Trostberg
Krokodile mit Krake im Kasten: Chiefs verlieren 1:4

13.12.2019 | Stand 18.09.2023, 7:02 Uhr

TSV Trostberg – ESV Waldkirchen 1:4. Die Chiefs feuerten aus allen Rohren, doch nur eine Patrone war scharf. Dominik Moser brachte die Gastgeber früh mit 1:0 in Führung. Alles, was danach auf den Kasten der Niederbayern kam, war die Beute von Crocodiles-Keeper Tobias Lienig. −Foto: Butzhammer

Nico Roßmanith, der ungläubig den Kopf schüttelte, Michael Sporysch, der wütend den Schläger aufs Eis drosch, überhaupt alle Chiefs hatte er zur Verzweiflung gebracht, Waldkirchens Torwart Tobias Lienig. Ob sie flach oder hoch schossen, freistehend oder verdeckt abzogen, Trostbergs Eishockey-Cracks scheiterten zig Mal an der Krake im Kasten der Crocodiles – und kassierten eine bittere 1:4 (1:0, 0:3, 0:1)-Niederlage.

Im Duell Letzter gegen Vorletzter der Landesliga lieferten die Gastgeber am Freitagabend ein bärenstarkes erstes Drittel ab. Der ESV Waldkirchen wurde im eigenen Drittel eingeschnürt, doch nur einmal gelang es, die Schlinge zuziehen. Bei Dominik Mosers zweitem Saisontor zum 1:0 nach knapp zwei Minuten. Dass das auch der Spielstand nach 20 Minuten war, konnten die knapp 200 TSV-Fans kaum fassen. Immerhin hatte ihre Mannschaft 21:6 Torschüsse abgefeuert.

Die fahrlässige Chancenverwertung bestrafte Waldkirchen im zweiten Drittel gnadenlos. Als die TSV-Stürmer im Forechecking zu weit aufgerückt waren, schnappten die Krokodile mit blitzschnellen Kontern zu. Plötzlich stand es 1:3 – und der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt. Die Chiefs gaben nicht auf – doch wieder klebte dem Tabellenletzten das Pech am Schläger. Auch mit einem zusätzlichen Feldspieler wollte es nicht klappen: Waldkirchen traf in der letzten Minute zum 1:4 ins leere Tor.

Längst in zivil auf der Zuschauertribüne waren da zwei Spieler, die für eine kernige Boxeinlage Szenenapplaus bekommen hatten – allerdings auch sehr harte Strafen. Waldkirchens Jakob Sattler spekulierte Ende des zweiten Drittels auf einen Nachschuss, kam TSV-Keeper Kruck in die Quere und machte Bekanntschaft mit den Nahkampfkünsten von Trostbergs Verteidiger Flo Schwabl. Das Duell, das mit einer blutigen Lippe für den Niederbayern endete, kam beim Publikum besser an, als bei den Schiedsrichtern. Franzreb/Meineke verhängten eine Spieldauerstrafe gegen Sattler und eine Matchstrafe gegen Schwabl.

Tore: 1:0 (2.) Moser (Heide, Witthöft), 1:1 (25.) Mayrhauser, 1:2 (30.) Skoda, 1:3 (31.) Bojer, 1:4 (60.) Vavroch.
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