Umkämpftes Bayernliga-Derby

Kirchanschöring gewinnt auch in Erlbach mit 2:1 – Abgezockte Gäste spielen eine Halbzeit lang in Überzahl

19.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:48 Uhr

Die Entscheidung im Bayernliga-Derby für Kirchanschöring schaffte Thorsten Nicklas (rechts, gegen den Erlbacher Wolfgang Hahn) mit seinem Treffer zum 1:2. −Foto: Butzhammer

Mit 2:1 gewann der SV Kirchanschöring am Samstag vor 650 Zuschauern das Inn/Salzach-Derby der Fußball-Bayernliga Süd beim SV Erlbach. Dabei agierten beide Rivalen über weite Strecken auf Augenhöhe und neutralisierten sich weitgehend. Am Ende stellte der Gast aber das reifere Team und brachte den Sieg verdient über die Zeit.

„Gegen uns ist es grausam zu spielen, aber auch Erlbach ist ein sehr schlimmer Gegner“, meinte Kirchanschörings Coach Mario Demmelbauer mit einem Augenzwinkern nach dem Duell. Der erfahrene Übungsleiter hatte mit seiner Einschätzung recht. Beide Teams zeigten eine ähnliche Spielanlage, agierten robust und lieferten sich packende Zweikämpfe. Dem pflichtete auch SVE-Spielertrainer Lukas Lechner bei, der zunächst auf der Bank Platz genommen hatte: „Ich sehe viele Parallelen zwischen Kirchanschöring und Erlbach.“

Die Führung für die Gäste fiel früh. In der 3. Minute wurde Jonas Kronbichler nach einer feinen Kombination freigespielt und versenkte das Leder im langen Eck. Doch Erlbach zeigte sich durch das erste Gegentor im Jahr 2023 nicht geschockt. Benjamin Schlettwagner schlug einen langen Ball, den Thomas Breu schön behaupten konnte. Bedrängt von zwei Gegenspielern legte er auf Johannes Maier ab, der aus 16 Metern die Kugel zum 1:1 ins Netz zirkelte (8.). Die Partie ging äußerst munter weiter, beide Seiten schenkten sich nichts und zeigten sehenswerten Fußball. Luca Schmitzberger setzte einen Abschluss am langen Pfosten der Erlbacher vorbei (18.), Wolfgang Hahn notierte auf der anderen Seite eine Halbchance (27.). Dann brachte Tobias Hofbauer den Ball zweimal gefährlich in die Mitte, Kirchanschöring konnte aber stets vor Maier klären (34.).

Die Holzland-Truppe war nun aktiver und versuchte noch vor der Pause die Führung zu erzielen. Die gelang aber dem SVK, wobei das Tor quasi wie aus dem Nichts fiel (41.): Der Gast konnte nicht klärten, Thorsten Nicklas wurde im Strafraum angespielt, wuselte sich durch und schob am herausstürmenden Welder de Lima Souza vorbei zum 1:2 ein (40.). Der Treffer wirkte wie eine kalte Dusche, die Erlbacher versuchten erneut schnell auf den Ausgleich zu gehen. Nach einem Freistoß stieg Sebastian Hager hoch zum Kopfball und wurde dabei von seinem Gegenspieler mit beiden Händen geschubst. Klarer Strafstoß aus Sicht der Hausherren, doch die Pfeife von Schiedsrichter Fabian Kilger (Mauth) blieb stumm. Auch sein Linienrichter griff trotz bester Sicht auf die Szene und wütender Proteste der Erlbacher nicht ein. Und es sollte noch schlimmer kommen für den SVE. Bei der nächsten Chance ging der groß gewachsene Verteidiger Maximilian Manghofer nicht mit dem Kopf zum Ball, sondern versuchte es mit dem Fuß. Dabei traf er seinen Gegenspieler am Kopf und sah dafür folgerichtig die gelb-rote Karte (45.+3).

Mit einem Rückstand und in Unterzahl kam Erlbach aus der Kabine und versuchte weiter, das 2:2 zu erzielen. Dies spielte den Anschöringern in die Karten, denen es dank ihrer Abgezocktheit gut gelang, den Widersacher vom eigenen Tor fern zu halten. Es gab zahlreiche Zweikämpfe und Aktionen zwischen den Strafräumen.Die Holzland-Elf war dabei nahezu gleichwertig, schaffte es aber nicht, den Gegner wirklich unter Druck zu setzen. Eine gute Chance notierte der eingewechselte Samuel Schwarz. Der SVK-Stürmer zog ab, de Lima Souza parierte jedoch glänzend (56.). Eine letzte Großchance hatte dann aber noch einmal Erlbach. Sammereier schlug einen Freistoß aus sehr guter halblinker Position auf den Kasten, die meisten Zuschauer hatten bereits den Torschrei auf den Lippen, doch SVK-Keeper Egon Weber rettete mit einer absoluten Glanztat (90.). So blieb es beim gleichen Ergebnis wie im Hinspiel, mit 2:1 konnte sich Kirchanschöring durchsetzen und bleibt damit in Schlagdistanz auf Platz 2.

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