Kapitän verließ Vilshofener Wölfe

„Lieber Playoffs als Playdowns“: So begründet Patrick Geiger seinen Blitz-Wechsel nach Dingolfing

11.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:47 Uhr

Auf allen Positionen daheim: Sowohl in der Abwehr als auch – wie in dieser Szene gegen Waldkirchen – im Sturm ist Patrick Geiger (links, gegen Keeper Andreas Resch und Daniel Greb) eine Bank. Über den Wechsel des Allrounders freuen sich nun die Dingolfinger Isarrats. −Foto: Mike Sigl

Ein Schock war für die Verantwortlichen des ESC Vilshofen die Nachricht, dass Kapitän Patrick Geiger (33) den Eishockey-Landesligisten mit sofortiger Wirkung verlassen will – zum Ligakonkurrenten Dingolfing. Nun hat er sich selbst zu den Gründen geäußert.

„Natürlich verstehe ich es, dass die Vilshofener nicht gerade begeistert sind von meiner Entscheidung. Aber ich bin sehr dankbar, dass Vorstand Matthias Rimböck trotzdem meinen Spielerpass freigestempelt und so meinen sofortigen Wechsel ermöglicht hat“, sagt der gebürtige Deggendorfer, der in der Talentschmiede in Mannheim ausgebildet wurde und unter anderem in den Jugend-Nationalmannschaften und später für die Schwenninger Wild Wings, Deggendorf Fire und Passau Black Hawks in der DEL2 und Oberliga auf Punktejagd ging.

„Möchte halt diese Chance noch nutzen“



Er begründet seinen Schritt damit, dass er sportlich in dieser Saison noch einmal etwas bewegen möchte. „Es ist ja klar, dass man lieber Playoffs als Playdowns spielt. Die Dingolfinger hatten mich schon einmal bei einem Direktduell angesprochen, ob ich mir einen Wechsel vorstellen könnte. Zweimal habe ich abgesagt, jetzt möchte ich halt diese Chance noch nutzen“, wirbt der Routinier um Verständnis.

Aus dem Kader der Isarrats kennt er bis auf die ganz jungen Cracks alle, mit vielen hatte er sogar früher schon zusammen gespielt. Auch Coach Bernie Englbrecht hat Geiger bereits in einem Telefonat von den Vorzügen eines Wechsels zu überzeugen versucht – mit Erfolg.

Am Dienstag absolvierte er das erste Training mit dem neuen Team, schon in den beiden Partien am Freitag in Burgau und am Sonntag daheim gegen Sonthofen wird der 33-Jährige das Trikot der Isarrats überstreifen. Auf welcher Position? „Ob ich im Sturm oder in der Abwehr, ob links oder rechts spiele, ist mir eigentlich egal. Ich versuche, dem Team zu helfen und hoffe, dass wir die gesteckten Ziele erreichen. Damit es freilich mit dem Bayernliga-Aufstieg klappt, muss schon alles zusammen passen“, ist sich Patrick Geiger der Schwere der Aufgabe bewusst.

Vom Aufwand her ändert sich für den Allrounder nichts. „Von meinem Wohnort in Schaufling bin ich eine halbe Stunde nach Vilshofen gefahren, nach Dingolfing brauche ich auch nicht länger. Hier ist ebenfalls zweimal wöchentlich Training und sind am Wochenende zwei Spiele zu bestreiten. Es bleibt also alles gleich“, betont der zweifache Familienvater.

Geiger-Coup macht Dingolfing stolz



In seiner langen Karriere ist der Betriebselektriker von ganz schweren Verletzungen verschont geblieben. „Bis auf einen Kahnbeinbruch 2011, damals noch bei Deggendorf in der Oberliga, bin ich eigentlich ganz gut durchgekommen. Auch von meinen Beißern gehört mir nur ein halber Zahn nicht. Also alles prima“, schmunzelt Geiger, der sich nun auf die neue Herausforderung freut. Im Dingolfinger Lager ist man stolz über den Coup. „Wir haben ohnehin eine hervorragende Mannschaft, die bisher alle Erwartungen erfüllt hat. Wir haben jedoch schon länger nach einem Rechtsschützen gesucht, der unsere Special Teams gefährlicher macht“, teilte der für den Spielbetrieb der Isar Rats Verantwortliche, Manuel Ruhstorfer, via Facebook mit.

− He

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