Macht, Intrigen, Lügen
Ein Spieleraufstand und seine Folgen: Turbulente Tage beim Bayernligisten Neumarkt

23.02.2022 | Stand 23.02.2022, 8:00 Uhr

Erfolgreiche Revoluzzer: Die Spieler des ASV Neumarkt wehrten sich gegen den Rauswurf ihres Kollegen Jonas Marx (l.). −Foto: Thorsten Drenkard

Ja, was ist denn da los beim ASV Neumarkt? Diese Frage stellt sich allen Beobachtern unweigerlich, die mit ungläubiger Verwunderung auf die Geschehnisse beim Fußball-Bayernligisten blicken. Dort kam es zuletzt zu einem Spieleraufstand gegen Trainer und Ex-Jahn-Kicker Jürgen Schmid, der mit dem Rauswurf des Coaches und dessen Co. Johannes Geitner einen traurigen Höhepunkt fand.

Weil es in diesem absurden Theater weniger um Fußball als um Macht, Intrigen und Lügen gehen sollte, überstieg das Interesse an dieser tragikomischen Aufführung rasch die Vereins-, Stadt- und Landkreisgrenzen. Selbst das Fachmagazin kicker griff die Seifenoper vom Deininger Weg auf. Der flüchtige Blick auf die Tabelle hätte nicht vermuten lassen, dass eine derartige Eskalation möglich war. Das junge Team spielte erfrischenden Fußball. Nicht umsonst überwintert der Aufsteiger als Tabellenfünfter mit nur vier Punkten Rückstand auf Relegationsrang zwei der Bayernliga Nord. Alles schien bestens. Ein Trugschluss.

Entzündet hatte sich die Spielerrevolte an der von Coach und Abteilungsleitung einvernehmlich ausgesprochenen Suspendierung von Ex-Kapitän Jonas Marx (27). Dessen Rausschmiss wollten die Teamkollegen nicht akzeptieren. Unter anderem wurde Marx vorgeworfen, hinter dem Rücken der Trainer beim einflussreichen ASV-Hauptsponsor Johann Pröpster gegen die Coaches Stimmung gemacht zu haben. Zudem soll es wiederholt Kritik am Training sowie der teaminternen Kommunikation der Trainer gegeben haben. Marx’ Rauswurf sollte nach dem Willen des Coaches ein Schlussstrich sein. Eine kolossale Fehleinschätzung Schmids sowie der Abteilungsführung um Max Gnus, wie sich herausstellte.

Mannschaft lehnt Verlängerung mit Trainern ab

Bereits im Sommer des Vorjahrs, kurz nach Schmids Amtsantritt beim ASV Neumarkt, hatte es erstmals zwischen den Spielern, Trainern sowie den Abteilungsleitern Knatsch gegeben. Auslöser war auch damals der Umgang des Vereins mit Jonas Marx. So wurde dem Spieler bei Vertragsgesprächen mitgeteilt, dass man seinen Kontrakt auflösen wolle. Unter anderem, weil er Unruhe ins Team bringe. Auch im Sommer 2021 sprang ihm die Mannschaft bei. Damals konnten die Verantwortlichen von ihrem Vorhaben abgebracht werden.

In der Folge herrschte ein Burgfrieden, das Verhältnis zwischen Marx und Schmid blieb aber angespannt. Bei einer Befragung der Mannschaft durch die Abteilungsleitung Anfang des Jahres, ob sie sich ein weiteres Jahr unter dem Duo Schmid/Geitner würde vorstellen können, senkte die Mehrheit der Spieler schließlich die Daumen. Dennoch wurden einige Wochen danach die Verträge mit den Trainern verlängert, tags darauf erfolgte Marx’ Rauswurf – dann rollte die Lawine los.

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