Lange Sperre droht
Frust nach Spieldauerstrafe: Trostberger Weberstetter nimmt Schiedsrichter in den Schwitzkasten

26.01.2020 | Stand 18.09.2023, 7:03 Uhr

Verteidiger Stefan Weberstetter brannten die Sicherungen durch. F.: Butzhammer

Frustrierender hätte der Sonntagabend für die Trostberg Chiefs nicht laufen können: Sie verloren nicht nur das Spiel, sondern auch ihren offensivstärksten Verteidiger. Beim 4:7 (1:2, 1:2, 2:3) gegen den ESV Waldkirchen in der Abstiegsrunde der Eishockey-Landesliga brannten Stefan Weberstetter die Sicherungen durch. Der 30-Jährige – als Heißsporn bekannt, aber in dieser Saison bislang sehr diszipliniert unterwegs – erlaubte sich in der zweiten Drittelpause eine Tätlichkeit gegenüber dem Schiedsrichter und kassierte eine Matchstrafe.

Zu diesem Zeitpunkt war Weberstetter wegen eines Kniechecks bereits mit einer Fünf-plus-Spieldauerstrafe (26.) zum Duschen geschickt worden. Doch anstatt sich nach dieser sehr harten und umstrittenen Entscheidung in den Katakomben zu beruhigen, wartete er am Treppenabgang zu den Kabinen auf Schiedsrichter Maximilian Tschichoflos, wurde handgreiflich und schubste den Unparteiischen. In der offiziellen Meldung des Schiedsrichters heißt es wortwörtlich: "Auf dem Weg zur Kabine passte der Spieler die Schiedsrichter ab und nahm einen von ihnen in den Schwitzkasten." Weberstetter zog den Griff sogar noch enger und warf den Referee zu Boden. Eine Entgleisung, die mit einer Matchstrafe geahndet wurde und für den Übeltäter eine lange Sperre zur Folge haben wird. Seiner Mannschaft erwies Weberstetter damit einen Bärendienst. Seine beiden Fünfminutenstrafen nutzten die Gäste zu insgesamt drei Treffern.

Auch die Chiefs zeigten sich diesmal einigermaßen durchschlagskräftig in numerischer Überlegenheit: alle vier Tore der Hausherren fielen im Powerplay. Doch hätte der TSV vor allem im Schlussdrittel noch mehr Kapital aus den vielen Zweiminutenstrafen des ESV Waldkirchen schlagen müssen. Da hatte das Team von Trainer Petr Zachar aber schon etwas die spielerische Linie und den Glauben an eine Wende verloren. Auch eine Folge der vielen Diskussionen und Verzögerungen rund um die Weberstetter-Strafen.

Bei Waldkirchen zeichneten die nicht weniger als sechs tschechischen Legionäre für alle sieben Tore verantwortlich.

− red



TSV Trostberg – ESV Waldkirchen 4:7 / Tore: 0:1 (10.) Bojer, 0:2 (14.) Vokaty, 1:2 (18.) Mamontow (Schwabl, Sporysch), 1:3, 1:4 (30., 36.) Skoda, 2:4 (39.) Grapentine (Tobola, Schwabl), 2:5, 2:6 (42., 44.) Skoda, 3:6 (45.) Roßmanith (Grapentine, Jelinek), 4:6 (54.) Roßmanith (Tobola, Jelinek), 4:7 (58.) Vavroch; Zuschauer: 330.