Vorentscheidendes Duell

Perspektive, Schlüsselspieler und Fan-Power: DSC gegen Rosenheim – der Rivalen-Check

15.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:30 Uhr
Roland Rappel

Gerangel vor dem DSC-Tor: Am zweiten Spieltag kreuzten Deggendorfer und Rosenheimer schon einmal die Schläger im Eisstadion an der Trat. Damals setzten sich die Starbulls durch. Am Sonntag sieht man sich an selber Stelle wieder. −Foto: Rappel

Platz zwei oder drei, oder vielleicht doch nur Platz vier? Es ist wieder einmal ein Duell mit vorentscheidendem Charakter, das der Deggendorfer SC und die Starbulls Rosenheim am Sonntag in der „Festung an der Trat“ bestreiten werden.

Die Rivalität: Seit dem Abstieg der Starbulls in die Oberliga Süd im Jahre 2017 hat sich zwischen den Klubs eine Rivalität entwickelt. Hier: Der große Sportbund, ein großer Name, mit vielen Möglichkeiten ausgestattet, auf und neben dem Eis. Da, der kleine DSC aus der niederbayerischen Provinz, der aus seinen überschaubaren Möglichkeiten (meistens) viel rausholt und dem Deutschen Meister von 1982, 1985 und 1989 gerne ein Bein stellt. So zum Beispiel 2018, als der DSC dem Absteiger die Süd-Meisterschaft vor der Nase weggeschnappt hat und schließlich in die DEL2 aufsteigt – dorthin, wo die Rosenheimer Jahr für Jahr hinwollen, aber meist scheitern, trotz großer finanzieller Möglichkeiten.

Die aktuelle Situation: Auch in dieser Saison sind die Voraussetzungen gegeben, beide Teams können eine große Rolle in der Spielzeit spielen: Hinter dem überlegenen Tabellenführer aus Weiden (86 Punkte) liegen die Starbulls als Zweiter (73) direkt vor den Deggendorfern (69). Und: Beide können selbstbewusst ins Spiel gehen. Deggendorf gewann in Peiting mit 3:2, Rosenheim begeisterte vor 3200 Zuschauern mit einem klaren Derby-Heimsieg gegen Riessersee.

Die Trainer: Mit Jari Pasanen und Jiri Ehrenberger stehen zwei Trainer zur Seite, die in ihrer Spielidee gar nicht so unterschiedlich sind: Der Erfolg soll aus einer geordneten Defensive kommen, zunächst Gegentore vermeiden, dann erst eigene Tore erzielen. Das lässt sich auch bei einem Blick auf die Tabelle gut ableiten: Rosenheim hat 51 Gegentreffer, Deggendorf 74. Noch ähnlicher sind sich beide Teams, was das Toreschießen anbelangt: Deggendorf 105 Treffer, Rosenheim 104. Mit je rund 3,3 erzielten Toren befindet man sich also lediglich im Mittelfeld der Tabelle.

Die Schlüsselspieler: Auch beim Blick in die Scorerlisten fällt auf: Die beiden leben nicht von dem einen Scorer oder Torjäger, sondern von der Ausgeglichenheit. Lediglich Norman Hauner kann sich bei den Rosenheimern ein wenig absetzen (19 Tore, 17 Vorlagen). Gleiches Bild beim DSC: Petr Stloukal (16 Tore, 14 Vorlagen) ist Topscorer, das Scoring ist in der Tiefe aber gleichmäßig verteilt. Weder bei Rosenheim noch beim DSC ist ein Spieler ganz vorne in der ligenweiten Topscorer-Liste zu finden. Entsprechend durften die jeweils rund 2000 Zuschauer in beiden Partien auch nur wenige Treffer bejubeln. Es gewann dabei immer die Auswärtsmannschaft. Rosenheim 2:0 in Deggendorf am 2. Spieltag, Deggendorf 2:1 in Rosenheim. Kadermäßig sind beide Mannschaften zum jetzigen Stand nahezu vollständig. Beim DSC werden Benedikt Schopper und Niklas Pill noch ausfallen. Auch die Starbulls sind nahezu komplett, definitiv werden sie noch auf den Langzeitverletzten Brad Snetsinger verzichten müssen, der sich in den letztjährigen Playoffs eine schwere Rückenverletzung zugezogen hatte, aber bereits wieder auf dem Eis steht. Manuel Strodel, der viertbeste Scorer, hat sich dem Vernehmen nach in Landsberg verletzt, zur Schwere und Ausfalldauer haben sich die Rosenheimer jedoch noch nicht geäußert.

Die Perspektive: Im Endspurt der Oberliga ist also noch einiges zu entscheiden: Können die Starbulls den zweiten Rang behaupten? Kann der DSC die Oberbayern noch überholen? Auch den Tabellenvierten SC Riessersee und den Höchstadter EC muss man ständig im Blickfeld behalten. Bereits in zwei Wochen, am 22. Januar, findet das vierte Duell der beiden Kontrahenten statt, dann wieder in Rosenheim.

Damit das Duell der beiden Kontrahenten eine würdige Kulisse bekommt, hat der DSC die Aktion „2000+X“ ausgerufen. Eine Verlosung von Gutscheinen oder eine Happy Hour am Kiosk sollen am Sonntag möglichst viele Zuschauer in die Deggendorfer „Festung an der Trat“ locken.


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