2. Handball-Bundesliga

ESV 1927 Regensburg beendet Sieglosigkeit im Bunker

05.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:25 Uhr

Von Gerd Winkler

Regensburg. Binnen einer Woche haben die Handballfrauen des ESV 1927 Regensburg nun die zweite Negativserie beendet. Nach fünf (0/1/4) sieglosen Zweitliga-Partien kamen die Bunkerladies zuletzt zu einem 31:29-Erfolg in Nürtingen, am Samstagabend folgte der erste Heim-Zweier seit dem 7. Januar. Vor 402 Zuschauern schickte der ESV den Aufsteiger HC Rödertal mit einer 18:27 (9:13)-Packung auf die weite Heimreise. Die nur 18 Gegentore bedeuten für die Eisenbahner dahingehend den Bestwert nach jetzt 20 Spielen.

Mit dem fünften Heimsieg kommt der ESV nach zwei Dritteln der Saison an der Dechbettener Brücke (5/3/2) und auswärts (6/1/3) auf jeweils 13:7 Zähler. In der Tabelle festigte die Mannschaft von Trainer Csaba Szücs den vierten Platz und hat nun vor dem auf Rang fünf stehenden HC Rödertal drei Punkte Vorsprung. Regensburg sorgte nicht nur aus eigener Kraft dafür, dass der Abstand zu den dahinterliegenden Teams größer geworden ist. Überdies ließen der Sechste HL Buchholz-Rosengarten (18:31 in Mainz) und der Siebte Nord Harrislee (21:28 in Berlin) Federn.

Ketsch kommt am Samstag


Am Samstag haben die Bunkerladies erneut die Gelegenheit, die Heimbilanz weiter aufzumöbeln. Die akut abstiegsbedrohten Kurpfalz Bären Ketsch geben an der Dechbettener Brücke ihre Visitenkarte ab – jedoch mit der Empfehlung von zwei Siegen binnen einer Woche.

„Wichtig war, dass wir den Aufwärtstrend des Nürtingen-Spiels bestätigt haben, sich diesmal die Mädels reingepuscht haben und dann so richtig befreit aufspielen haben können“, bilanzierte Trainer Csaba Szücs. Die für Zweitliga-Verhältnisse sehr ungewöhnlich niedrige Zahl an Gegentreffern sei für ihn ein Gemeinschaftswerk gewesen: „Ich möchte da wirklich keine rausheben, weil alle fokussiert zur Sache gegangen sind.“ Entscheidend sei gewesen, dass nach Rödertals Kreuzbewegungen die Spielerinnen frühzeitig übernommen worden seien.

Lukau stark beim Comeback



Der ESV spielte mit der etatmäßigen 6:0-Deckung, die Szücs nach dem ersten Viertel der Partie zwei, drei Schritte nach vorne beorderte. Nun taten sich die Gäste noch schwerer, in die Nahwurfzone zu kommen oder einen Siebenmeter „zu reißen“. Zudem lief Rödertal jetzt nahezu in jedem zweiten Angriff ins Zeitspiel (19., 22., 25., 28.).

Und dann war da noch das Comeback von Torfrau Steffi Lukau, die mit spektakulären Paraden die Halle zu Beifallsstürmen brachte. Unschädlich gemachte Strafwürfe (16., 23., 47.) und parierte völlig „Freistehende“ (17., 20., 42., 45.) trugen dazu bei, dass die Gastgeber auf einen ungefährdeten Sieg zusteuerten. Zum Zungeschnalzen war der lange Ball von Steffi Lukau an den gegnerischen Kreis zu Anika Bissel, die vor den Augen ihres Lebensgefährten Manuel Neuer zum 8:5 (15.) einnetzte – der Lärmpegel im Bunker war sekundenlang ein ohrenbetäubender. „Steffi hat beeindruckend gezeigt, warum sie von den Zahlen her die beste Torfrau in der Liga ist“, verteilte Coach Szücs ein Sonderlob.

Gegnercoach angefressen



Im Positionsangriff mussten sich die Bunkerladies eines enorm offensiven Abwehreinsers von Rödertal erwehren. Gegen den großgewachsenen „Störenfried“ waren die vielen Bodenpässe ein probates Mittel. „Gegen eine 5:1-Abwehr zu spielen, ist für die Zuschauer nicht zwingend schön“, beschrieb der Trainer passend das bisweilen mühevolle Spielgeschehen. „Wichtig war, dass wir die Stoppfouls vermeiden konnten, weil wir rechtzeitig den Ball weitergespielt haben“, analysierte der Haudegen. Erfreulich war, dass die kurzfristig ausgefallene Rechtsaußen Nicole Schiegerl (rätselhaftes Unwohlsein) von Linkshänderin Theresa Lettl (4 Tore) und Rechtshänderin Johanna Brennbauer (3) gut vertreten wurde.

So happy Csaba Szücs nach der Schlusssirene war, so angefressen war Rödertals Trainerin Maike Daniels: „Unsere beiden Torhüter hatten Corona, Regensburg wollte am Freitag das Spiel nicht verlegen.“ Wie personelle Probleme anzunehmen sind, bewiesen die Bunkerladies vor einer Woche beim Sieg in Nürtingen – als ein Quintett ausfiel.

Statistik

ESV 1927 Regensburg – HC Rödertal 27:18 (13:9). Zuschauer: 402; Spielfilm: 1:3, 6:4, 10:5, 11:8, 13:9 – 15:11, 20:12, 23:13, 25:15, 27:18; Strafwürfe: 6/5 – 5/2; Strafminuten: 8 (30., 45., 47., 59.) – 0; Rot: Hasselbusch (HC, 37.); Auszeiten: 30., 44. – 17., 53.; Tore: F. Peter 5/2, Kadenbach 5/3, Lettl 4, Lederer, Brennauer je 3, Bissel, Bayerl je 2, Fuhrmann, Höppe, Drachsler – Wolff 5, Dekker 4/1, Schorch 3, Pekala, Hasselbusch je 2, Huth, Büch 1/1.

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