Obwohl die 15 Vereine der Fußball-Bezirksliga Ost wegen der Pandemie viel Zeit für ihre Kaderplanung hatten, hält sich die Summe der Transfers absolut im Rahmen: Den 109 Neuen stehen 48 Abgänge gegenüber – Zahlen, die keineswegs außergewöhnlich sind in der heimischen 7. Liga. Völlig neu besetzt wurden auch nur zwei Trainerbänke: Beim TSV Buchbach schwingt wieder Vereinslegende Manuel Neubauer (für Markus Nistler und Daniel Süßmaier) das Zepter, und der FC Langengeisling schnappte sich den Regionalliga-erfahrenen Maximilian Hintermaier (30) als Aktivcoach. Mit etwa 150 Regionalliga- und Bayernliga-Einsätzen für den SV Heimstetten bringt er jede Menge Erfahrung ins Team aus dem Landkreis Erding mit, dessen bisheriger Coach Mario Sinicki nach Moosburg abgewandert ist.
Drei Vereine melden immerhin einen "halben" Trainerwechsel. Bei der SG Reichertsheim-Ramsau/Gars ist Michael Ostermaier nun der Alleinverantwortliche auf der Kommandobrücke, nachdem Elvis Nurikic – der bislang neben ihm saß – zum Kreisliga-Neuling FC Bosna i Hercegovina Rosenheim gewechselt ist. Gleiches gilt beim SC Baldham-Vaterstetten, wo Stefan Bürgermeier nach dem Weggang von Sebastian Kneißl (nach Hessen) nun alles im Griff hat. Und beim ESV Freilassing bekommt der bisherige Coach Branislav Aleksic Unterstützung, denn der Kirchanschöringer Bayernliga-Torjäger Albert Deiter, ein Rückkehrer, konnte quasi als "spielende Hälfte des Trainerduos" verpflichtet werden.
Da zahlreiche Neuzugänge aus dem Juniorenbereich hervorgehen, ist zwar die exakte Anzahl nicht unbedingt sehr aussagekräftig, Fakt ist jedoch, dass die Buchbacher Regionalliga-Reserve – die einzige zweite Mannschaft im Feld der Ost-Staffel – mit 16 Neuen der "Transferkönig" der Liga ist. Die Neubauer-Crew ist im Übrigen neben dem VfB Eichstätt II (Gruppe Nord) die einzige "Reserve" unter den 45 oberbayerischen Bezirksligisten.
Auf die Frage nach den Favoriten auf den Landesliga-Aufstieg – der in der Saison 2019/21 dem SV Bruckmühl gelang – war von zahlreichen Trainern und Verantwortlichen zu hören, dass diese vor allem deshalb so schwierig zu beantworten sei, weil nach der langen Corona-Pause kein Team so recht weiß, wo es genau steht. Mannschaften wie der FC Moosinning (im Vorjahr starker Dritter der Bezirksliga Nord), VfB Forstinning, FC Aschheim, ESV Freilassing oder SC Baldham-Vaterstetten wurden jedoch von mehreren Seiten als Favoriten ins Kalkül gezogen, die SG Reichertsheim könnte die Rolle des "Geheimfavoriten" einnehmen.
Offiziell herauszulesen ist nur aus den Zielsetzungen des FC Aschheim und SV Saaldorf, dass man relativ weit vorne mitmischen möchte. Dabei müssen die Mannen aus dem Berchtesgadener Land, die am Sonntag (25. Juli) um 10.30 Uhr mit dem "Frühschoppen-Derby" in Freilassing starten, erst einmal den Weggang von Goalgetter Timo Portenkirchner (SV Kirchanschöring) kompensieren. Neben dem Knaller im Max-Aicher-Stadion findet in der 1.Runde nur ein weiteres Inn/Salzach-Duell statt: Der TSV Bad Endorf erwartet dazu am Samstag, 24. Juli, um 18 Uhr die SG Reichertsheim.
Die beiden Aufsteiger aus dem heimischen Kreis Inn/Salzach, der zum Auftakt spielfreie TSV Siegsdorf und der SV Westerndorf, wären schon mit dem Klassenerhalt sehr zufrieden. Bei den Kickern aus dem Rosenheimer Stadtteil ist sozusagen der Trainer der "Promi", denn Markus Wallner (seit Winter für Stefan Mayr im Amt) hat sich als Regionalliga-Spieler des TSV 1860 Rosenheim einen Namen gemacht. Aus Siegsdorfer Sicht bemerkt TSV-Abteilungschef Hans Geiger: "Neben den offiziellen Abgängen Patrick Petzka, Florian Marchl und Tobias Krause fehlten uns auch noch Andi Frauendienst und Maxi Trzewik, die beide kürzertreten wollen, sowie Mateusz Galanek, der zurzeit in Koblenz ist." Man hat aber auch zwölf Neue im Aufgebot.
Alle Transfers, Trainer und Saisonziele der 15 oberbayerischen Ost-Bezirksligisten finden Sie in der PNP-Printausgabe vom Donnerstag, 22. Juli 2021 – unter anderem im Freilassinger Anzeiger, Alt-Neuöttinger Anzeiger und Trostberger Tagblatt.
