Wacker-Ringer bei "Deutscher" bester Verein
Idris Ibaev und Witalis Lazovski holen Gold – – Silber für Fabian Schmitt und Bronze für Roland Schwarz

01.06.2022 | Stand 01.06.2022, 6:00 Uhr

Nach Weltmeister der U23 jetzt erstmals auch Deutscher Meister der Männer: Idris Ibaev vom SV Wacker. −Foto: Zucker

Nach zweijähriger Zwangspause wurden in Frankfurt/Oder wieder Deutsche Meister im Ringen ermittelt. Im griechisch-römischen Stil schnappten sich Idris Ibaev und Witalis Lazovski vom SV Wacker den Titel. Abgerundet wurde das gute Burghauser Ergebnis mit der Silbermedaille für Fabian Schmitt und Bronze von Roland Schwarz. Damit konnte der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister auch die Vereinswertung mit deutlichem Vorsprung für sich entscheiden.

Verlustpunktfrei stürmte Witalis Lazovski durch das Turnier und bestätigte damit eindrucksvoll seine Vorherrschaft in der Klasse bis 67kg. Zum Einstieg punktete der 25-Jährige Dominik Wölfle (KSV Hofstetten) mit 8:0 vorzeitig aus. Ebenso mühelos gelang ihm im Halbfinale ein weiterer technischer 8:0-Überlegenheitssieg gegen den bundesliga-erfahrenen Niklas Ohff (KFC Leipzig). Im Finale beherrschte Lazovski dann mit Altmeister Wladimir Behrenhardt (TSV Herbrechtingen) den erfahrensten Gegner des Feldes und schaffte dank seiner gefürchteten Durchdreher noch innerhalb der ersten Runde ein 9:0. Damit war sein dritter nationaler Titel in Folge perfekt.

Seit seinem Wechsel nach Burghausen gelangen Idris Ibaev auf internationaler Ebene bereits einige große Erfolge, allen voran im Vorjahr WM-Gold bei der U23. Nun stand er erstmals bei einer "Deutschen" ganz oben. In der stark besetzten Kategorie bis 77kg hatte der 22-Jährige zunächst mit Christian Bantle (AB Aichhalden) beim 13:6 etwas Mühe. Im Halbfinale gegen seinen Freund und langjährigen Trainingspartner Samuel Bellscheidt (KSK Neuss), eines der international erfolgreichsten deutschen Talente, entwickelte sich der erwartet knappe und ausgeglichene Kampf. Am Ende hatte Ibaev mit 5:2 die Nase vorne und ließ auch im Finale gegen Maximilian Schwabe (KSV Pausa), dem derzeit wohl größten Konkurrenten im Ringen um den begehrten Startplatz in der Nationalmannschaft, mit einem bärenstarken und konzentrierten Auftritt nichts mehr anbrennen: 8:1.

Titelverteidiger Fabian Schmitt, der normalerweise bis 55kg antritt, rückte in die 60-kg-Klasse auf und feierte gleich einen 4:0-Punktsieg über den starken Nachwuchsmann Georgios Scarpello (ASV Schorndorf). Kurzen Prozess machte Schmitt im Halbfinale mit Daniel Layer (SVG Nieder-Liebersbach), den er nach einigen schönen Techniken vorzeitig mit 9:1 niederrang. Im Traumfinale gegen Burghausens Neuzugang Christopher Kraemer, der bei Einzelmeisterschaften weiterhin für seinen Heimatverein TSV Westendorf antritt, geriet der 29 Jahre alte Routinier dann mehrmals in einen Durchdreher mit Armeinschluss und musste bereits nach rund zwei Minuten passen. Damit stand Kraemer zum vierten Mal ganz oben.

Die bronzene Plakette auf nationaler Ebene scheint hingegen Roland Schwarz (bis 82kg), der nach einer schweren Rückenverletzung erstmals wieder auf der Matte stand, gepachtet zu haben. Seine ersten Gegner Kevin Gremm (ASV Hüttigweiler) und Alexej Nagorniy (SG Weilimdorf) punktete er vorzeitig aus. Im Halbfinale wartete Marius Braun (KSV Musberg), den Schwarz zuletzt im Bundesliga-Halbfinale gegen die Red Devils Heilbronn knapp besiegen konnte. Nach einem abermals ausgeglichenen Duell stand es 1:1. Da aber in Runde1 beide Ringer hart mit den Köpfen aneinander geprallt waren und das vom Kampfgericht als Kopfstoß von Schwarz gewertet worden war, musste sich der Wackerianer geschlagen geben. Nach einem ungefährdeten 9:1 über Michael Janot (SV Johannis Nürnberg) wurde er aber wie 2017 und 2018 Dritter.

− rh