Er brauchte 14 Monate
Rekordjäger Deichmann: Nach 120 Ironmans um die Welt ist er zurück in Bayern – in Mexiko ist er jetzt ein Star

29.11.2021 | Stand 18.09.2023, 20:40 Uhr

Gefeiert: Triathlon-Weltumrunder Jonas Deichmann kam gestern in München an. −Foto: Hörhager/dpa

429 Tage, 120 Ironman-Distanzen. An der russischen Grenze hätte sein Abenteuer fast geendet, in Mexiko wurde er zum Helden. Für Jonas Deichmann (34) ist am Montag ein Abenteuer zu Ende gegangen, das so noch niemand hatte. Der Extremsportler hat im Triathlon die Welt umrundet.

Dutzende Menschen haben den Wahl-Münchner am späten Montagnachmittag am Odeons-platz empfangen. Dort war Deichmann im September 2020 gestartet. "Der Empfang war riesig", erzählt Deichmann. "Es war besonders schön, Freunde und Familie wieder zu sehen." Hinter ihm liegen Monate der Qual und Freude, von Hitze und Kälte. Dabei hatte Deichmann stets nur das Nötigste dabei. Einsam war er auf seiner Tour selten.

In Mexiko avancierte er zu einem Medienstar, weil er das riesige Land von Tijuana bis Cancun in 117 Tagen zu Fuß durchquerte. Auf den insgesamt 5060 Kilometern begleiteten ihn Tausende von Läufern und Radfahrern entlang der Strecke.

54 Tage schwamm Deichmann zuvor entlang der Adriaküste, radelte von Dubrovnik über die Ukraine nach Russland, wo er in Hochzeiten der Corona-Krise nur nach langen Mühen und mit diplomatischem Geschick die Grenze überqueren durfte. Es folgten Tausende Kilometer quer durch den sibirischen Winter. Von Wladiwostok setzte Deichmann schließlich nach Mexiko über.

Zurück in Europa legte er die letzten 4000 Kilometer von Lissabon nach München wieder mit dem Fahrrad zurück. Auch dort begleiteten ihn immer wieder Fans. Im September 2020 überquerte Deichmann zum Auftakt seiner Tour unter winterlichen Bedingungen die Alpen – auch insofern schloss sich gestern ein Kreis für ihn: "Die letzten Kilometer waren wie die ersten: Schnee, Kälte, Nässe", sagte er.

Und was steht nun an nach 14 Monaten auf Reisen? Deichmann hat seine Erlebnisse in einem Buch niedergeschrieben und geht damit auf Tour. Und der nächste Rekordversuch? "Ist für 2023 in Planung."