Komplexer Stufenplan
"Viele Fragen unbeantwortet": BFV übt Kritik an Bund-Länder-Beschlüssen – Petition bei Innenminister

04.03.2021 | Stand 18.09.2023, 20:37 Uhr

Kinder und Jugendliche könnten schon am Montag auf die Sportplätze zurückkehren – doch einige Fragen bleiben. −Foto: Symbolbild Lakota

Nach den von der Bund-Länder-Konferenz beschlossenen Stufenplänen zur Rückkehr aus dem Lockdown hat sich der Bayerische Fußball-Verband mit Blick auf den Amateurfußball kritisch geäußert: "Die Verantwortlichen in der Landesregierung dürfen unsere Vereine jetzt nicht im Regen stehen lassen, sondern müssen klar und unmissverständlich formulieren, was in welcher Form für das Fußball-Training fortan erlaubt ist", wird Präsident Dr. Rainer Koch in einer Mitteilung zitiert.

Es brauche nun verständliche und praxisnahe Vorgaben, fordert Koch weiter. Viele Fragen seien weiterhin unbeantwortet, schreibt der BFV.

Immerhin seien maßgebliche Lockerungen für den Kinder- und Jugendsport auf den Weg gebracht worden: Ab Montag dürfen Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre wieder in Gruppen von zu 20 Personen wieder miteinander trainieren - allerdings erst bei einer stabilen Inzidenz von unter 100, die gerade in Grenz-Landkreisen (z.B. Passau, Freyung-Grafenau und Regen) nicht erreicht ist.

BFV begrüßt Regelung für Kinder – doch Fragen bleiben

Dennoch begrüßt der BFV den Schritt: "Es war für diese Entscheidung von immenser Bedeutung, dass der gesamte Breitensport in Deutschland, insbesondere der Amateurfußball, in den vergangenen Wochen seine Stimmen gebündelt und mit klarer Sprache gesprochen hat. Die existenzielle Bedeutung von organisierten Bewegungsangeboten in unseren Vereinen für die gesamte Gesellschaft bestreitet niemand – auch wenn der Ball nicht mal im Ansatz wieder so rollen kann, wie sich das Millionen von Menschen hierzulande sehnlich wünschen", wird Rainer Koch zitiert. "So können wir jetzt endlich wieder erste, wenngleich leider nur überraschend kleine Schritte in diese Richtung machen. Und für diese Schritte fehlen aktuell klare Regelungen für die Praxis. Die braucht es jetzt ganz dringend."

Noch ist unklar, ob bei Lockerungen etwa kontaktloses Fußballtraining erlaubt sein wird. Oder: Welche Inzidenz wird für Lockerungen überhaupt herangezogen? Die bayern- oder landkreisweite? Auch in der Frage der Erarbeitung von Hygienekonzepten fordert BFV-Präsident Koch klare Aussagen: "Der Amateurfußball hat mit ganz viel Herzblut und großer Achtsamkeit längst bewiesen, dass er mit dieser Verantwortung umgehen kann und sich seiner Rolle vollauf bewusst ist. Genau das ist es, was unser Land jetzt braucht, um dieser Pandemie Herr zu werden. Ich werde nicht müde, zu betonen, dass wir Sportler Teil der Lösung sind und gewiss nicht das Problem!"

Petition findet Weg ins Innenministerium

Unter diesem Motto steht auch eine Petition, die dem bayerischen Landtag übergeben werden soll. Die vom Post SV Nürnberg initiierte Unterschriftenaktion hat mittlerweile knapp 20.000 (von erforderlichen 25.000) bayerische Unterzeichner gefunden. Wie Sprecher Michael Luntz mitteilt, habe der Verein am Mittwoch eine Mail aus dem Innenministerium erhalten: "Am 11. März haben wir einen Termin mit Innenminister Joachim Herrmann. Bei diesem Termin werden wir ihm alle Unterschriften übergeben und für unsere Sache werben."