In Freilassing tat sich am meisten
"Nur" 82 Neue bei den 15 Clubs der Fußball-Bezirksliga Ost – Sechs Teams nehmen Trainerwechsel vor

17.09.2020 | Stand 18.09.2023, 7:06 Uhr

Dieses heiße Duell wird es in der Bezirksliga vorerst nicht mehr geben:Daniel Leitz (in Blau-Weiß) stürmt mittlerweile in Österreich und nicht mehr beim ESV Freilassing, so dass sich der Saaldorfer Felix Großschädl andere Gegenspieler "suchen" muss. −Fotos: Butzhammer

Obwohl es in der Fußball-Bezirksliga Ost – wie in allen anderen Spielklassen auch – seit den letzten absolvierten Begegnungen gleich zwei Transferfenster gab, konnten die 15 Vereine die "Schallmauer" von 100 Neuzugängen bei weitem nicht knacken. "Nur" 82 neue Spieler wurden verpflichtet, denen 56 Abgänge gegenüber stehen. Relativ hoch ist die Anzahl der neuen Trainer, denn seit Ende der Herbstrunde 2019 meldeten nicht weniger als sechs Clubs einen Wechsel auf der Kommandobrücke.

Bei den Top Five der Tabelle wurde nur in Freilassing ein neuer Coach installiert: Branislav Aleksic (zuletzt USK Anif 1b) löste bei den Grenzstadt-Eisenbahnern Franz Pritzl ab, der die 7. Liga jedoch nicht verlassen hat sondern nun beim TSV Bad Endorf das Zepter schwingt. Während sein Ex-Verein zahlreiche Neue aus Österreich verpflichtet hat, muss Pritzl im Kurort mit Leuten aus dem eigenen Nachwuchs auskommen. Gleiches gilt übrigens für den SV Saaldorf.Ein neues Trainerduo gibt es beim Rangsechsten SC Baldham-Vaterstetten, wo nun die beiden als Spieler schon höherklassig erprobten Sebastian Kneißl (stand sogar schon mal beim FC Chelsea unter Vertrag) und Stefan Bürgermeier (früher SpVgg Unterhaching) am Ruder sind.

Auch drei abstiegsbedrohte Teams des 15er-Feldes setzen auf neue Übungsleiter: Der TSV Dorfen verpflichtete Christoph Deißenböck (früher Neumarkt-St. Veit, Perach und Reischach), der TSV Ebersberg Tom Wolff (früher Großkarolinenfeld) und der VfL Waldkraiburg setzt auf Toni Weichhart aus den eigenen Reihen.

Auf die meisten Transfer-Bewegungen blickt der Tabellendritte ESV Freilassing mit seinen 12 Zu- und 7 Abgängen zurück, gefolgt vom Vierten SVN München (9/9), der laut Teammanager Roman König "schon noch einen Blick auf Platz zwei hat – wir liegen ja nur einen Punkt zurück. Grundsätzlich befinden wir uns aber erst einmal im Neuaufbau".

Pech für die Neuperlacher, dass Neuzugang Julius Beck (König: "Ein sehr starker Sechser") mit Kreuzbandriss länger ausfällt und auch Top-Talent Dimitrios Vourtsis sich für einen Wechsel zum Landesligisten TSV Grünwald entschieden hat. "Bei ihm könnte ich mir gut vorstellen, dass er mal so richtig durchstartet", so König über Vourtsis. In der Vorbereitung machte gab der SVN übrigens gegen Bayernligist FC Deisenhofen eine sehr gute Figur ab. "Wir haben mit denen schon mitgehalten und bis zur 80. Minute 1:0 geführt, ehe das Spiel dann noch 1:2 verloren gegangen ist."

Interessante Neuzugänge hat auch der Rangzweite VfB Forstinning zu bieten: Marko Nikolic beispielsweise stand zuletzt in Georgien beim FC Tskhinvali unter Vertrag und war unter anderem auch schon in der 2. serbischen Liga beim OFK Zarkovo am Ball. Auch Ciprian Cornea (ASKÖ Donau Linz) dürfte eine echte Verstärkung für die Truppe von Trainer Ivica Coric sein.

Neben vier Neuzugängen hat Kellerkind VfL Waldkraiburg auch zwei Mann wieder im Kader, die lange ausgefallen waren: Mit Bastian Grahovac und Henry Oguti, die während der gesamten Vorrunde verletzungsbedingt gefehlt hatten, sind laut Pressesprecher Manuel Kraus "zwei Schlüsselspieler zurück". Trotzdem wird es für das mit nur 7 Punkten ausgestattete Schlusslicht extrem schwer, die Liga zu halten.

An der Spitze hat der SV Bruckmühl die besten Aussichten auf den Titel und damit verbundenen erstmaligen Sprung in die Landesliga: Die Crew von Maik Blankenhorn und Marcus Weiss sollte sich von ihrem Sieben-Punkte-Vorsprung jedoch nicht blenden lassen: Einerseits hat der Zweite Forstinning eine Partie weniger absolviert als die Mangfalltaler, zum anderen weiß man nach der langen Corona-Pause sowieso nicht, wie die einzelnen Mannschaften leistungsmäßig zurückkommen werden.

Zum Re-Start finden an diesem Wochenende (19./20. September) nur sechs statt der eigentlichen sieben Partien statt, da das Heimspiel des VfL Waldkraiburg gegen den TSV Dorfen nicht über die Bühne gehen kann.
Mehr über die Bezirksliga Ost, zum Beispiel alle Transfers auf einen Blick, lesen Sie in der PNP-Printausgabe vom Freitag, 18. September 2020 – unter anderem in der Südostbayerischen Rundschau und im Trostberger Tagblatt.