Noch nicht in der Weltspitze: Janina Hettich ist mit 24 Jahren einer der beiden Jüngsten im deutschen Weltcup-Team. Am Wochenende holte sie mit Erik Lesser in der Single-Mixed-Staffel Platz vier. −Foto: Schutt, dpa
Noch nicht in der Weltspitze: Janina Hettich ist mit 24 Jahren einer der beiden Jüngsten im deutschen Weltcup-Team. Am Wochenende holte sie mit Erik Lesser in der Single-Mixed-Staffel Platz vier. −Foto: Schutt, dpa
Die deutschen Biathlon-Stars haben beim Heimweltcup in Oberhof bislang enttäuscht. In die Bresche sprang niemand, denn in der zweiten Reihe und im Nachwuchs sind die Sorgen riesig.
Denise Herrmann arbeitete am Montag nach ihren enttäuschenden Auftritten am ersten Oberhofer Weltcup-Wochenende akribisch mit Trainer Engelbert Sklorz und modernster Lasertechnik an ihrer Schießschwäche. Das ist auch zwingend notwendig, denn das deutsche Team braucht seine Vorzeigeathletin dringend in Top-Form – genauso wie die anderen Arrivierten.
Erstmals seit 2015 hatten die deutschen Biathleten in Oberhof in der vergangenen Woche keinen Podestplatz geholt. Das Credo, "einer muss immer durchkommen" – in Oberhof wurde es nicht erfüllt. Platz zehn von Arnd Peiffer in der Verfolgung war das beste Einzelergebnis. Vier Wochen vor der WM laufen die deutschen Biathleten ihren Ansprüchen hinterher. Herrmann stürzte in der Verfolgung nach sieben (!) Schießfehlern gar auf Rang 32 ab. Die DSV-Athleten sind für Podestplätze meist auf Fehler anderer angewiesen – doch hauptsächlich machen sie die selber. "Wir verkaufen uns derzeit unter Wert, und das ist nicht unser Anspruch", sagte Herrmann, die in diesem Winter eigentlich um den Sieg im Gesamtweltcup mitlaufen wollte. Aktuell liegt sie auf Platz elf.
Platz fünf in der Mixed-Staffel und Rang vier in der Single-Mixed-Staffel konnten die Stimmung auch nicht aufhellen. "Wenn man mannschaftlich einen Vergleich zieht, sind die Norweger weggezogen, die Franzosen haben uns überholt, und die Schweden haben uns eingeholt – zumindest Martin Ponsiluoma und Sebastian Samuelsson", stellte Erik Lesser fest. Die Norweger feierten in Oberhof bislang alle Einzelsiege, bei den Männern sogar zwei Dreifacherfolge. "Da müssen wir uns schon fragen, was die besser machen", sagte Lesser. "Es nervt mich. Wieso kriegen es die anderen immer hin, und bei uns hängt es irgendwie?", fragte Franziska Preuß.
Die schwachen Ergebnisse in Oberhof deckten die Probleme im deutschen Biathlon gnadenlos auf. Schwächeln die Arrivierten, ist keiner da, der in die Bresche springt. Zweite Reihe? Läuft hinterher. Nachwuchs? Fehlanzeige! "Natürlich würde man sich freuen, wenn man mal so einen Jungen hat, der gleich durchstarten kann. Aber den haben wir nicht", sagte Bundestrainer Mark Kirchner ernüchtert. Drei Saisonsieger sind erst 23: die Norweger Sturla Holm Lägreid und Johannes Dale sowie der Schwede Samuelsson. Im deutschen Weltcup-Team sind Athleten in diesem Alter nicht zu finden. "Früher war das definitiv anders", sagte Simon Schempp. "Wir würden schon Anfang 20-Jährige starten lassen, wenn die gut genug wären", meinte Peiffer.
Bei den Frauen sind Janina Hettich und Anna Weidel mit jeweils 24 Jahren die Jüngsten im Weltcup-Team, beide sind läuferisch weit von der Weltspitze entfernt. Die "Küken" in der Männerriege sind Philipp Horn und Lucas Fratzscher mit 26, die Spitzenathleten wie Peiffer, Benedikt Doll oder Lesser sind alle jenseits der 30. "Es ist definitiv so, dass wir etwas lange brauchen, um die Junioren dann bei den Senioren in die Weltspitze zu entwickeln", sagt der Sportliche Leiter Bernd Eisenbichler. "Das machen andere Nationen schneller."
Um das Problem zu beheben, sind vor gut einem Jahr Veränderungen angeschoben worden. Zibi Szlufcik wurde als neuer Nachwuchschef geholt, Sklorz ist als Schießtrainer des A-Teams auch bei jedem Nachwuchslehrgang dabei. Dazu wurde der Perspektivkader verjüngt, im zweitklassigen IBU-Cup sollen künftig vermehrt 20- bis 24-Jährige eingesetzt werden, um sie frühzeitig an die internationale Konkurrenzfähigkeit heranzuführen. "Die Schritte greifen natürlich nicht innerhalb eines Jahres, aber ich glaube, wir sind auf dem Weg, das besser zu machen", sagte Eisenbichler.
Doch Kirchner fürchtet, dass das langfristig alles nichts bringen könnte, wenn die Rahmenbedingungen weiter schlechter werden. "Man muss grundsätzlich die Frage stellen, ob wir mit aller Konsequenz Leistungssport und Medaillen zählen wollen", sagte der Bundestrainer. "Dafür ist es notwendig, in allen Bereichen – egal, ob finanziell, personell oder materiell – auch zu investieren." Doch diesbezüglich sei es "sehr dünn". Sollte das nicht besser werden, sagte der Bundestrainer knallhart, müsse sich Biathlon-Deutschland langfristig von Top-Ten-Plätzen verabschieden – "das ist der Fakt". − sid, dpa
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Der Peter sieht das mit richtigen Augen,wünsche viel Erfolg und Gesundheit
Bitte brecht die Saison einfach ab...
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Abbruch, Abbruch, Abbruch. Ich kann es nicht mehr hören! Es geht nicht darum, ob jemand eine Saison fortsetzen will oder nicht, sondern...
Albert, wer lesen kann ist klar im Vorteil... Würde den Bericht nochmals lesen wenn ich Sie wäre ;)
Es wäre vernünftig mal mit Hygieneregeln anzufangen und das mann die Saison fertig macht. Wenn dann es schneller Vorwärts mit dem Impfen geht...