Der Angriff muss sich noch steigern – Altöttinger Landesliga-Handballer überzeugen beim 16:17 gegen Herrsching vor allem in der Defensive

14.10.2020 | Stand 14.10.2020, 6:00 Uhr

Hart bedrängt wird in dieser Szene Altöttings vierfacher Torschütze Patrick Malz (Mitte) von den Herrschingern Aladin Huskic (links) und Adrian Engelhard . −Foto: Zucker

Nach dem überzeugenden 24:17-Auftaktsieg in der Landesliga Süd gegen den Mitaufsteiger TV Immenstadt wartete mit dem letztjährigen Drittplatzierten TSV Herrsching eine weitaus schwierigere Aufgabe auf die Handballer des TV Altötting. Die Gastgeber hatten den Favoriten am Rand einer Niederlage, mussten sich dann aber doch knapp mit 16:17 geschlagen geben.

Die Mannschaft des TVA-Trainergespanns Markus Böhner und Frank Niederhausen wollte an die starke Abwehrleistung der Vorwoche anknüpfen und zudem die Fehlerquote im Angriff deutlich senken. Auch diesmal war die Hintermannschaft von Beginn an hellwach und ließ kaum etwas zu. Torhüter Stephan Weindl erwischte ebenfalls einen guten Start, musste allerdings nach zehn Minuten wegen einer Handverletzung das Feld verlassen. Aber auch sein Ersatzmann Dominik Starflinger war mit zahlreichen Paraden und gutem Stellungsspiel ein starker Rückhalt. Im Spiel nach vorne vertrauten die Hausherren zunächst auf ihre Spielkonzepte und Stärken im Eins-gegen-Eins gegen die eher offensivere 5:1-Deckung des Gegners und zogen so mit 4:1 davon – ein erster Fingerzeig. Danach nahm die Partie immer mehr an Härte zu – auch, weil das Schiedsrichtergespann es versäumte, für Ruhe zu sorgen. Weil Altötting in der Folge einige gut herausgespielte Chancen durch schwache Abschlüsse liegen ließ oder sich unnötige Ballverluste leistete, eröffnete dies den Gästen erste Möglichkeiten. Der TSV kam durch dynamische Kreuzbewegungen im Rückraum nun regelmäßiger zum Torerfolg und verkürzte auf 4:5.

Der Neuling tat sich im Positionsangriff zudem immer schwerer, sich gute Gelegenheiten zu erarbeiten, weil der Gegner die Aktionen konsequent unterband. Ab der 20. Minute standen dann fast ausschließlich die Abwehrreihen im Fokus und ließen jeweils nur noch ein Gegentor bis zur Halbzeit zu. Altötting konnte schließlich den 6:5-Vorteil bis zur Sirene verteidigen.

Nach dem Seitenwechsel blieb das Treffen zunächst ausgeglichen, ehe sich der TVA beim Stand von 10:10 durch Michael Oberauer und Simon Antwerpen erneut einen Drei-Tore-Vorsprung (14:11) erarbeitete. Kurze Zeit später ergaben sich in Überzahl sogar Chancen, die Führung auszubauen und so die Weichen Richtung zweiter Heimsieg zu stellen. Doch Herrsching blieb abgeklärt, bestrafte die wenigen Fehler der Hausherren eiskalt und verschaffte sich mit einem 4:0-Lauf einen Vorteil (15:14). Gut drei Minuten vor dem Ende glich Patrick Malz vom Punkt zum 15:15 aus. Nachdem Adrian Engelhard den Gast wieder in Front geschossen hatte, bekam Altötting beim Gegenangriff einen Siebenmeter zugesprochen, der Kontrahent erhielt zudem eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe. Doch die Herrschinger blieben ein weiteres Mal cool und schafften in Unterzahl über die Außenposition das 17:16. Der letzte Spielzug gehörte dem Gastgeber: Mit einem Mann mehr wurde noch einmal eine letzte Wurfchance erkämpft, der Ball des stark aufspielenden Oberauer klatschte jedoch an den Pfosten – kurz darauf war Schluss.

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