Protest gegen Corona-Politik
Tennis-Verband schlägt Alarm: "Organisierter Sport spielt gar keine Rolle mehr"

26.03.2021 | Stand 18.09.2023, 20:37 Uhr

Helmut Schmidbauer, Präsident des Bayerischen Tennis-Verbandes. −Foto: Verband

Helmut Schmidbauer, Präsident des Bayerischen Tennis-Verbandes, zeigt sich angesichts der neuen Beschlüsse von Bund und Ländern zur Bekämpfung der Corona-Pandemie höchst unzufrieden.

"Der organisierte Sport liegt schon lange nicht im Fokus der Politik, bei den jüngsten Gesprächen der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten spielte er gar keine Rolle mehr. Das kann nicht sein, denn wir alle wissen, wie wichtig Sport für eine gesunde Bevölkerung ist. Vor allem Kinder und Jugendliche brauchen Bewegung", sagte der BTV-Präsident in einer Verbandsmitteilung.

Gerade der Tennissport könne jetzt gefahrlos ausgeübt werden und biete die notwendige Bewegungsfreiheit. Schmidbauer: "Nach einem Jahr in der Pandemie sind große Teile der Bevölkerung physisch und psychisch instabil. Tennis ist Teil der Lösung, nicht das Problem. Ein Tennisplatz umfasst ungefähr 600 Quadratmeter, die Spieler auf beiden Seiten werden von einem Netz getrennt. Eine Ansteckungsgefahr ist somit nicht gegeben."

Der Bayerische Tennis-Verband hat in einem vierstufigen Plan die Öffnung der Tennisanlagen klar definiert. Derzeit kommt Öffnungsschritt 3 zum Tragen, der bei einer Inzidenz unter 50 auf Freiplätzen Einzel und Doppel erlaubt sowie Gruppentraining (max. zehn Personen) und Training in Gruppen von bis zu 20 Kindern unter 14 Jahren. Bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 sieht Öffnungsschritt 3 folgendes Szenario vor: Einzel, Doppel mit Spieler/innen aus maximal zwei Haushalten, Training mit maximal zwei Haushalten und maximal fünf Personen, Training in Gruppen von bis zu 20 Kindern unter 14 Jahren. Bei einer Inzidenz von über 100 ist Tennis im Freien beschränkt auf: Einzel, Doppel mit Personen aus einem Haushalt plus eine Person, Training mit Personen aus einem Haushalt plus eine Person (maximal fünf Personen).

Schmidbauer hofft, dass diese Vorgaben nicht weiter beschränkt werden: "Laut unseren aktuellen Informationen gehen wir davon aus, dass die jetzige Infektionsschutzmaßnahmenverordnung im Wesentlichen bestehen bleibt und nur die in Aussicht gestellten Öffnungsschritte gemäß Paragraph 27 ausgesetzt werden. Dies würde bedeuten, dass wir je nach Inzidenz zumindest Einzel im Freien spielen können, was das Wetter in den nächsten Tagen ja definitiv zulassen sollte. Dennoch müssen wir die Veröffentlichung der nächsten Infektionsschutzmaßnahmenverordnung abwarten, die erfahrungsgemäß Freitagnacht bzw. Samstagmorgen erfolgen wird."

Nicht zuletzt das monatelange Tennisverbot in der Halle hat nach Erkenntnissen des Verbandes zu deutlichen Einnahmeverlusten bei den Tennisvereinen geführt. Ehrenamtliche Funktionäre stießen mehr und mehr an ihre Grenzen, viele von ihnen spielten mit dem Gedanken, ihre Ämter niederzulegen, stellt der BTV fest.

− pnp