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Mut, Zusammenhalt und Ehrgeiz: Der SV Kirchanschöring überzeugt in der Bayernliga – dank einiger Faktoren

08.01.2022 | Stand 19.09.2023, 2:48 Uhr

Seit Juni ist Mario Demmelbauer Trainer beim SV Kirchanschöring. Derzeit ist er mit seinem Team Zweiter in der Bayernliga. −Foto: Butzhammer

Es läuft die 75. Minute. Für die Spieler des Fußball-Bayernligisten SV Kirchanschöring gibt es nur eine Richtung – nach vorne. Immer wieder tauchen sie vor dem Torhüter des Regionalligisten TSV 1860 Rosenheim Stefan Schönberger auf. Über 400 Fans feuern an diesem Dienstagabend im August ihr Team an. Hohes Pressing anstatt sich zurückzulehnen. Das nämlich hätte das Team von Mario Demmelbauer zu diesem Zeitpunkt bei Stand von 3:0 im Toto-Pokal-Spiel gegen den Regionalligisten aus dem Nachbarlandkreis machen können. "Warum aufhören? Man kann ja auch noch 5:0 gewinnen", so der 46-Jährige. Mit dieser Philosophie des Trainers und dem ein oder anderen Faktor ist dem SVK eine furiose Herbstrunde gelungen, mit der zu Beginn der Saison wohl keiner gerechnet hatte. Die Heimatzeitung hat diese Faktoren zusammengefasst.

•Das Trainerteam: Trainer weg, einige Leistungsträger weg. Keine einfache Aufgabe hatten die SVK-Verantwortlichen in den ersten Monaten des vergangenen Jahres zu bewältigen. Im Juni präsentierte der Verein schließlich mit Demmelbauer einen neuen Coach. Der 46-Jährige war zuvor unter anderem Trainer beim TSV Buchbach und SV Wacker Burghausen sowie DFB-Stützpunkt-Trainer für den SVW. "Es passt einfach, das Team, das Menschliche. Mir gefällt es hier", meint der Coach. Er möchte seine Spieler mit Drang nach vorne kicken lassen, was diese bisher gut umsetzen. Sie versprühen geradezu offensive Spiellaune. Demmelbauer zur Seite steht ein großes Trainerteam um den spielenden "Co" Christoph Dinkelbach.

•Die Mannschaft: Leistungsträger wie Albert Deiter, Tobias Schild und kurzfristig auch noch Keeper Stefan Schönberger haben Kirchanschöring vor Saisonbeginn verlassen. Dafür wechselten unter anderem Bernhard Mühlbacher, Timo Portenkirchner oder Egon Weber zum Bayernligisten. "Alex Götzinger, der viel mit der Kaderplanung zu tun hat, und ich waren überzeugt, dass wir eine extrem gute, hungrige Truppe mit Potenzial haben. Dass es dann so schnell so gut gelaufen ist, war trotzdem für alle positiv überraschend", erklärt Thomas Dengel – neben Götzinger einer der beiden Sportlichen Leiter. In der Liga hat "Anschöring" anfangs 13 Begegnungen in Serie nicht verloren. Im Toto-Pokal stoppte erst Regionalligist FV Illertissen den SVK in der dritten Runde.

"Erst war unser Erfolg vielleicht ein glücklicher Umstand. Nach einer gewissen Zeit war es aber kein Zufall mehr", betont Dengel. Besonders während der neun englischen Wochen habe das Trainerteam mutig rotiert, ohne auf Namen zu achten, findet er. "Diese Wochen waren schon heftig", erzählt Demmelbauer. "Insgesamt haben wir in den ersten 21 Ligaduellen bis zur Winterpause 25 Spieler eingesetzt. Ich denke, das war absolut richtig."

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