Nach der Europacup-Woche

Kommentar: Deutscher Fußball ist nur zweitklassig

18.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:49 Uhr

Alles andere als auf Augenhöhe: RB Leipzig ging gegen Manchester City um Fünferpacker Erling Haaland mit 0:7 unter. Foto: Imago Images

Borussia Dortmund, RB Leipzig, Union Berlin, SC Freiburg – diese vier Teams machen es dem FC Bayern dieses Jahr in der Bundesliga ungewohnt schwer. Ein Fernglas braucht bei einem Rückstand von zwei bis sieben Punkten niemand. In Deutschland werden sie dafür gefeiert. Doch blickt man zurück auf die Europacup-Woche, wird schnell klar: Das, was am Wochenende in der Bundesliga glänzt, ist selten echtes Gold.

In Europa ist der deutsche Fußball zweitklassig. Dortmund – trotz Elfer-Debatte – relativ chancenlos gegen Chelsea. Leipzig noch chancenloser, ja gedemütigt von Manchester City. Frankfurt vorgeführt von einem formidablen SSC Neapel. Freiburg zwar tapfer, aber zu limitiert gegen Juventus Turin und Union Berlin sechsmal ausgekontert vom Team der Namenlosen aus der belgischen Liga, Union Saint-Gilloise.
Dass sich Bayer Leverkusen gegen das, bei allem Respekt, maximal drittklassige Ferencváros Budapest behauptet, sollte der Anspruch der Werkself sein. Das einzige positive Ausrufezeichen setzte, wieder einmal, der FC Bayern gegen PSG: zwei Siege, kein Gegentor. Chapeau!

Die Bundesliga kann von Glück sagen, dass die Uefa ein typischer Fußballverband ist, der bestehende Strukturen gerne festigt. Dank des quasi zementierten vierten Champions-League-Platzes für die vier großen Ligen (Spanien, England, Italien und Deutschland) behält die Bundesliga schon allein durch die Anzahl der Starter in der Königsklasse einen kaum aufzuholenden Vorteil. Verdient hat sich die Liga das nicht, jedenfalls nicht „auf’m Platz“, wo es nach alter Fußballweisheit „entscheidend ist“.

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