3. Liga

Thomas Pledl verzaubert Mannheim: Traumtor und Vorlage beim Waldhof-Debüt

24.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:48 Uhr

Umjubelter Matchwinner: Thomas Pledl (l.) mit Mitspieler Adrien Lebeau. −Foto: imago images

Was für ein Traum-Einstand für Thomas Pledl (28) beim Drittligisten Waldhof Mannheim: Der zuletzt lange vereinslose Fußballprofi aus Bischofsmais (Lkr. Regen) feierte am Montagabend beim Auswärtsspiel gegen den MSV Duisburg sein Debüt im neuen Dress – und verzückte die Waldhof-Anhänger gleich mit einem Traumtor und einer Vorlage zum 3:1-Sieg.

Erst vor wenigen Tagen hatte der Bayerwaldler bei den „Buwe“ unterschrieben – nach einer monatelangen Vereinssuche. Ein Engagement bei seinem Jugendklub 1860 München scheiterte ebenso wie eine Verpflichtung durch den österreichischen Bundesligisten SCR Altach mit Trainer Miroslav Klose.

Doch in der Wintervorbereitung überzeugte der Flügelspieler als Gastspieler bei Waldhof Mannheim. Trainer Christian Neidhart bemühte sich um ihn, die Kurpfälzer statteten ihn mit einem Vertrag aus – und dürften ihre Entscheidung nach Pledls Einstand am Montag nicht bereuen.

Erster Auftritt des Niederbayern in Minute 24: Im rechten Halbfeld lässt er sich unter Bedrängnis den Ball nicht abluchsen, dribbelt sich frei und spielt den präzisen Pass in den Sechzehner, wo Dominik Martinovic von links zur Mitte zieht und zur 1:0-Führung trifft. Im ersten Profi-Spiel seit Mai 2022 (damals noch für Zweitligist Fortuna Düsseldorf) ist Pledl gleich wieder der Alte. Und es wird noch besser.

Zunächst gleicht Duisburg durch Sebastian Mai aus (43.), schwächt sich durch eine Gelb-Rote Karte dann aber selbst und gerät nach Seitenwechsel prompt erneut in Rückstand: Adrien Lebeau trifft aus spitzem Winkel zum Mannheimer 2:1.

737 Tage war Pledls letzter Profi-Treffer her



Für den Glanz- und Schlusspunkt des Abends sorgt dann aber Thomas Pledl. Nach einer kurz ausgeführten Ecke von links fasst sich der Bayerwaldler aus rund 20 Metern halblinker Position ein Herz und schlenzt den Ball unhaltbar für den MSV-Keeper ins lange Eck (55.). Ein Treffer der Marke „Tor des Monats“ und das satte 737 Tage nach seinem letzten Torerfolg im Profifußball.

Kurz nach seinem Traumtor ist dann Schluss für Pledl: Neidhart nimmt ihn nach 68 Spielminuten runter – unter Applaus der Gästefans.



Nach dem Spiel stellte sich der Bischofsmaiser mit einem breiten Grinsen ans Mikrofon von „Magenta Sport“: „Es hat riesigen Spaß gemacht, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagte Pledl. „Montagabend, Flutlicht, geiler Rasen – ich hätte es mir nicht besser ausmalen können.“

Gerade mit dem Blick auf eine lange Leidenszeit freue er sich nun umso mehr, zurück zu sein. Nach einer schweren Knieverletzung im April 2021 hatte Pledl keinen Anschluss mehr gefunden. „Der Weg zurück war schwer, die Tage wurden immer länger“, bekannte er.

Nun kann Pledl maßgeblich dazu beitragen, dass der Waldhof noch einmal eingreift ins enge Aufstiegsrennen der 3. Liga. Nach dem ersten Auswärtssieg der Mannheimer in dieser Saison (zuhause noch ungeschlagen) beträgt der Rückstand auf Platz 3 noch vier Punkte. „Man hat gesehen, wie viel Qualität wir in der Mannschaft haben. Das Thema Auswärtsfluch ist nun beendet“, sagte Neu-„Buwe“ Pledl. Er freue sich auf die nächsten Wochen, aber: Der Aufstieg sei in der Kabine noch kein Thema. Pledl selbst könnte ihn mit Leistungen wie gegen Duisburg schnell aufs Tapet bringen.

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