Piding. Die 1500Meter waren bisher meist nur ihre zweite Wahl, doch das könnte sich bald ändern: Leichtathletin Katharina Trost hat mit einer persönlichen Bestzeit von 4:04,29 Minuten eine Weltklasse-Leistung auf die Bahn gezaubert und an der WM-Norm gekratzt. Damit hat die Pidingerin nun auch auf der längeren Mittelstrecke eine Schallmauer durchbrochen, nachdem sie im Vorjahr bereits über die 800m in 1:58,68 erstmals unter zwei Minuten geblieben war.
Aufgrund einer Corona-Erkrankung im März ging die 26-Jährige die Freiluft-Saison etwas verhalten an. So war sie bei ihrem Auftakt über 800m, ihrer Hauptstrecke, in Birmingham (England) sehr enttäuscht. Zwar gelang ihr mit 2:01,80 Minuten der beste Einstieg der Karriere, beim Diamond- League-Meeting kam sie damit jedoch nicht über den letzten Platz hinaus.
Um die eigene Schnelligkeit zu überprüfen, stand Trost eine gute Woche später im Münchner Dantestadion vor heimischem Publikum über die für sie ungewohnte 400-m-Strecke am Start. Allerdings meinte es der Wettergott gar nicht gut mit den Aktiven und bot mit acht Grad und strömendem Regen äußerst widrige Bedingungen für gute Sprintzeiten. So lief die für die LG Stadtwerke München startende Mittelstrecklerin mit Hochstart in 55,70 Sekunden zwar zu einer neuen persönlichen Bestleistung (ihr letztes 400-m-Rennen lag neun Jahre zurück), aber damit wieder nicht zu einer für sie zufriedenstellenden Leistung. Entsprechend kommentierte sie auch das Ergebnis: "Jetzt weiß ich, woran ich arbeiten muss für die nächsten 800-m-Rennen."
Nur vier Tage später ging’s direkt nach einem Unterrichtsbesuch im Rahmen ihres Lehramts-Referendariats zum Flughafen, um rechtzeitig in Montreuil (Frankreich) über 1500m antreten zu können. Auch dabei waren hier die aktuelle Spitzenreiterin der deutschen Jahresbestenliste, Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer Leverkusen), und die Studenten-Weltmeisterin von 2019, Caterina Granz aus Berlin. Da die Führenden eine extrem schnelle erste Stadionrunde hinlegten, reihte sich die klug agierende Trost anfangs im Mittelfeld ein. Auf der zweiten Schleife musste eine direkt vor ihr laufende Konkurrentin aufgrund des hohen Tempos dann etwas abreißen lassen, so dass eine kleine Lücke zwischen dem Führungsfeld und den Verfolgerinnen entstand.
− red/fa
