WM als ordentlicher Abschluss
Nach fünf Wochen in der "Blase": Wettkampfstress für Inzeller Heerenveen-Quartett beendet

17.02.2021 | Stand 18.09.2023, 7:10 Uhr
Siegi Huber

Nicht ganz einverstanden mit ihren WM-Ergebnissen war Katja Franzen vom DEC Inzell. −Foto: imago images

Mit einem guten Gefühl haben die vier Inzeller Teilnehmer die Einzelstrecken-WM der Eisschnellläufer in Heerenveen beendet. Die Titelkämpfe im niederländischen Mekka der Kufenflitzer waren das Ende einer fünfwöchigen Wettkampfserie mit Europameisterschaft und Weltcups.

Joel Dufter landete im Rennen über 500 Meter auf Platz9 – seine beste Platzierung auf internationaler Ebene über die Sprintstrecke. 34,93 Sekunden standen am Ende auf der Anzeigetafel. "Damit bin ich zufrieden, ich hatte ein gutes Gefühl. Nur auf den ersten 20 Metern habe ich einiges verschenkt", bilanziert der 25-Jährige. Auf seiner Spezialstrecke, den 1000 Metern, hatte Dufter Pech: Sein Kontrahent in diesem Paar, der Holländer Thomas Krol, fabrizierte zwei Fehlstarts und wurde disqualifiziert. Damit musste der Inzeller auf eine "Solofahrt" gehen. "Das war ein eigenartiges Gefühl. Ich bin etwas gehemmt gelaufen – das war schade", so Dufter.

Dennoch zieht Dufter ein positives Fazit nach rund fünf Wochen in der so genannten "Blase" von Heerenveen, die für ihn mit Platz3 bei der Sprint-Mehrkampf-EM optimal begonnen hatte. Offen ist allerdings die sportliche Zukunft von Dufter, nachdem der Vertrag mit seinem Trainer Danny Leger von der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) nicht mehr verlängert wurde. "Ich habe jetzt einige Gespräche mit Teams in den Niederlanden geführt. Es ist aber ein Jahr vor Olympia schwierig, etwas Passendes zu finden."

Ebenfalls zufrieden mit den Ergebnissen bei ihrer ersten WM bei den Senioren ist Josephine Heimerl. "Ich habe mich sehr gefreut, dass es mit dem Start bei dieser WM geklappt hat. Das war eine tolle Erfahrung, ich habe sehr viel gelernt und alles rausgeholt", sagt die 20-Jährige. Nach dem letzten Platz mit dem Team erreichte Heimerl über 1000 Meter in 1:19,12 Minuten den 21. Rang. "Das stimmt mich sehr positiv und hat mich total motiviert. Ich konnte in die Weltspitze reinschnuppern. Nun will ich mich Stück für Stück verbessern."

Ebenfalls als wichtige Erfahrung bezeichnete Anna Ostlender ihren Einstand im Konzert der Großen. Sie ging über 500 und 1000 Meter an den Start. Die kurze Strecke beendete sie in 39,60 Sekunden auf Platz 20. In 1:20,04 Minuten landete sic über 1000 Meter auf Position 24. "Die Läufe waren zufriedenstellend, aber nicht perfekt – das wird sich aber in den nächsten Jahren ändern. Schließlich kam die WM-Teilnahme unerwartet", erklärt die 18-Jährige. Sie freut sich besonders, nach der "Blase" in Heerenveen jetzt wieder bei ihrer Familie zu sein. "Jetzt kann ich meinen Fokus auf die Schule legen, schließlich steht das Abitur bevor."

Nicht ganz einverstanden mit ihren Ergebnissen bei der WM war Katja Franzen. "Die Wettkampfphase war schon etwas lang mit Quali, EM und Weltcups", so die 31-Jährige. "Über 500 Meter habe ich am Start viel verschenkt", so Franzen, die mit Platz 16 (39,09 Sekunden) ihre bisher beste WM-Platzierung erreichte. Über 1000 Meter kam sie in 1:18,20 Minuten auf den 19. Rang.
Mehr über die Inzeller Eisschnellläufer lesen Sie in der PNP-Printausgabe vom Donnerstag, 18. Februar 2021 – unter anderem im Trostberger Tagblatt, Reichenhaller Tagblatt und Burghauser Anzeiger.