Oberteisendorf
Weltcup-Debüt bringt für Biathletin Marion Deigentesch "Extra-Motivation"

07.02.2020 | Stand 18.09.2023, 7:03 Uhr
Walter Hohler

Marion Deigentesch (SV Oberteisendorf) freut sich auf die nächsten Aufgaben. −Foto: Hohler

Mit frischen Kräften geht es für Biathletin Marion Deigentesch (SV Oberteisendorf) an diesem Wochenende im IBU-Cup zur Sache. Im IBU-Cup überzeugte sie zuletzt als 14. des Sprints in Osrblie, doch den Verfolgungslauf ließ sie aus, "da war ich schon zu kraftlos. Da tut die Trainingsphase jetzt gut."

"Extra-Motivation" hatte sie in diesem Winter aber schon vorher getankt: Sie durfte nämlich kurz vor Weihnachten beim Weltcup in Annecy (Frankreich) ihr Debüt auf der höchsten Wettkampfebene geben. Das gelang gut. Die mittlerweile 25-Jährige kam im Sprint auf den 49. Platz und qualifizierte sich für den Verfolgungslauf (46./4 Schießfehler). Es wäre sogar noch mehr drin gewesen. "Ich bin zwar keine Top-Schützin, aber mit einem Fehler weniger in der Verfolgung hätte ich unter die Top 30 laufen können", bedauert sie. "Da hatte ich bei einer einzigen Schießeinlage im Liegen drei Fehler. Das war unnötig, denn es war nicht windig." Dennoch "habe ich gesehen: So unendlich weit weg bin ich ja nicht."

Deigentesch zeigt sich immer noch begeistert: "Das war schon beeindruckend: Es waren riesige Menschenmassen da, sogar gut 20000 Zuschauer waren es bei der Verfolgung. Und es war ein sehr faires Publikum, das alle Sportler super angefeuert hat." Am Vormittag vor dem Rennen "war ich schon extrem nervös. Aber ab Mittag, als es ins Stadion ging und ich die üblichen Vorbereitungen hatte, war das eine normale Nervosität wie bei jedem Wettkampf – und die gehört ja dazu."

Nervös wurde sie allerdings auch, als sie in der Weihnachtspause wieder einmal erkrankte und eine Woche ganz aussetzen musste. "Das ist eigentlich die beste Vorbereitungszeit zwischen den Rennen." Sie begann dann "möglicherweise etwas zu früh" wieder mit dem Training und kam in Oberhof beim Weltcup im Sprint nur auf den 68. Platz. Trotzdem mag sie die Strecken dort grundsätzlich sehr gerne, ebenso wie die in Kontiolahti (Finnland). "Und Ruhpolding ist insgesamt auch sehr cool, bis auf die zu kurzen Kamelbuckel", lacht Deigentesch. Denn sie mag lieber längere Berge, "das kommt mir zugute".

Insgesamt "bin ich gesundheitlich halt nicht die stabilste", weiß Deigentesch. "Möglicherweise liegt das am Pfeifferschen Drüsenfieber, das ich 2013 hatte. Bei anderen dauert eine Erkältung oft nur kurz, ich brauche eigentlich immer mindestens eine Woche richtig Pause und muss dann noch drei Tage langsamer machen, bevor ich mich wieder voll belaste."

Sie fühlt sich für die lange Saison aber gut gerüstet. Das Vorbereitungsprogramm, das sie beim Trainerteam mit Kristian Mehringer, Florian Steirer und Rüdiger Schöllman absolviere, "schlägt gut an", hat sie festgestellt. Bereits in der vergangenen Saison hatte sich das Training etwas verändert, "und es braucht auch seine Zeit, bis man feststellen kann, ob das passt oder nicht". Es passt offensichtlich, denn schon bei der Deutschen Meisterschaft im Herbst "habe ich gemerkt, dass meine Leistungen stabiler waren und ich im Laufen und Schießen eine bessere Basis hatte".

Mehr über Marion Deigentesch lesen Sie in der Ausgabe vom Samstag, 8. Februar 2020 in der Heimatzeitung – unter anderem im Reichenhaller Tagblatt, in der Südostbayerischen Rundschau und im Traunreuter Anzeiger.