnetes Spiel aufzuziehen, war nicht möglich“, berichtet SVG-Trainer Jürgen Eder. Die Graineter nehmen das Halbfinale in Schöfweg „als weiteren guten Test für die Restsaison“. Sie stecken als Tabellenzwölfter mittendrin im Abstiegskampf. Eder will daher in Schöfweg den ein oder anderen Spieler schonen, gleichzeitig erwartet er von seiner Mannschaft mindestens „ein gutes Spiel, um uns auf die nächsten Ligaspiele aufbauen zu können“.

In der Bezirksliga Ost haben die Graineter übrigens ein Spiel weniger als die Konkurrenz ausgetragen. Das Nachholspiel gegen Grafenau wurde nun terminiert und findet am Dienstag, 18. April statt.

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