Michael Mayer: Altmeister führt Mühldorfs junge Wilde in die 2. Volleyball-Bundesliga

02.06.2020 | Stand 25.10.2023, 10:38 Uhr

Der Volleyball-Lehrer und seine Schüler: Der Wahl-Neuöttinger Michael Mayer (Mitte), seines Zeichens 55-facher Nationalspieler der Männer, schaffte mit dem TSV Mühldorf erstmals in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die 2. Bundesliga. −Foto: Enzinger

Die Volleyballer des TSV Mühldorf schlagen in der nächsten Saison erstmals in der 2. Bundesliga auf. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte ist eng mit einem Namen verbunden: Michael Mayer. Der 40-Jährige zählt zu den Besten seines Fachs in Deutschland, absolvierte 55 Einsätze für die Nationalmannschaft der Herren und 38 für die Junioren. Nun schaffte der Altmeister als Trainer mit den jungen Wilden aus der Innstadt als Rangzweiter der 3. Liga Ost den Sprung ins deutsche Unterhaus.

Mayer, ein gebürtiger Oberpfälzer, begann seine Volleyball-Karriere beim TV Viechtach, mit dem er 1992 mit der E-Jugend den ersten seiner vier deutschen Nachwuchstitel holte. Es folgten Vereinswechsel zum ASV Dachau und TSV Deggendorf, bevor er 1997 beim SV Lohhof in der Bundesliga debütierte und zum Aufsteiger der Saison gewählt wurde.
Weitaus später folgte dann das Erfolgskapitel TSV Mühldorf. In der Spielzeit 2012/13 holte Mayer, den es der Liebe wegen nach Neuötting verschlagen hat, als Spielertrainer mit den Oberbayern die Meisterschaft der Regionalliga Südost und damit den Aufstieg in die 3. Liga, die im folgenden Jahr gehalten werden konnte. Nach einer Babypause wegen der Geburt seines zweiten Kindes stieg Mayer 2017 erneut bei den Mühldorfern ein und setzte sofort den Aufwärtstrend fort. Platz4 in der Regionalliga folgte der Titel und nun der Durchmarsch in die 2. Liga. Beim Saisonabbruch wegen der Corona-Pandemie nach 17 von 20 Spielen lagen die TSVler mit 38 Punkten nur knapp hinter dem TSV Eibelstadt (40), der einen Einsatz mehr absolviert hat.

"Sehr schade" findet es Mayer, dass es den Mühldorfern verwehrt blieb, mit einem Heimsieg in der finalen Runde gegen das Schlusslicht MTV München vor ihren treuen Fans die mögliche Meisterschaft einzutüten. "Wir haben davon geträumt gegen einen schlagbaren Gegner vor voller Halle den Aufstieg zu feiern. Das wäre für die jungen Spieler ein Highlight gewesen", so der Trainer, der die letzten drei Jahre nur noch sporadisch auf dem Feld stand. Obwohl er sich nach eigenen Angaben das Niveau noch zugetraut hätte, wollte er in erster Linie seinen Schützlingen die Möglichkeit geben, sich zu präsentieren.

Und die schlugen sich prächtig. "Wir haben eine schwer auszurechnende Mannschaft. Der breite Kader konnte auch Schwächephasen Einzelner kompensieren", verrät der Wahl-Neuöttinger das Plus des TSV, den er als "große Volleyball-Familie" bezeichnet. Zudem blieben die Mannen um die Stützen Thomas und Alex Brandstetter, Söhne von Teammanager Paul Brandstetter, sowie Fabian Bartsch, Filius von Abteilungsleiter Stefan Bartsch, weitgehend von Verletzungen verschont. Und welchen Anteil hatte der Coach an diesem Coup? "Ich habe ein Team aus fertig ausgebildeten Spielern bekommen. Dieser Erfolg geht zu 80 Prozent an die Jugendtrainer", so Mayer, der seinen Beitrag darin sieht, "in erster Linie Erfahrung weiterzugeben."