Summe mehr als doppelt so hoch wie 2020
450 Millionen Euro Schaden erwartet: Düstere BLSV-Prognose für 2021

25.02.2021 | Stand 18.09.2023, 20:37 Uhr

Verzwickte Lage: Der bayerische organisierte Breitensport ist noch immer stillgelegt. −Foto: Manny Becerra/unsplash.com

Der Bayerische Landessport-Verband (BLSV) rechnet weiter mit hohen finanziellen Schäden für Vereine und Sportfachverbände und fordert daher die schnellstmögliche Freigabe für organisierten Sport.

Für das Jahr 2021 errechnete der Verband auf Basis einer Online-Umfrage eine Summe von 450 Millionen Euro. Das ist mehr als doppelt so viel im Vergleich zur Schaden-Schätzung von 2020 (200 Mio. Euro). Aufgrund der Coronakrise verlor der Verband außerdem circa 100000 Mitglieder, was einem Verlust von zwei Prozent entspricht.

Unter dem Dach des BLSV sind circa 12000 Vereine und 56 Fachverbände organisiert. Auf Nachfrage der Passauer Neuen Presse erklärte ein Sprecher, wie die Summe zustande kommt: "Seitens der an der Abfrage teilnehmenden Vereine wurden rund 62 Mio. Euro, seitens der teilnehmenden Sportfachverbände rund 2 Mio. Euro an voraussichtlichen Schäden prognostiziert. Diese Summen haben wir dann auf die Vereine und Sportfachverbände hochgerechnet", teilte Christian Henßel, Leiter der Abteilung Public Relations mit. Da es sich um eine Prognose der zu erwartenden zukünftigen Schäden handelte, hatten die Vereine im Online-Meldesystem keine Belege für ihre Schätzung nachreichen müssen, erklärte der BLSV-Sprecher außerdem.

Stichtag für Antrag auf Vereinspauschale ist der 1. März

"Die finanziellen Schäden (...) sind für Vereine und Fachverbände im schlimmsten Fall existenzbedrohend. Der bayerische Sport ist auch heuer wieder auf die finanzielle Unterstützung durch den Freistaat angewiesen", betonte Jörg Ammon, Präsident des BLSV.

Im Vorjahr hatte der Freistaat Bayern die Vereinspauschale von 20 auf 40 Millionen Euro verdoppelt. Vereine müssen die Pauschale bis spätestens 1. März beantragen.

Mit Blick auf die Mitgliederverluste besonders unter Kindern (3,7 Prozent) und Jugendlichen (5 Prozent) warnte, Ammon vor "schweren Gefahren für die Gesundheit der Gesellschaft", falls der organisierte Breitensport noch länger verboten bleibe. "Deswegen muss die Sportausübung unter Beachtung der Hygieneregeln jetzt schnellstens wieder möglich sein", fordert Ammon.