Offener Brief des Vorstands
Sportbeirat spricht von massivem "Vertrauensverlust": BLSV-Präsident Ammon soll Ämter ruhen lassen

01.12.2021 | Stand 01.12.2021, 13:14 Uhr

−Archivfoto: Hase/dpa

Der Sportbeirat des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV) hat Präsident Jörg Ammon "mit großer Mehrheit" empfohlen, sein Präsidentenamt und alle damit im Zusammenhang stehenden Ämter bis auf Weiteres ruhen zu lassen. Das geht aus einem offenen Brief des Vorstands des Sportbeirats hervor, der der Redaktion am Mittwoch vorlag.

Darin schreiben Vorstandsmitglieder von einem "massiven Vertrauensverlust" in Ammon. Aus der Prüfung und Einsicht in Unterlagen hätten sich offene Fragen, etwa zur Verwendung von BLSV-Finanzmitteln, ergeben, heißt es in dem Brief. Es soll dabei um einen Millionenbetrag gehen. Die Aufforderung des Sportbeirats, eine interne Prüfkommission einzusetzen, sei seitens des Präsidiums abgelehnt worden. Daraufhin hätten drei Mitglieder des BLSV-Präsidiums am 8. November bei der Staatsanwaltschaft München Strafanzeige gegen Ammon gestellt. Rechtliche Schritte seien die einzige Möglichkeit gewesen, "um gegen die vielen Widerstände seitens des Präsidenten Licht ins Dunkel zu bringen", begründeten die Antragsteller die Anzeige.

Eine Stellungnahme des BLSV blieb zunächst aus. Der Franke steht seit 2018 an der Spitze des BLSV. Als Sprecher aller deutschen Landessportbünde war Ammon zudem Mitglied der Findungskommission für die Suche eines neuen DOSB-Chefs.

− dpa/red