Ein bisschen Hoffnung lebt noch
Lähmende Ruhe: So planen Bayers Hallensportarten bezüglich einer Rest-Saison

18.01.2021 | Stand 18.09.2023, 20:36 Uhr

Volleybälle am Boden: Notpläne sollen sportliche Ligen-Entscheidungen doch noch ermöglichen. −Foto: Sigl

Sie haben sich noch nicht gänzlich damit abgefunden, dass in dieser Saison keine Korbwürfe, keine Rückraumaktionen und keine Schmetterbälle mehr möglich sein sollen: Im Lockdown wälzen Bayerns Mannschaftssportler in Basketball, Handball und Volleyball Alternativpläne für eine Rückkehr zur Normalität. Und wissen doch: Am Ende könnte alles umsonst sein.

Basketball
Von den großen Mannschaftssportarten hatten die Basketballer die ehrgeizigsten Re-Start-Pläne. Nach der erneuten Verlängerung des Corona-Lockdowns zog der Bayerische Basketball-Verband (BBV) die Wiederaufnahme des Ligen-Spielbetriebs zum 20. Februar dann aber zurück. Die Saison unter den Körben ist beendet, die Teilnahmerechte der einzelnen Mannschaften wurden auf die kommende Spielzeit transferiert. Für Regional- und Bayernligen wurde bis zuletzt um ein Wiederaufnahme-Konzept gerungen, doch seit dem Wochenende ist auch hier klar: Schluss, Aus, Ende. In einer Videokonferenz beschlossen Verband und Vereine, den Spielbetrieb erst wieder zur neuen Saison aufzunehmen. Das ist ganz im Sinne von Peter Grimm, dem Leiter der Basketball-Abteilung des TV Passau. "Ich bin für einen klaren Schnitt", hatte Grimm in der Vorwoche gesagt. Die Passauer sind mit der Bayernliga-Mannschaft der Damen und dem Regionalliga-Team der Herren doppelt überregional vertreten. Das Infektionsrisiko bei langen Auswärtsfahrten, neu zu fassende Hallenbelegungszeiten sowie Prüfungszeiten der zahlreichen Studierenden in den Mannschaften nannte Grimm als Hauptschwierigkeiten für einen Re-Start.

Handball
In einem "Best-case-Szenario", wie der Verband es nennt, peilen Bayerns Handballer einen Re-Start am 27. Februar für Bayern- und Landesligen an. Im Falle, dass dieser Termin nicht zu halten ist, will der Verband auf ein "Alternativ-Szenario" zurückgreifen. An vier Spielwochenenden sollen in Turnierform Auf- und Absteiger in den einzelnen Ligen ausgespielt werden. Im Jugendbereich ist die Saison bis auf die Bayernligen der B-Jugendlichen abgebrochen. Auch den Handballern sind die Grenzen der Planbarkeit in diesen Pandemie-Zeiten bewusst: "Die Politik gibt den Takt vor und damit auch die Rahmenbedingungen für den organisierten Sport", sagt BHV-Geschäftsführer Thomas Reichard. Für kommenden Montag ist ein Treffen der Verbandsspitze vereinbart. "Mit jeder Woche, die vergeht, wird ein Wiederbeginn unrealistischer", sagt Andreas Hillinger, Vorstand des TSV Simbach. Die Innstädter sind mit Männer- und Frauenmannschaft sowie Jugendmannschaften in den Landesligen vertreten.

Volleyball
Bei Bayerns Volleyballern ruht der Spielbetrieb vorerst bis mindestens 31. Januar. Um überhaupt die Chance auf einen späten Wiedereinstieg zu haben, hat der Bayerische Volleyball-Verband (BVV) die Saison bis einschließlich 1./2. Mai verlängert. Als Minimalziel wurde "der Abschluss der Hinrunde" formuliert. Nach deren Abschluss könnte ein Qualifikationsmodus für Auf- und Abstieg gespielt werden. BVV-Medienkoordinator Georg Kettenbohrer (Straubing): "Davor müssen aber erst einmal die Rahmenbedingungen seitens der Politik wieder geschaffen sein oder, anders gesagt, der Lockdown vorbei sein."

Kegeln
Es war zu erwarten, nun ist es "amtlich": Die bayerischen Sportkegler haben die Saison 2020/21 für beendet erklärt und sich damit einer Entscheidung durch den nationalen Dachverband DKBC (Deutscher Kegler-Bund Classic) angehängt. Die Neuaufnahme des Spielbetriebs ist für September 2021 vorgesehen, sofern die Situation um die Corona-Pandemie einen geregelten Spielbetrieb zulässt.

Tischtennis
Nach einem Beschluss vom 26. Oktober war die Saison Pandemie-begründet auf eine Einfachrunde (je einmal Jeder gegen Jeden) zusammengestutzt worden. Mit dem zweiten Lockdown wurde eine Nachbesserung erforderlich, der Bayerische Tischtennis-Verband, heißt es auf dessen Internetseite, hat auf einer Sitzung am 14. Dezember eine entsprechende Anpassung der Rahmenbedingungen vorgenommen. Wenn möglich, so weiter, solle der Mannschaftsspielbetrieb am 1. März wieder aufgenommen werden. Mit diesem Vorlauf sollen die Mannschaften und die Spielerinnen und Spieler, die seit Wochen nicht mehr trainieren konnten, sich wieder einer Wettkampfverfassung annähern können, in der Hoffnung, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Öffnung der Sporthallen dies zulassen. Momentan sieht es bekanntlich nicht danach aus, als könnte die vorgegebene Frist eingehalten werden. Damit die Einfachrunde auch möglichst beendet werden könne, wurde eine gegebenenfalls angesetzte Relegation verschoben – Zeit: 13. - 16. Mai. Weitere wichtige Regelungen: Doppel werden nicht gespielt, nicht Antreten oder vermindertes Antreten werden finanziell nicht sanktioniert. Für Rückzüge von Mannschaften werden auf Bezirksebene und im Seniorensport keine Ordnungsgebühren erhoben; zurückgezogene Mannschaften dürfen auch bei der Auffüllung von Spielklassen zur Spielzeit 2021/2022 herangezogen werden.

− bpr