Es ist eine inzwischen sehr illustre Schar an Regensburger Eishockeyspielern: Was 1999 bei Christian Helber begann und über Jiri Lala oder den dreimaligen Wahlsieger Martin Ancicka vor einem Jahr zum Aufstiegshelden Andrew Schembri führte, findet jetzt bei Corey Trivino sein vorläufiges Ende. Der in Toronto geborene Kanadier ist der 25. Eisbär der Geschichte in der Historie der traditionellen mittelbayerischen Wahl und wurde beim Abschlussfest der Eisbären im Marinaforum in Regensburg am Sonntagnachmittag gebührend gefeiert.
Der Stürmer erzielte 25 Tore und bereitete 26 Treffer vor – und war gar nicht von Saisonbeginn dabei. Der 33-Jährige, der in den Duellen mit seinem Ex-Verein Kassel auswärts und in der Donau-Arena von den Huskies-Fans ausgiebig gefeiert wurde, stieß nur zum Kader, weil sich Kyle Osterberg im letzten Vorbereitungsspiel verletzt hatte.
Fortan entwickelte sich der Mann mit der Rückennummer 86 zu einem Garanten dafür, dass die Eisbären so stark abschnitten und zum Saisonstart sieben der ersten acht Heimspiele für sich entschieden. Obendrein lag die Vertragsverlängerung Trivinos kurz vor Weihnachten für die Fans unter dem Baum, als der Kanadier um zwei Jahre verlängerte und verkündete, dass ein guter Teil der Gründe für seinen Verbleib in Regensburg „abseits der Eisfläche“ liegen würde.
25 Tore vorbereitet, 26 erzielt
Zum Ende der Saison setzte sich Corey Trivino, der über weite Strecken der Saison den Goldhelm des besten Skorers trug und stellenweise sogar die Nummer eins der DEL2 war, auch beim Votum der Fans unter 26 genannten Spielern an die Spitze. Mit 23,65 Prozent der Stimmen einer Wahl mit Rekordbeteiligung von fast 1500 Stimmen lag Trivino, der 2008 im NHL-Draft in der zweiten Runde an Position 36 von den New York Islanders gezogen wurde, deutlich vor Überraschungsmann Marvin Schmid (16,13) und Torhüter Devin Williams (10,53).
Marvin Schmid bleibt ein drittes jahr
Auch von Marvin Schmid war auf dem Abschlussfest Positives zu berichten: Der 24-Jährige, der eine sehr starke Saison absolvierte (11 Tore, 14 Vorlagen in 48 Spielen), galt als umworbener Kandidat, der aber ebenfalls seinen Entschluss verkündete, ein weiteres und damit sein drittes Jahr bei den Eisbären in Regensburg bleiben zu wollen.
Dagegen war die Verabschiedung eines Ur-Eisbären einer der emotionalen Momente zum Eisbären-Abschluss: Das Eigengewächs Jonas Leserer, 36, macht nach 32 Spielzeiten im EVR-Trikot Schluss und konnte seinen Tränen nicht verbergen. „Für nächste Saison sage ich tschüß. Das war‘s“, sagte Leserer, der am 8. Januar 2006 zum ersten Mal im Senirenbereich das Tor hütete – damals unter Erich Kühnhackl auch in der 2. Bundesliga. „Die einzige Liga, in der ich nicht gespielt habe, ist die DEL“, sagt Leserer, der im Sprade-TV-Team aber den Eisbären weiter verbunden bleibt.
Der Torwart, der nie für einen anderen Verein als den EVR spielte und 2010 ebenfalls einmal Spieler der Saison war, war zwar in den vergangenen Jahren nicht mehr zum Einsatz gekommen, stand aber für den Fall der Notfälle stets Gewehr bei Fuß und auch im Training seinen Mann.
Das Wahlergebnis von www.mittelbayerische.de zum „Eisbär der Saison“:
Corey Trivino 23,65 %
Marvin Schmid 16,13 %
Devin Williams 10,53 %
Constantin Ont 8,75 %
Andrew Schembri 5,4 %
Richard Divis 5,19 %
Nikola Gajovsky 4,58 %
Patrick Berger 4,17 %
Jakob Weber 3,35 %
Korbinian Schütz 3,21 %
Kyle Osterberg 2,32 %
Lukas Heger 1,85 %
Christoph Schmidt 1,85 %
Xaver Tippmann 1,64 %
Lukas Wagner 1,3 %
Tomas Schwamberger 0,82 %
Topi Piipponen 0,75 %
Matteo Stöhr 0,75 %
Petr Heider 0,68 %
Andre Bühler 0,68 %
Lars Schiller 0,62 %
Tomas Gulda 0,55 %
Patrick Demetz 0,41 %
Erik Keresztury 0,34 %
Radim Matus 0,27 %
Daniel Pronin 0,21 %
Die Siegerliste: 2023 Corey Trivino; 2022 Andrew Schembri; 2021 Peter Flache; 2020 Jakob Weber; 2019 Constantin Ontl; 2018 Nikola Gajovsky; 2017 Yannick Drews; 2016 Cody Brenner; 2015 Louke Oakley; 2014 Andreas Feuerecker; 2013 Martin Ancicka; 2012 Marcel Brandt; 2011 Thomas Daffner; 2010 Jonas Leserer; 2009 Thomas Daffner; 2008 Chris Heid; 2007 Patrick Couture; 2006 Martin Ancicka; 2005 und 2004 Mark Cavallin; 2003 Martin Ancicka, 2002 Enrico Kock; 2001 Jiri Lala, 2000 Layne LeBel; 1999 Christian Helber