Landesliga Mitte

Wieder Wiesmaier! Der Sturm stürmt an die Spitze – Ettmannsdorf besiegelt Seebacher Fehlstart

18.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:49 Uhr

Haben gut lachen: Siegtorschütze Fabian Wiesmaier und Co-Trainer Dominik Schwarz freuen sich über die Tabellenführung in der Landesliga Mitte. −Foto: Nagl

Mag man es kaltschnäuzig oder im Sinne einer Spitzenmannschaft nennen. Dem Sturm aus Hauzenberg wird es egal sein: Ein durch Fabian Wiesmaier verwandelter Foulelfmeter hat am Sonntag das Spiel bei den „Grün-Weißen“ aus Deggendorf entschieden und dem Trainergespann Dominik Schwarz/Alex Geiger die Tabellenführung in der Landesliga Mitte beschert. Leidtragender ist der TSV Seebach, der den Status als Ligaprimus verliert und sich erstmals seit Monaten mit der Verfolgerrolle zufrieden geben muss. Nach der 0:3-Pleite in Hauzenberg besiegelt eine 2:3-Niederlage gegen Ettmannsdorf den Frühjahrs-Fehlstart und macht die Liga extrem spannend.

Der TSV Waldkirchen unterliegt zuhause gegen Tegernheim deutlich, jubeln durften am Sonntag dagegen der 1. FC Bad Kötzting und die Spvgg Osterhofen.

Deggendorf – Hauzenberg 0:1: Bei sehr schlechten Platzverhältnissen war an ein ordentliches Fußballspiel nicht zu denken. Es entwickelte sich logischerweise ein intensives Kampfspiel mit leichten Vorteilen für die Gäste aus Hauzenberg. Der erste Aufreger hatte es gleich in sich und einen Strafstoß zur Folge. Hauzenberg-Angreifer Julian Liebenow kam im Strafraum mit Christoph Szili ins Laufduell und fiel. SR Felix Zimmermann zögerte keine Sekunde und entschied auf Strafstoß. Fabian Wiesmaier behielt die Nerven und versenkte sicher. Hauzenberg ging mit mehr Spielanteilen in die Kabine. Das änderte sich nach dem Wechsel. Deggendorf legte den Fokus auf die Offensive und spielte nun mutiger. Mehr als Halbchancen brachten die Jungs von Trainer Tom Seidl aber auch nicht zustande. Spannend wurde es dann in der Schlussphase. Nach einer Ecke war es Niklas Hauner, der den Ball aus ca. 16 Metern über den Querbalken hämmerte. Postwendend fuhr Bastian Schmid einen Konter, den TW Lukas Groll abwehren konnte. Und fast wäre den Hausherren doch noch der Ausgleich geglückt. Wieder nach einen Standard köpfte Jure Matic aus bester Position knapp rechts am Tor vorbei. Es blieb beim 0:1. „Wir haben kämpferisch alles rausgehauen. Viel besser als letztes Mal. Aber wir haben halt wieder einen entscheidenden Fehler gemacht, der bestraft wurde“, seufzt Trainer Tom Seidl von der SpVgg GW Deggendorf. „Fußballerisch ist es nicht zu bewerten, weil die Güte dieses Platzes entspricht in keinster Weise der eines Fußballfeldes“, sagt Trainer Dominik Schwarz ins Mikrofon der Heimatzeitung. Nichtsdestotrotz freut sich der Trainer sehr über die Tabellenführung. Tor: Fabian Wiesmaier (FE/22.); SR Felix Zimmermann (Wacker München); 180 Zuschauer.


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Seebach – Ettmannsdorf 2:3: Mit der Niederlage gibt Seebach die Führung in der Landesliga Mitte ab. „Wir haben eine gute Gegnermannschaft gesehen, sie waren immer einen Tick schneller als wir“, fasste Sportchef Gunther Peukert das Geschehen zusammen. Tatsächlich: Die Zuschauer haben gerade erst Platz genommen und konnten gleich zwei Großchancen für die Gäste aus Schwandorf erleben (2.). Die Führung für die Gäste ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Jeremy Schmidt zog unaufhaltsam einen Sprint über die linke Angriffsseite, passte ins Zentrum genau auf Ilhan Koc der nur noch den Ball über die Linie drücken müsste. 0:1 nach neun Minuten! Seebach spielte unbeeindruckt nach vorne. Ettmannsdorf verstand es aber geschickt, die eigene Box weitgehend dicht zu machen. Kurz vor dem Pausenpfiff überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst legte Ettmannsdorf in Person von Jeremy Schmidt den zweiten Treffer nach. Postwendend entschied SR Simon Schreiner (DJK SF Reichenberg) nach einer Attacke an Simon Griesbeck im Strafraum auf Elfmeter. Marcel Müller verkürzte auf 1:2. Gleich nach dem Wechsel blieb Ettmannsdorf hellwach und stellte erneut den Zwei-Tore-Abstand her. Diesmal traf Florian Knauer auf Vorlage des überragenden Jeremy Schmidt. Seebach gab sich nicht geschlagen und es gelang der Anschlusstreffer. In der 58. Minute drosch Kapitän Christoph Beck einen Freistoß direkt in den Knick. Seebach drückte die Gäste nun mehr und mehr hinten rein. Der Ausgleich wollte trotz der weitaus höheren Spielanteile nicht mehr gelingen. „Ein verdienter Sieg für den Gegner“, resümierte Peukert, nicht ohne eine Empfehlung an seine unterlegenen TSV-Kicker zu geben: „Mund abwischen und weiter geht‘s.“ Kommenden Freitag geht’s zum TSV Kareth-Lappersdorf. Tore: 0:1 Ilhan Koc (10.), 0:2 Jeremy Schmidt (45. + 4), 1:2 Marcel Müller (Elfmeter / 45. + 4), 1:3 Florian Knauer (47.), 2:3 Christoph Beck (58.); SR Simon Schreiner (DJK SF Reichenberg); 270.

Bilder vom Spiel in Seebach gibt’s hier.

Waldkirchen – Tegernheim 2:5: Für die Waldkirchner lief dieses Duell gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf maximal miserabel. Tegernheim nutzte auf dem Kunstrasen des TSV die erste Flanke in den Strafraum zum Führungstor (4. Minute). Viel schlimmer für die Gastgeber: Keine Minute später sah Kapitän und Abwehrchef Manuel Karlsdorfer nach einer Notbremse die rote Karte. Damit wird Karlsdorfer wie der ebenfalls noch einmal gesperrte Christoph Neuwirth nächsten Sonntag beim Spiel in Neukirchen b.Hl.Blut fehlen. Gegen Tegernheim hatte die Abwesenheit der Innenverteidiger zur Folge, dass der Gegner zu viel zu einfachen Treffern kam, wie Trainer Anton Autengruber richtig analysierte. Nach einer halben Stunde fingen sich die Waldkirchner zwei durch Tegernheim clever kombinierte Gegentore und wie zu Spielbeginn kam vier Minuten nach Wiederanpfiff Doppeltorschütze bei einer Freistoßflanke völlig frei zum Kopfball – 1:4. Alle Hoffnung, die das 1:3 von Matthias Pauli den Einheimischen gab, war wieder dahin. Tegernheim steuerte einem verdienten Sieg entgegen. Die Waldkirchner versammelten sich nach dem Abpfiff einmal mehr enttäuscht um Trainer Autengruber. Die einzig gute Nachricht aus TSV-Sicht: Die junge Truppe gab sich nie auf, obwohl sie relativ aussichtslos 90 Minuten zu spielen hatte, sahen die 160 Zuschauer eine umkämpfte Partie und viele harte Zweikämpfe. Kuriose Randnotiz: Waldkirchens Torwart Simon Boxleitner erzielte das erste Tor seiner Karriere. Der 26-Jährige verwandelte nämlich einen Strafstoß. Tore: 0:1 Jason Sarajlic (4./Kopfball); 0:2 Qlirim Beqaj (31.); 0:3 Gentrit Isufi (33.); 1:3 Matthias Pauli (38.); 1:4 Beqaj (49./Kopfball); 2:4 Simon Boxleitner (74./Elfmeter); 2:5 Gabriel Novakovic (90+3). SR Felix Scharf (Nabburg); 160 Zuschauer.

Burglengenfeld – Bad Kötzting 1:2: Der 1. FC Bad Kötzting hat Wiedergutmachung für die blamable 1:2-Auftaktpleite beim Schlusslicht VfB Straubing betrieben. Bereits nach sechs Minuten ging die Elf von Trainer Erich Hartl durch ein Tor von Dominik Hanninger in Führung. Miroslav Spirek schraubte das Ergebnis kurz nach dem Seitenwechsel auf 2:0 hoch, doch postwendend fing sich die Mannschaft den Anschlusstreffer durch einen von Fernando Rösler verwandelten Foulelfmeter. Insgesamt verlief die Partie sehr ausgeglichen, der Sieg der Badstädter geht aber in Ordnung. Bad Kötzting bleibt damit weiter auf Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen. Tore: 0:1 Dominik Hanninger (6.); 0:2 Miroslav Spirek (51.); 1:2 Fernando Rösler (FE/53.); SR Sven Thoma (FC Ober-Mittelstreu); 120.

Pfreimd – Osterhofen 2:4: Zuerst schläfrig, dann eiskalt: Osterhofen meistert die Hürde Pfreimd mit Bravour und holt einen wichtigen Dreier im Kampf um den Klassenerhalt. Mit einem Schock ging es in die Partie. Erste Aktion, erster krasser Abwehrfehler: 0:1 durch Pfreimds Goalgetter Bastian Lobinger (2.). Und beinahe nutzten die Hausherren das Momentum. Nur mit viel Glück stand es nach der zweiten Aktion nicht gleich 2:0 für den Tabellenvorletzten. Wieder ging ein krasser Stellungsfehler der Osterhofener Abwehr voraus. Mit dem Ausgleich drehte die Spvgg dann aber richtig auf: „20 Minuten haben wir so Fußball gespielt, wie ich es gern von meiner Mannschaft sehen möchte“, freute sich Christian Dullinger über die fein herausgespielten Treffer auf schwierigem Geläuf. Dabei gelangen drei Treffer innerhalb von elf Minuten. Zunächst schloss Stefan Lemberger einen Angriff zum 1:1 ab (8.). Denis Sharankov in der 17. und nur zwei Minuten später Arsllan Shalaj besorgten die 3:1-Pausenführung für die Niederbayern. Als zerfahrenen Abnutzungsk(r)ampf kann man getrost die zweiten 45 Minuten nennen. Arsllan Shalaj gelang das Tor des Tages Marke „Arjen Robben“! Dabei zog der Angreifer über die rechte Seite nach innen und schlenzte das Leder links oben unhaltbar ins Gebälk. Nach dem Anschlusstreffer der „Hallenkönige“ aus der Oberpfalz in der 68. Minute wurde das Spiel immer ruppiger. Viele schmutzige Fouls auf beiden Seiten hinterließen den Eindruck, dass SR Marcel Pröhl aus Oberfranken das Spiel entgleitet. Letztlich ließ Osterhofen nicht mehr viel zu und brachte das Ergebnis über die Runden. „Es sind immer wieder Momente dabei, da sieht man, was die Mannschaft zu leisten imstande ist. Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden und ich denke, der Sieg geht auch in dieser Höhe voll in Ordnung“, freut sich Osterhofens Chefcoach Christian Dullinger. Tore: 1:0 Bastian Lobinger (2.); 1:1 Stefan Lemberger (8.); 1:2 Denis Sharankov (17.); 1:3/1:4 Asllan Shalaj (19./54.); 2:4 Bastian Lobinger (68.); SR Marcel Pöhn; 120.

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