Basketball
Weiter Warten auf das erste Derby – Für Bayernligisten Wacker Burghausen und TSV Neuötting ist Saison beendet

03.03.2021 | Stand 25.10.2023, 10:38 Uhr

Nur ein Spiel durften Christopher Krammer (rechts) und seine Neuöttinger gegen den MTV München in der Basketball-Bayernliga Süd absolvieren, dann wurde die Saison wegen Corona abgebrochen. −F.: Butzhammer

Die offizielle Absage der Spielzeit 2020/21 des Bayerischen Basketball-Verbandes (BBV) steht zwar noch aus, aber die Vereine rechnen täglich mit dem Eintreffen der Mitteilung. "Alle Spiele sind abgesagt. Es ist definitiv klar, dass in dieser Saison nicht mehr gespielt wird", sagt Sepp Schropp, Mannschaftsverantwortlicher des SV Wacker Burghausen. Sein Klub konnte demnach in der Bayernliga Süd nur zwei Partien austragen. Sogar nur einmal nach dem Korb strecken durfte sich der TSV Neuötting, der von der Staffel Mitte in den Süden gewechselt ist. Die Fans müssen damit weiter auf das erste Derby der beiden Landkreis-Rivalen warten.

Bei einem virtuellen Treffen hätten sich die Bayernligisten klar für den Abbruch der Spielzeit ausgesprochen, informiert Schropp weiter. Es gebe aber Planungen, in Turnierform Aufsteiger in die 2.Regionalliga auszuspielen, wo eventuell freie Plätze zur Verfügung stehen. Als Termin sei Mai/Juni angedacht worden, falls bis dahin wieder Hallensport betrieben werden dürfe. "Für uns ist das aber kein Thema", verweist Schropp darauf, dass sich die junge Truppe der Knights als Aufsteiger der Runde 2019/20 erst einmal auf dieser Ebene etablieren wolle.

Zwei Auftaktniederlagen für junge Knights

Die Schützlinge von SVW-Coach Enes Tadzic hatten vor dieser Saison den Abgang einiger Leistungsträger, darunter auch Topscorer Bojan Djurica, zu verzeichnen und mussten sich erst finden. Beim Auftakt waren sie dementsprechend chancenlos. Zu Beginn der wegen Corona ohnehin verspätet gestarteten Spielzeit am 10. Oktober setzte es für den Tabellenfünften der ebenfalls abgebrochenen Vorsaison eine 56:73-Heimniederlage gegen den TSV Jahn Freising. Eine Woche später folgte dann für das stark dezimierte Team eine 39:109-Packung beim Nachbarn TV Traunstein – dann stoppte die Pandemie den Spielbetrieb. Seitdem sind die Wackerianer gezwungen, sich individuell fit zu halten.

Auch Innstädter verlierenihr einziges Spiel

Neuötting legte am 24. Oktober in eigener Halle gegen den Aufsteiger MTV München los – und kassierte dabei ein 63:78, das jedoch zu hoch ausfiel. Danach war auch für die Innstädter die Runde beendet – bislang inoffiziell, wie TSV-Abteilungsleiter Alexander Krammer angesichts der weiter fehlenden Bestätigung seitens des Verbands betont. Aber auch er rechnet damit, dass "die Saison gestrichen" wird. Schließlich sei die Aussicht auf eine faire Spielzeit nicht mehr gegeben. Selbst wenn man nur eine einfache Runde ohne Rückspiele absolvieren würde, wären einige Teams benachteiligt, betont Krammer mit dem Verweis auf die Heimstärke seiner Neuöttinger.

Wie der Nachbar von der Salzach sind auch die Korbjäger vom Inn nicht an einem eventuellen Aufrücken in die 2. Regionalliga interessiert. "Man weiß nicht wann, wo und unter welchen Bedingungen gespielt werden kann", ist Krammer die Teilnahme an einer Aufstiegsrunde viel zu unsicher. Außerdem sei man als langjähriges Mitglied der Bayernliga mit dieser Ebene "recht zufrieden".

Ein Problem bereitet den Neuöttingern die Tatsache, dass sie für ihre Heimauftritte in der Turnhalle an der Simbacher Straße bereits Eintrittskarten verkauft haben. 60 Zuschauer unter strengen Hygieneauflagen – so lautete im Herbst die selbst gesetzte Grenze. Das Geld werde man dann zurückzahlen, erklärt Krammer, der selbst Mitglied des Neuöttinger Teams ist. Und wie haben es seine Kollegen aufgenommen, dass sie in dieser Spielzeit wohl nicht mehr auf Punktejagd gehen dürfen? "Die Mannschaft hat das so hingenommen", so der Spartenchef, der nach eigenen Angaben zuletzt wenig Kontakt zu seinen Mitspielern hatte.

Auch die Neuöttinger Truppe des bewährten Coachs Milos Perovic versucht sich bei individuellen Einheiten in Form und bei Laune zu halten. "Es ist ungewohnt, so lange nicht in der Halle zu sein. Das hatte ich noch nie", bekennt Krammer stellvertretend für seine Mannschaft – und spekuliert dabei auf die Freiplätze. Die wurden schon im vergangenen Corona-Sommer fleißig genutzt, um in Kleingruppen zu trainieren. "Wir freuen uns, wenn wir wieder Sport machen und uns bewegen können", hofft Krammer, dass bald wieder das Üben im Freien erlaubt ist. Schließlich gilt es vorbereitet zu sein, falls ab Herbst die Saison 2021/22 nach Plan durchgezogen werden kann und damit endlich auch das mit Spannung erwartete erste Neuöttinger Landkreis-Derby gegen den Newcomer aus Burghausen in Szene geht.