Der Vorsitzende und Hauptsponsor tritt ab, die Trainerzukunft ist ungeklärt, der Frühjahrsauftakt gehörig misslungen. Beim Landesligisten 1. FC Bad Kötzting gibt es derzeit viele offene Baustellen.
Über allem steht die Frage, wie sich der Verein an der Spitze neu ausrichtet. Wie berichtet, wird sich mit Willi Bielmeier der langjährige Klubchef und Hauptsponsor aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen. Ein zehnköpfiges Team, bestehend aus Vereinsmitarbeitern und Gönnern, beschäftigt sich derzeit mit der Suche nach einem Nachfolger. Ob es einen geeigneten Kandidaten in Aussicht gibt? Bei dieser Frage hüllen sich die Verantwortlichen am Roten Steg in Stillschweigen.
Auch Sportdirektor Marco Dellnitz will sich nicht äußern. „Ich bin für die sportlichen Dinge zuständig und kann hierzu keine Aussage treffen, da ich in diesen Prozess nicht involviert bin“, sagt der 49-Jährige im Gespräch mit der Heimatzeitung. Klar sei aber, dass der Verein auch künftig den gerade erst eingeschlagenen Weg weitergehen will. „Wir haben im vergangenen Sommer einen großen Umbruch gemeistert und auf junge Spieler aus der Region gesetzt. Das ist uns bislang sehr gut gelungen.“
„Keine Wasserstandsmeldungen zu Personalentscheidungen“
In der Tat: Mit 41 Punkten nach 22 Spielen haben die Kötztinger die beste Herbstrunde seit Langem hingelegt. Die Mannschaft von Trainer Erich Hartl hat sich viel Respekt verschafft, zählt als Fünftplatzierter zum erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten. Allerdings: Neben der ungeklärten Frage des künftigen Kötztinger Vereinschefs ist auch die sportliche Zukunft von Erich Hartl noch offen. Warum? Auch dazu will sich Marco Dellnitz nicht äußern. Nur soviel: „Generell gebe ich zu Personalentscheidungen keine Wasserstandsmeldungen ab. Die Gespräche laufen und wir werden nach Vollzug die Informationen bekannt geben.“
Nachdem das Landkreisderby gegen Neukirchen b. Hl. Blut am vergangenen Freitag witterungsbedingt ausfallen musste (Nachholtermin: 19. April), greifen Milicevic und Co. am Sonntag (Anstoß um 14.30 Uhr) wieder ins Ligageschehen ein. Die FC-Kicker sind beim ASV Burglengenfeld zu Gast und hoffen auf die schnelle Trendwende.
Zwei Niederlagen zum Frühjahrsauftakt
Zumal der Rückrundenauftakt bislang alles andere als zufriedenstellend verläuft. Zunächst setzte es das Pokal-Aus auf Kareths Höhen, um dann zum Saisonstart auch noch beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht VfB Straubing zu verlieren (1:2). „Es geht gefühlt wieder komplett neu los nach unserer Zwangspause“, sagt Erich Hartl, dem der Spielausfall gegen Neukirchen nicht ins Konzept passte. „Die Mannschaft wollte eigentlich nach der bitteren Niederlage in Straubing sofort wieder loslegen und Wiedergutmachung betreiben. Ein Derby hätte da gerade gepasst. Auf der anderen Seite konnten wir uns auch ein wenig sammeln und viele Sachen ansprechen, die eben in Straubing zu dieser Leistung geführt haben.“
Dass in Burglengenfeld eine deutliche Leistungssteigerung her muss, darüber sind sich alle Beteiligten im Klaren. „Burglengenfeld ist eine kompakte und zweikampfstarke Mannschaft. Auf uns wartet eine schwierige Aufgabe.“ Tatsächlich hat ASV-Coach Timo Studtrucker längst wieder eine gestandene Landesligamannschaft geformt, die sich mittlerweile bis auf Rang 8 in der Tabelle hochgearbeitet hat. Zuletzt gab es für den ASV einen klaren Heimsieg gegen Schlusslicht VfB Straubing.
„Wir müssen auf der Hut sein“, so Hartl, der auch das Hinspiel im Kopf hat. Am Ende gab es einen knappen 1:0-Heimspielerfolg für die Badstädter, wobei die Gäste kurz vor Ende der Partie einen Foulelfmeter verschossen. „Und so eng erwarte ich auch die Partie am Sonntag. Ein Kampfspiel – und das voraussichtlich auf Kunstrasen.“
− fed/kuc