Eisstocksport
Leiser Abschied: Bundestrainer-Ära von Bernhard Stelzig aus Gangkofen ist zu Ende

16.06.2020 | Stand 18.09.2023, 20:34 Uhr
Albert Kamhuber

Eisstock-Bundestrainer Bernhard Stelzig: zwei Jahrzehnte in der Verantwortung. −Foto: B.S.

Letztendlich Corona-bedingt, aber eigentlich seinem Naturell entsprechend, hat Bernhard Stelzig (52) aus Gangkofen leise die große Bühne des internationalen Eisstocksports verlassen. Der für den SC Reicheneibach aktive Bundeshonorartrainer hat sich zum 31. Mai nach 20 Jahren Trainertätigkeit beim Deutschen Eisstock-Verband (DESV) zurückgezogen.

In den zwei von ihm wesentlich geprägten Jahrzehnten im deutschen Eisstock-Sport gewannen DESV-Schützen unter seiner Ägide bei Europa- und Weltmeisterschaften allein im Herrenbereich 13 Gold-, elf Silber- und 17 Bronzemedaillen. Hinzu kommen zahlreiche internationale Medaillen im DESV-Nachwuchsbereich.

Allerdings durchlebte Stelzig mit seiner Herzensangelegenheit nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen. Wenige Tage bevor die WM 2016 in Klobenstein/Südtirol offiziell eröffnet wurde, erlitt der damals 48-jährige im Beisein vieler DESV-Sportler und -funktionäre in den Katakomben der WM-Arena Ritten einen Zusammenbruch, bei dem die Atmung aussetzte. Nur dank einer perfekt funktionierenden Rettungskette mit Herzdruckmassage durch die Ersthelfer, Einsatz eines Defibrillators und künstlicher Beatmung konnte er reanimiert werden.

Bernhard Stelzig, der auch als Schiedsrichter fungiert, begann seine Karriere als DESV-Kadertrainer im Jahr 2000 im Nachwuchsbereich. Die Arbeit mit den Jugendlichen kannte er bereits vom SC Reicheneibach, der schon damals einer der führenden Vereine im Jugendbereich war. 2006 gab es dann einen Wechsel an der Verbandsspitze. Christian Lindner vom TSV Peiting wurde Präsident. Unter anderem wurde von ihm auch der Posten des Bundeshonorartrainers neu besetzt. Stelzig wurde gefragt und nach seiner Zusage wurde aus dem Kadertrainer nach sechs Jahren der Bundeshonorartrainer. In den darauffolgenden 14 Jahren führte Stelzig das DESV-Team der Herren zu 13 Goldmedaillen bei den Europa- und Weltmeisterschaften, gefolgt von elf Silber- und 17 Bronzemedaillen.

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